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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Marathonläufen oder nach dem Langtriathlon auf, dann sind sofortige Infusionen im Sanitätszelt notwendig.
4.3.4 Wettkampfverhalten bei Hitze
    Ist ein Start unter Hitze im Ausland vorgesehen, dann sollte bereits am Heimatort, wenn möglich, während der wärmsten Tageszeit, trainiert werden. Besteht am Wettkampfort keine ausreichende Zeit zur Vorakklimatisation, dann sollte der Aufenthalt in klimatisierten Räumen erfolgen. Dadurch wird unnötiges Schwitzen vermieden. Schweißverlust bedeutet immer Mineralverlust. Die Ernährung ist auf leicht verdauliche Kohlenhydrate umzustellen.
    Der Sporttreibende muss bei der Hitzebelastung stets das Gefühl haben, noch über ausreichende Reserven zu verfügen. Vor Wettkämpfen ist eine Ganzkörpererwärmung hinauszögern. Die Erwärmung ist vor dem Start stark zu begrenzen. Das Aufwärmensollte zu keiner Schweißbildung führen. Die Drosselung der Belastungsintensität (Geschwindigkeit) am Belastungsanfang ist umso zwingender, je schlechter der Vorbereitungszustand ist. Die Wärmefreisetzung entscheidet über die Geschwindigkeit, mit der sich der Sportler bewegen kann.

    Erste Hilfe nach Hitzekollaps

    Erste Hilfe nach Kollaps im Ziel
    Bei Hitzewettkämpfen ist für eine ausreichende Vorstartflüssigkeitsaufnahme (Euhydratation) zu sorgen. Der Athlet darf nicht dehydriert an den Start gehen. Übermäßiges Trinken ist vor dem Start nicht von Vorteil, weil dann im ersten Belastungsabschnitt mehr Schweiß produziert wird, d. h., das überschüssige Wasser wird sofort über den Schweiß abgegeben (FREUND et al., 1995). Mit dem Trinken sollte ab der 15.-20. Belastungsminute begonnen und es sollte regelmäßig alle 15 min fortgeführt werden. Da das Magenvolumen die Aufnahme begrenzt, erfolgt ein Wohlbefinden nur bei kleineren Portionen. Erfahrungsgemäß wird, aufgeteilt in kleinere Portionen, etwa 600 ml/h getrunken. Vorteilhaft sind handelsübliche Elektrolytgetränke, eventuell mit einem Anteil an Kohlenhydraten. Der Anteil der Kohlenhydrate bestimmt die Verweildauer der Flüssigkeit im Magen ( Abb. 1/4.3.4 ). Bei Glukosekonzentrationen bis 8% findet eine unbehinderte Magenentleerung statt und es kommt zu keinen Problemen im Verdauungstrakt.

    Abb. 1/4.3.4: Aufenthaltsdauer von Flüssigkeiten im Magen. Während Wasser und 6%ige Glukoselösung kaum Unterschiede aufwiesen, war das bei der hoch konzentrierten Glukoselösung anders; sie blieb länger im Magen. Daten nach: VIST & MAUGHAN (1995)
    Beim Lauf beeinflussen Geschwindigkeit und Umgebungstemperatur maßgeblich die Dehydratation bzw. die Schweißbildungsrate ( Abb. 2/4.3.4 ). Zusätzlich haben noch weitere Faktoren Einfluss auf die Schweißbildung und damit auf die Leistungsfähigkeit ( Tab. 1/4.3.4 ).

    Abb. 2/4.3.4: Zunahme der Schweißbildung mit ansteigender Laufgeschwindigkeit. Bei heißer und feuchter Luft war die Schweißbildung höher als bei kalter Luft. Daten nach: SAWKA & PANDOLF (1990)
    Tab. 1/4.3.4: Einflüsse auf die Schweißbildung bei sportlicher Belastung
Einflussfaktoren
Auswirkung
Außen- oder Hallentemperatur
Deutliche Zunahme der Schweißbildung bei über 20° C.
Luftfeuchtigkeit
0,5 l/h höhere Schweißbildung bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Strahlungstemperatur (Sonne)
Unbedeckte Hautpartien schwitzen mehr.
Luftbewegung (Wind)
Verminderung der Schweißbildung, aber auch Abkühlung bei Kontakt mit unbedeckter Haut.
Belastungsintensität (Geschwindigkeit)
Bei Geschwindigkeitszunahme steigt die Schweißbildung.
Belastungsdauer
Absolut höherer Schweißverlust (Dehydratation) bei langer Belastungsdauer.
Leistungsfähigkeit
Je höher das aerobe Leistungsniveau, desto geringer die Schweißbildung im Training.
Aktueller Trainingszustand/Gesundheit
Formtief oder beginnender Infekt führen zu erhöhter Schweißbildung.
Hydratationszustand
Dehydratation vermindert Schweißbildung und erhöht vorzeitig die Körperkerntemperatur.
    Bei Hitze hat das Trinken Vorrang vor der Nahrungsaufnahme. Stark gekühlte Getränke sind zu meiden. Wenn sie angeboten werden, sind sie mitzuführen und durch Körperkontakt aufzuwärmen. Stark gekühlte Getränke nur in kleinen Schlucken trinken. Bei Nichtbeachtung dieser einfachen Regel droht Belastungsabbruch durch Magenkrämpfe. Die Flüssigkeitsresorption wird von mehreren Faktoren beeinflusst ( Tab. 2/4.3.4) .

    Tab. 2/4.3.4: Beeinflussungsmöglichkeiten der Flüssigkeitsaufnahme im Magen-Darm-Trakt bei Belastung
Flüssigkeitseigenschaft/Funktionszustand
Wirkung auf

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