Ernährung im Sport
im Kampfsport (FLECK & REIMERS, 1994):
• Bei der Vorbereitung eines Wettkampfs sollten hochwertige Nahrungsmittel aufgenommen werden, ohne Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme.
Einige Tage vor dem Wettkampf sind alle volumenreichen Nahrungsmittel (Ballaststoffe) zu meiden.
Erst 48-24 Stunden vor dem Wiegen sind Nahrungsenergie und Flüssigkeit zu reduzieren.
Nach dem Wiegen sind zur schnellen Rehydratation Glukoseelektrolytlösungen zu bevorzugen.
Übermäßiges Trinken vor dem Wettkampf ist zu unterlassen.
Die vollständige Rehydratation dauert über 24 Stunden.
3.2 Ernährungsweisen in Sportartengruppen
Die Sportarten, die gegenwärtig praktiziert werden, lassen sich in bestimmte Gruppen einteilen. Das wesentliche Differenzierungskriterium einer ausgeübten Sportart besteht in der Beschreibung ihrer Leistungsstruktur . Anhand unterschiedlicher Beanspruchungen der Funktionssysteme und typischer Merkmale im Regelwerk lassen sich die meisten Sportarten in fünf Sportartengruppen einordnen.
Aus sportwissenschaftlicher und auch biowissenschaftlicher Sicht werden folgende Sportartengruppen akzeptiert:
Ausdauersportarten (z. B. Rudern, Kanu, Schwimmen, Lauf, Radsport, Triathlon, Skilanglauf u. a.).
Maximal- und Schnellkraftsportarten (z. B. Wurf-, Stoß- und Sprungdisziplinen der Leichtathletik, 100-400-m-Lauf, Skisprung, Gewichtheben u. a.).
Zweikampfsportarten (z. B. Ringen, Judo, Boxen, Fechten, Taekwondo, Sumo u. a.).
Technisch-kompositorische Sportarten (Turnen, Rhythmische Sportgymnastik, Wasserspringen, Eiskunstlauf, Tanz u. a.).
Ohne kompositorische Komponente werden als technische Sportarten bezeichnet z. B. Schießen, Segeln oder alpine Skidisziplinen.
Sportspielarten (Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Wasserball, Eishockey, Hockey, Tennis u. a.).
Die Belastungsdauer und die Intensität der Ausübung einer Sportart beeinflussen die Energieaufnahme deutlich.
Die realen Belastungsmöglichkeiten der Sporttreibenden erlauben es, diese in bestimmte Gruppen einzuteilen ( Tab. 1/3.2 ).
Tab. 1/3.2: Trainingsbelastungen pro Woche im Lauf und Triathlon
* Kurz- und Langtriathleten unterscheiden sich in der Belastungsintensität (Geschwindigkeit) und Streckenlänge im Training. Die Gesamtbelastung ist im Leistungstraining aber fast identisch.
3.2.1 Fitnesssport
Der Fitnesssport repräsentiert keine einheitliche Gruppierung. Hier ist die Mehrzahl der Sporttreibenden einzuordnen, die sich mit unterschiedlichen Zielen sportlich betätigen.
Ein wesentliches Motiv liegt in der Vorbeugung von Erkrankungen und dem Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit über lange Lebensabschnitte. Die niedrigste Belastung weisen bereits Erkrankte auf, die sich im Rahmen ärztlicher Empfehlungen gezielt in bestimmten Sportarten belasten. Die verletzungsarmen Ausdauersportarten werden bevorzugt. Ihr wöchentliches Belastungsmaß beschränkt sich auf 1-3 Stunden. Da sie keine Verpflichtung haben, einen bestimmten Umfang regelmäßig zu trainieren, machen sie spontane Pausen oder richten sich nach dem inneren Gefühl zur Belastung. Das sind allgemeine Feststellungen, weil es große individuelle Unterschiede gibt, die vom Lebensalter und der verfügbaren Freizeit für die Sportart abhängen.
Das Entscheidende am Präventivsport ist, dass es zu einem Energiemehrverbrauch durch Bewegung kommt, der nachweisbar ab 2.000 kcal/Woche die Häufigkeit eines Herzinfarkts um 50% senken kann. Zu dieser Erkenntnis kam bereits am Ende der 70erJahre PAFFENBARGER (1982). Seine Ergebnisse wurden inzwischen mehrfach bestätigt. Der Vorteil des Fitness- oder Freizeitsports in Ausdauersportarten besteht darin, dass hier die meisten Kalorien umgesetzt werden und einem Übergewicht oder einer Gewichtszunahme vorgebeugt werden kann. In der Regel haben Fitnesssportler kein energetisches Defizit ( Tab. 1/3.2.1 ). Die belastungsbedingte Gewichtsabnahme beruht überwiegend auf Flüssigkeitsverlusten, die am nächsten Tag behoben sind.
Tab. 1/3.2.1: Energieverbrauch bei niedrigen Belastungsintensitäten (Geschwindigkeiten) im Fitnesssport (Berechnungen für 70 kg Körpergewicht)
Tab. 2/3.2.1: Richtwerte zur Energieaufnahme bei einem Body-Mass-Index (BMI) im Normbereich und körperliche Aktivität (Referenzwerte Nährstoffzufuhr, DGE, 2001)
Beim langsamen Fußmarsch (3-6 km/h) werden durchschnittlich pro Stunde bei 70 kg Körpergewicht 150-315 kcal verbraucht. Der Energieverbrauch steigt mit der Zunahme der Geschwindigkeit bzw. der
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