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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Ballett ist eine große Körpermasse leistungsbehindernd. Das betrifft auch einen zu hohen Körperwuchs. Diese Grunderkenntnisse haben bei der Auswahl von Kindern für diese Sportarten oder für den Beruf einer Balletttänzerin perspektivische Bedeutung.
    Zunehmend zeigt sich, dass auch in anderen Sportarten leichtgewichtige Sportler eindeutige Vorteile haben, das betrifft z. B. Skispringer, Radrennfahrer für Bergauffahrten, Jockeys, Steuermänner in Booten u. a. Um auch leichtgewichtigen Sportlern bestimmte Sportarten nicht zu verschließen, wurden die Leichtgewichtsklassen eingeführt, wie z. B. im Rudern.
    Nicht nur Masse oder Länge allein können den Athleten Vorteile verschaffen. Auch einzelne Extremitätenlängen wirken leistungsbegünstigend. Ohne eine bestimmte Beinlänge ist der Hochspringer im Spitzenbereich chancenlos. Turner, die längere Arme haben, kommen besser am Seitpferd zurecht. Für Boxer bieten lange Arme Vorteile.
    Der Einfluss von Körperbauproportionen auf die berufliche oder sportliche Leistungsfähigkeit ist lange bekannt. Zahlreiche Wissenschaftler haben daher versucht, aus Körperhöhe und Körperlänge einen Einzelwert zu errechnen und diesen als Index bezeichnet.
    Folgende Indices sind erarbeitet worden:

    Der ROHRER-Index wird auch als Körperfüllindex bezeichnet. Die Sportler in den Sportspielarten (z. B. Tennis, Handball, Basketball) haben einen Rohrer-Index von 1,32-1,20.
    Eine größere Körperfülle weisen Boxer (1,30) und Ringer (1,40) auf. Mit den höheren Gewichtsklassen in den Zweikampfsportarten steigen ROHRER-Index und Körperfett parallel an, d. h., es besteht eine enge Korrelation zwischen beiden Größen.

    Der BROCA-Index war über viele Jahre zur Abschätzung von Normal- und Übergewicht im Gebrauch. Als übergewichtig gilt, wer mehr wiegt, wenn von der Körperhöhe in Zentimetern 100 abgezogen wird. Bei 80 kg Körpergewicht und 170 cm Körperhöhe resultiert ein BROCA-Index von 1,14 (80: (170-100) = 1,14). Der BROCA-Index kann zur Abschätzung des Gesundheitsrisikos genutzt werden. Das Überschreiten des BROCA-Index von 1,2 bei Männern und 1,3 bei Frauen birgt Gesundheitsrisiken in sich, indem mit überdurchschnittlicher Häufigkeit ein metaboles Syndrom auftritt (Diabetes Typ II, Dislipoproteinämie, Gicht, Hypertonie, koronare Herzkrankheiten).
    Eine vereinfachte Berechnung im Sinne des BROCA-Index liegt vor, wenn von der Körperhöhe in Zentimetern 100 abgezogen wird. Bei Normalgewicht sollte man nicht mehr wiegen als bei Abzug von 100 von der Körperhöhe (z. B. 170 cm – 100 = 70 kg). Ein Übergewicht läge dann vor, wenn beim Körpergewicht von 80 kg die Körperhöhe nur 170 cm beträgt. Neben dem BROCA-Normalgewicht kann noch ein Idealgewicht abgeschätzt werden. Das läge dann vor, wenn nach Abzug von 100 von der Körperhöhe in cm zusätzlich 10% bei Männern oder 15% bei Frauen subtrahiert werden. Im Sport ist es kaum möglich, sich nach diesen Vorgaben zu orientieren, wenn die Muskelmasse der leistungsbeeinflussende Faktor wird.

    Der QUETELET -Index wird auch als relative Körpermasse bezeichnet und bewegt sich z. B. in den Sportspielarten zwischen 350-395. Bei 177 cm Körperhöhe und 69 kg Körpergewicht hätte ein Volleyballspieler einen QUETELET-Index von 389,8.

    Der KAUP-Index ist ein Körperbauindex, der in dieser Berechnungsform kaum mehr gebräuchlich ist. Dafür wurde eine andere Umrechnung zwischen Höhe und Masse eingeführt, die sich als Body-Mass-Index (BMI) allgemein durchgesetzt hat. Das Komma im Zahlenwert des BMI hat sich im Vergleich zum KAUP-Index um eine Stelle nach rechts verschoben. Ein KAUP-Index von 2,3 entspricht einem BMI von 23,0.

    In den letzten Jahren wird der BMI international als ein Orientierungsmaß für Norm-, Über- oder Untergewicht bevorzugt angewandt. Der Normalwert des BMI für Frauen liegt zwischen 22-22,5 und für Männer zwischen 24-24,5. Normalgewichtige Schulkinder (7-15 Jahre) haben einen BMI von 15,6-20,2. Ein BMI über 23 bei Frauen und über 25 bei Männern gilt als beginnendes Übergewicht. Sportler liegen mit ihrem BMI überwiegend zwischen 18-22. Wenn in der Normalpopulation ein BMI von > 30 gemessen wird, dann liegt eindeutig ein Übergewicht vor, welches zur Vermeidung gesundheitlicher Komplikationen im Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel behandelt bzw. vermindert werden sollte.
    Ein Untergewicht liegt vor, wenn der BMI 18 unterschreitet.
    Magersüchtige Athleten (Anorexia nervosa; Bulimia

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