Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
Vom Netzwerk:
Belastungskalorien zum Tagesbedarf von 3.000 kcal. Bei vier Stunden Normaltraining würde dann der Gesamtenergieverbrauch eines 70 kg schweren Athleten bei~ 5.000 kcal liegen. Die Nährstoffrelationen (Energieprozente) werden für Ausdauerathleten überwiegend einheitlich angegeben (BROUNS, 1993; DIEBSCHLAG, 1985; EISINGER & LEITZMAN, 1992; HAMM, 1991; NOTHACKER, 1992; SARIS et al. 1989, JEUKENDRUP & GLEESON, 2004 u. a.).
b) Schnellkraftsportarten
    In dieser Sportartengruppe müssen Extreme in der Ernährung praktiziert werden. Für die Schnellkraftsportler in der Leichtathletik (Hoch- und Weitspringer, Sprinter) gibt es keine großen Ernährungsprobleme. Sie schöpfen ihre Leistung aus dem Abbau der Kreatinphosphatspeicher und dem anaeroben Energiestoffwechsel. In der Nährstoffrelation repräsentieren sie den Durchschnitt der Sportler (Tab. 2/3.2.2) .
    Tab. 2/3.2.2: Durchschnittliche Nährstoffaufnahme von Leistungssportlern
Energiesubstrat
Menge (g/kg Körpergewicht)
Energieprozente (%)
Kohlenhydrate
(KH) 5-7 *
55-60
Proteine
1,2-1,8
10-15
Fette
1
25-30
    * Bei Kohlenhydratsuperkompensation wird auf 7-8 g/kg KH gesteigert oder 65-70% der Energiezufuhr angestrebt.
    Die Gewichtheber oder Sportler der Wurf- und Stoßdisziplinen, die ihre Last oder ihr Sportgerät schnell beschleunigen müssen, weichen von den Ernährungsanforderungen ab. Sie müssen ihren Kohlenhydratanteil vermindern und dafür im Proteinanteil zulegen, sonst findet kein Muskelaufbau statt (Tab. 3/3.2.2) .

    Tab. 3/3.2.2: Energiebedarf und Nährstoffrelationen innerhalb der Schnell- und Maximalkraftsportarten
Energieverbrauch
Schnellkraftsportarten (z. B. Sprint- und Sprungdisziplinen der Leichtathletik, Mehrkampf)
Maximalkraftsportarten (z. B. Gewichtheben, Wurfund Stoßdisziplinen der Leichtathletik)
Gesamtenergie (kcal/kg Körpermasse)
68-72
72-76
Kohlenhydrate (% Energieanteil)
50-52
45-48
Proteine (% Energieanteil)
16-18
17-20
Fette (% Energieanteil)
30
35
    Tab. 4/3.2.2: Fett- und energiereiche Nahrungsmittel

    Auch die Kurzsprinter in der Leichtathletik müssen zur Beschleunigung ihrer Masse einen Muskelaufbau betreiben. Beim Start sind die ausgebildeten Muskelgruppen optisch wahrzunehmen. Der Muskelaufbau geschieht über eine gezielte Proteinaufnahme. Die Gewichtheber benötigen in den oberen Gewichtsklassen auch eine Stützmasse zur Beschleunigung der Last. Dieses Stützkorsett besteht überwiegend aus dem Fett amKörperstamm. Gewichtheber müssen in den oberen Gewichtsklassen bevorzugt zu energiereichen Lebensmitteln greifen ( Tab. 4/3.2.2 ). Die früher übliche Aufnahme von Geflügel wird jetzt durch Proteinkonzentrate und Aminosäuren ersetzt. Die Gewichtheber trainieren immer am oberen Limit ihrer Körpermasse, d. h. 3-5 kg über dem geplanten Wettkampfgewicht. Durch tägliche Gewichtskontrollen muss ein überschüssiger Fettansatz begrenzt werden.
    Auch im Gewichtheben ist eine schnelle Massenabnahme vor dem Wettkampf üblich, um in der niedrigeren Gewichtsklasse zu starten oder im Limit einer Gewichtsklasse zu bleiben. Maßnahmen der Dehydratation sind Hunger, Dursten, Saunieren und Zufuhr harntreibender Teesorten. Diuretika als Medikamente sind verboten. Eine schnelle Gewichtsabnahme (> 2 kg) kann die Maximalkraft negativ beeinflussen. Ähnlich wie in den Zweikampfsportarten ist die längerfristige Massenreduktion der stabilere Weg. Um die Nierenfunktion zu sichern, muss eine Mindesttrinkmenge von 1,5-2 l/d aufgenommen werden.
    In den Wurf- und Stoßdisziplinen der Leichtathletik (z. B. Kugel, Diskus, Hammer) gibt es keine Gewichtsbeschränkungen. Der hochwüchsige, athletische Sportler ist in der Regel im Vorteil gegenüber dem adipösen Athleten. Zur Entwicklung der Wurf- und Stoßkraft bildet die gezielte Proteinaufnahme einen Ernährungsschwerpunkt.
c) Zweikampfsportarten
    Zu den Gewichtsklassen im Kampf- oder Zweikampfsport gehören Judo, Boxen und Ringen. Im Fechten gibt es keine Gewichtsklassen. Unabhängig von der Konstitution der Fechter stellt die Reaktionsfähigkeit eine entscheidende Leistungsvoraussetzung in dieser Sportart dar. Über das „Gewichtmachen“ ist Kap. 3.1.4 aufzuschlagen.
    Durch die Notwendigkeit, ständig die Körpermasse zu ändern, haben sich die Begriffe der Normalkost, Reduktionskost und Aufbaukost eingebürgert (Abb. 2/3.2.2) .
    Hinter den Nährstoffrelationen verbergen sich unterschiedliche Energiemengen (Tab. 5/3.2.2) .

    Abb. 2/3.2.2: Verteilung der Energieprozente bei Normalkost, Reduktionskost

Weitere Kostenlose Bücher