Ernährung im Sport
Raddurchquerung Amerikas (Race across America), bei der ~ 4.700 km in einem Zeitlimit von 8-10 Tagen gefahren werden müssen, erfordert ein tägliches Radfahren von ~ 500 km, bei geringsten Schlafpausen. Beim RAAM werden täglich 8.400-13.200 kcal aufgenommen (Clark et al., 1992). Die stündliche Energieaufnahme zur Deckung des Bedarfs sollte 200-800 kcal betragen (Kreider, 1991). Trotzdem ist ein Energiedefizit bei Langstreckenwettbewerben obligat (Knechtle & Knechtle, 2006).
Der Rekordhalter im 3.100-Meilen-Lauf (W. Schwerk/D) verbrauchte bei seinem Weltrekordlauf 2006 in den 41 Tagen 8 h 16 min 39 s über 400.000 kcal. Er lief täglich im Durchschnitt 120,88 km!
Im Triathlon wird der Langtriathlon inzwischen in dreifacher, 10facher und bis zur 20fachen Version gestartet, das bedeutet mehrere Wochen ununterbrochene Belastung. Sensationell war der 10fache Ironman, der als kompletter Einzelwettkampf über 10 Tage erstmals 2006 in Mexiko durchgeführt wurde. Der Sieger benötigte insgesamt 125,5 h (11-15 h im Einzelwettkampf). Bei acht Triathleten nahm die Körpermasse um 1,1 kg und die Fettmasse um 0,9 kg signifikant ab (Knechtle et al., 2008).
Die Schwimmer absolvieren immer längere Strecken, wie die Kanalschwimmer von Dover (UK) nach Calais (F). In Form eines Gigathlons in der Schweiz (2002), beidem täglich fünf Ausdauerdisziplinen bewältigt werden mussten (793 km Rennrad, 312 km Mountainbike, 175 km Inlineskates, 188 km Laufen und 26 km Schwimmen), wurde die Schweiz umrundet. Die Athleten legten in sieben Tagesetappen insgesamt 1.494 km bei 21.000 m Höhenunterschied zurück; sie wurden täglich über 211 km belastet. Das erfordert neue Ernährungsweisen und eine andere Kräfteeinteilung.
Ernährung bei festgelegten Tagesetappen
Da die Nahrungsaufnahme aus Zeitgründen überwiegend während der Belastung erfolgt, ergeben sich völlig neue Anforderungen an die Darreichung. Die Begleiter haben immer mehr Verantwortung für das Durchhalten, besonders dann, wenn gesundheitliche Störungen (z. B. Durchfall, Verletzung) auftreten oder der Ernährungsplan verändert werden muss.
Das Straßenrennen „Tour de France“ ist bezüglich der energetischen Anforderungen am besten untersucht. Bei der Tour nahmen die Radsportler durchschnittlich 7.780 kcal/Tag auf. Bei extremen Bergetappen stieg der Energieverbrauch bis auf etwa 9.000 kcal an (SARIS et al., 1989; LINDEMANN, 1991). Bemerkenswerterweise erfolgte die Hälfte der täglichen Energieaufnahme auf dem Rennrad.
Zur Sicherung von Radbelastungen hochtrainierter Athleten werden 800-1.000 g Kohlenhydrate, 250 g Proteine und 215-320 g Fette pro Renntag aufgenommen. Die angeführten oberen Mengengrenzen liefern eine Energie von über 8.000 kcal/Tag. Die Auffüllung der intramuskulären Triglyzeride ist nur durch erhöhte Fettaufnahme möglich.
Um einem energetischen Defizit zu entgehen, müssen die Athleten am Ende eines mehrtägigen Events immer mehr Fettsäuren aufnehmen, um die Gesamtenergiebilanz zu sichern. Wird die Proteinaufnahme vernachlässigt, dann ist infolge der Abnahme des kolloidosmotischen Drucks in den Gefäßen die Ausbildung von Ödemen an den Füßen oder Händen die Folge (Knechtle & Bircher, 2005). Hierbei schwellen die Füße beim Wettkampf oder kurz danach an, entzünden sich und zwingen unerfahrene Sportler (Läufer) zur Aufgabe.
Wenn die Ernährung bei längeren Belastungen analysiert wird, so ist zu unterscheiden, ob es sich um eine professionell festgelegte Einmalbelastung oder um Etappenbelastungen handelt, wie z. B. bei der Tour de France oder einem 100-km-Lauf, einem 100-Meilen-Lauf, einem Langtriathlon. Bei festgelegten Eintagesbelastungen gibt es keine Probleme mit dem Schlaf. Da bei diesen Wettbewerben hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten angestrebt werden, erfordern sie die Aufnahme einer leicht verdaulichen und schnell aufnehmbaren Ernährung während des Wettkampfs oder in den kurzen Erholungspausen. Die Athleten sichern ihre Leistung energetisch mit durchschnittlich 65% Komplexkohlenhydraten ab. Dabei hat sich die Banane als am magenverträglichsten erwiesen. Analysen zu Unverträglichkeiten aufgenommener Wettkampfernährung ergaben, dass sich Sportler zu hohe Anteile von Fruktose zuführten. Die Fruktose verursacht bei Konzentrationen über 3% Magen-Darm-Probleme. Die Fruktose verursacht bei Konzentrationen über 3% Magen-Darm-Probleme. Bei mehrstündigen Langzeitbelastungen kann eine Mischung von Glukose und Fruktose im
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