Ernährung im Sport
Hitze besser als ein kurzzeitiges Intensivtraining. Jedes intensive Training führt zu einem massiven Schweiß- und auch Mineralverlust. Abtropfender Schweiß kühlt wenig.
Einen bedeutenden Einflussfaktor auf die Schweißbildung bildet der Energieumsatz, der maßgeblich von der Belastungsintensität (z. B. Laufgeschwindigkeit) beeinflusst wird. Messungen der Körperkerntemperatur am Ende von Marathonläufen ergaben, dass die Läufer, die im letzten Laufdrittel das Tempo erhöhten, die höchsten Kerntemperaturanstiege und auch Flüssigkeitsverluste (Dehydratation) im Ziel aufwiesen (NOAKES, 1992). Die Hauptgefahr bei Hitzeläufen liegt immer in der vorzeitigen Überhitzung. Durch langsames Anlaufen und regelmäßiges Trinken kann eine Überhitzung verzögert werden. Der Anstieg der Kerntemperatur auf über 40° C birgt große gesundheitliche Risiken.
Bei Hitze sollte man immer deutlich langsamer als gewohnt laufen.
Abb. 1/4.3.1: Beziehung zwischen Herzfrequenz (HF) und Laufgeschwindigkeit beim 4 x 2-km-Stufentest sowie unterschiedlichen Temperaturen. Der Temperaturanstieg von 10° C erhöhte signifikant die HF. Eigene Daten
4.3.2 Hitzeschäden
Bei Hitzebelastungen kann der Sportler verschiedene Formen der Hitzeerkrankung erleiden ( Tab. 1/4.3.2 ).
Tab. 1/4.3.2: Formen der Hitzeerkrankung im Sport
Da Hitzekrämpfe und Sonnenstich auch in Ruhe vorkommen, werden sie nicht mehr zu den belastungsbedingten Hitzeerkrankungen im Sport gerechnet.
Ganz wichtig ist beim Hitzetraining die reichliche Aufnahme von Flüssigkeit. Das Trinken muss aus Einsicht erfolgen, auch wenn das Bedürfnis nicht mit dem Durstgefühl übereinstimmt. Für die Einschätzung des Hydratationszustands sollte beim Hitzetraining das Körpergewicht täglich kontrolliert werden. Nimmt das Körpergewicht beim Hitzetraining in kurzer Zeit über 4% ab, dann besteht ein deutliches Flüssigkeitsdefizit.
Im Zustand der Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) beim Sport nehmen sowohl das Plasmavolumen als auch das Herzminutenvolumen ab; der Hämatokritwert steigt auf über 50% an. Zum Ausgleich steigt bei der Belastung die Herzfrequenz an.
Im feuchtwarmen Klima können pro Stunde Training oder Wettkampf 1,5-2,5 l Schweiß pro Stunde gebildet werden ( Abb. 1/4.3.2 ).
Abb. 1/4.3.2: Mit der Zunahme der Außentemperatur steigt die Schweißbildungsrate an. Daten nach: GALLOWAY & MAUGHAN (1997)
Weil der Flüssigkeitsverlust über den Schweiß größer ist als die mögliche Aufnahmefähigkeit durch den Darm, kann der Flüssigkeitsverlust bei Hitzebelastungen nicht voll ausgeglichen werden. Die Aufnahmefähigkeit des Darms für Flüssigkeit ist begrenzt. Diese beträgt durchschnittlich 1 l pro Stunde. Zu viel aufgenommene Flüssigkeit verbleibt längere Zeit im Darm.
4.3.3 Übertrinkphänomen bei Belastung
Im normalen Training oder Wettkampf genügen durchschnittlich 700 ml Flüssigkeit pro Stunde. Beim Radfahren kann bis zu 1 l/h getrunken werden. Unter bestimmten Bedingungen kann aber beim Lauf das „Übertrinkphänomen “ bzw. eine „Wasservergiftung “ auftreten (NOAKES, 1992). Wenn bei mehrstündigen Laufbelastungen zu viel getrunken wird und dazu reichlich Glukosekonzentrate aufgenommen werden, dann müssen vom Körper Natriumionen in den Darm dringen, um die Aufnahme von Wasser zu ermöglichen. Die von der Blutbahn in den Darm abgegebenen Natrium- und Chlorionen vermindern damit die Natriumkonzentration im Blut.
Beim Hawaii-Langtriathlon und bei 100-km-Läufen werden immer wieder Blutnatriumkonzentrationen unter 125 mmol/l gemessen. Die Gefahr der Hyponatriämie ist bereits bei einer Natriumkonzentration unter 130 mmol/l gegeben. Der erniedrigte Natriumwert kann zur Desorientierung beim oder nach dem Zieleinlauf führen. Falls nicht sofort Infusionen (Ringerlösung, Glukoselösungen) durchgeführt werden, kann es zu ernsten Hirnfunktionsstörungen (Hirnödem) kommen. Die Entscheidung zur Klinikeinweisung trifft der Rennarzt.
Vorbeugend sollte während der Belastung eine mit Kochsalz angereicherte Flüssigkeit aufgenommen werden. Für das Eigengetränk wird empfohlen, der Flüssigkeit etwa 0,8-1,2 g Kochsalz (oder 0,5-0,8 g Natrium) pro Liter hinzuzufügen.
Reines Leitungswasser ist kochsalzarm und sollte bei längeren Belastungen als Getränk gemieden werden. Wenn bekannt ist, dass der Veranstalter nur Leitungswasser anbietet, dann sollten Salztabletten mitgeführt werden. Treten Anzeichen der Störungen in der Natriumverarmung nach
Weitere Kostenlose Bücher