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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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eine stärkere Abkühlung der Körperoberfläche als eine niedrigere Außentemperatur bei Windstille. Bei starkem Wind steigt der Wärmeverlust (s. Tab. 1/4.2 ). Die Windstärke ist immer bei Trainingsentscheidungen in der Kälte zu beachten. Vor allem steigt die Reizung der Atemwege durch die Kälte an. Weiterhin besteht Erfrierungsgefahr an Fingern, Ohren und Füßen. Daher sollten die Begleiter ihre Athleten ständig beobachten.
4.3 Training bei Hitze
    Unter Hitzetraining werden Außentemperaturen über 25° C verstanden. Diese Bedingungen treten in Mitteleuropa nur an wenigen Tagen im Sommer auf, sie sind aber in südlichen Regionen Europas normal. Bei kurzzeitigen Hitzeepisoden vollziehen sich bestimmte Umstellungen im Körper, es kommt aber noch zu keiner echten Hitzeakklimatisation. In der Regel wird bei Hitzetagen das Training in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt.
    Die Akklimatisation (Anpassung) an Hitze vollzieht sich nur, wenn der Sportler mindestens fünf Tage in der Hitze trainiert. Körperliche Inaktivität führt zu keiner Hitzeakklimatisation. Die Hitzebelastung sollte täglich 2-3 Stunden betragen und ist durch Pausen zur Abkühlung zu unterbrechen.
    Eine milde Hitzeakklimatisation tritt bereits beim Ausdauertraining unter normaler Außentemperatur ein. Längeres und intensives Ausdauertraining erhöht auch bei Normaltemperatur die Körperkerntemperatur um 1-2° C. Die Ausdauersportler (z. B. Läufer, Radsportler, Triathleten) sind bei Hitzebelastungen deshalb leistungsfähiger als Sportler der Nichtausdauersportarten oder Untrainierte.
4.3.1 Hitzeakklimatisation und Schweißbildung
    Bei einem mehrtägigen Hitzetraining (Außentemperatur über 27° C) kommt es zur Zunahme der Schweißbildungsrate und zu einem erhöhten Mineralverlust über den Schweiß.
    Der Organismus besitzt im Zwischenhirn ein Temperaturregulationszentrum , welches vor möglicher Überhitzung schützt.
    Bei Belastung unter Hitze wird der Körper, ähnlich wie beim Fieber, bis auf 40° C erwärmt. Als Schutzregulation gegen eine zu starke Erwärmung des Körpers wird der Sollwert des Temperaturregulationszentrums nach unten reguliert. Das bedeutet praktisch, dass die Körperkerntemperatur um 0,5° C abnimmt. Diese Reglerverstellung bleibt vorerst bestehen. Die große Temperaturdifferenz ist der eigentliche Effekt des Hitzetrainings. Das Wärmezentrum im Zwischenhirn kann durch die erniedrigte Kerntemperatur empfindlicher auf die Erhöhung der Außentemperatur reagieren. Die größere Temperaturdifferenz zwischen Körperkern- und Außentemperatur führt zu einer frühzeitigeren Schweißbildung unter Hitze. Der an Hitze akklimatisierte Ausdauersportler schwitzt früher als der Nichtakklimatisierte und erreicht damit eine bessere Abkühlung.
    Beim Schwitzen sollte der Schweiß jedoch nicht abtropfen, weil er in dieser Form nicht kühlt. Am besten kühlt der feinporig herausgetretene Schweiß, der langsam verdunsten kann.
    Die Anpassung an die Hitze führt auch zu Umstellungen in anderen Funktionssystemen , besonders im Herz-Kreislauf-System. Die Herzfrequenz (HF) steigt bei Hitzebelastungen stärker an als bei Normaltemperatur ( Abb. 1/4.3.1 ). Ist der Athlet akklimatisiert, sinkt die HF wieder. Das Plasmavolumen vergrößert sich und dadurch wird das Blut dünnflüssiger. Der Hämatokritwert , Ausdruck des Anteils des Volumens an roten Blutkörperchen im Blut, fällt auf einen niedrigeren Wert ab.
    Bereits nach fünf Tagen Hitzetraining hat sich die Mehrzahl der Funktionssysteme an die Hitze angepasst. Komplett ist die Hitzeakklimatisation nach etwa 10 Tagen.
    Die Hitzeverträglichkeit ist bei den Ausdauersportlern unterschiedlich. Frauen, Kinder und ältere Sportler vertragen weniger Hitze.
    Die zeitweilig geringere Hitzeverträglichkeit der Frau hat hormonelle Ursachen. In der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus kommt es zum physiologischen Kerntemperaturanstieg um 0,3-0,5° C. Damit vermindert sich die Differenz zur Außentemperatur und die Gefahr der Überhitzung steigt. Junge Läuferinnen, die keine Menstruation haben (Amenorrhoe), vertragen die Hitze besser. Sie haben keine Temperaturerhöhung inder zweiten Zyklushälfte. Die geringere Hitzeverträglichkeit von Kindern und Älteren beruht auf deren zu kurzen Schweißdrüsen, dadurch können sie in der Zeiteinheit weniger kühlenden Schweiß bilden.
    Ein moderates Umfangstraining von 60-120 min Dauer pro Tag begünstigt die physiologische Umstellung auf die

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