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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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mit unterschiedlichem methodischen Inhalt.
    Wird der ständige Mangel an Glykogen beim Höhentraining nicht ernst genommen, dann kommt es unmerklich zu einem Anstieg des Proteinkatabolismus . Das bedeutet, die Proteine werden zunehmend als Ersatzsubstrat genutzt. Die Höhe des Proteinabbaus wird bei der Kontrolle der Belastbarkeit mit Messungen des Serumharnstoffs erkannt. Bei zu hohem Proteinabbau ist ein allmähliches Ansteigen der morgendlichen Serumharnstoffkonzentration zu registrieren. Steigen die Harnstoffwerte mehrere Tage über 9 mmol/l an, dann sollte die Belastung vermindert oder pausiert werden.
    Eine weitere bedeutende Maßnahme zur Sicherung der Belastbarkeit ist in dieser Situation die Analyse der Ernährung . Auf alle Fälle muss der Anteil der Kohlenhydrate und auch der Proteine bei der Höhenernährung ansteigen. Die Sportler sollten mengenmäßig von diesen Nährstoffen mehr aufnehmen. Behält ein vegetarisch orientierter Sportler seine Vollwertkost bei, dann muss er mit einer zunehmenden Darmgasbildung unter Höhenbedingungen rechnen.
    Verzichten Sportler im Höhentraining auf Fleisch, dann sollten sie einen Ausgleich über die zusätzliche Aufnahme von Aminosäurengemischen suchen, um nicht eine Unterversorgung an biologisch hochwertigen oder essenziellen Aminosäuren zu bekommen. Das Fehlen essenzieller Aminosäuren in der Ernährung verzögert die Regeneration .
    Durch die erhöhte Atemarbeit in der Höhe und den erniedrigten Luftdruck geht bedeutend mehr Flüssigkeit über die Atemwege, im Vergleich zum Flachlandtraining, verloren (s. Kap. 5.4 ). Der erhöhte Flüssigkeitsverlust über die Atemwege, der in 2.000 m etwa600 ml/Tag beträgt, bedeutet aber noch keinen Elektrolyt- oder Mineralverlust, wie er durch Schwitzen entsteht. Durch die kühle Außentemperatur in mittleren Höhen schwitzt der Athlet weniger als im Flachland. Im Höhentraining ist aber trotzdem auf die Sicherung des Wasserhaushalts zu achten. Die starke Verminderung des Körpergewichts ist ein Indiz für ein Defizit im Flüssigkeitshaushalt. Im Höhentraining sollte immer reichlich getrunken werden .
    Eine einfache Kontrollmöglichkeit, sich vor zu hohem Wasserverlust zu schützen, besteht in der täglichen Gewichtskontrolle . Beträgt die Abnahme des Körpergewichts bei normaler Ernährung über 2 kg, so ist ein Defizit im Wasserhaushalt des Körpers wahrscheinlich.
    Zu den Faktoren, die im Höhentraining zu beachten sind, gehören:
    Auffüllung des Muskelglykogens durch höhere Kohlenhydrataufnahme.
Reichliche Proteinaufnahme zur Stützung des Stoffwechselanabolismus.
Betonte und erhöhte Flüssigkeitsaufnahme (Vorbeugung der Dehydratation).
    Diese physiologisch normalen Zustände im Höhentraining führen objektiv zu einer verlängerten Regenerationszeit . Die Beachtung der Regenerationszeit nach der Belastung, die von Sportler zu Sportler verschieden ist, hat im Höhentraining oberste Priorität. Im Höhentraining sind, trotz niedriger Belastungsintensität, die Regenerationszeiten immer verlängert. Daher ist die Spreizung der Pausen im Höhentraining ein wichtiges sportmethodisches Regulativ. Einen entscheidenden Einfluss auf die Belastungsverträglichkeit in der Höhe hat das aerobe Basisniveau der Athleten. Die Athleten mit niedriger aerober Leistungsfähigkeit in der jeweiligen Sportart gehören nicht in ein Höhentrainingslager; sie sind am meisten von der nachwirkenden Ermüdung betroffen und halten die Belastungskennziffern nicht durch.
    Bei Leistungsschwächeren kann die Regeneration erleichtert werden, wenn sie nachts in tiefere Quartiere fahren. Bei jüngeren Athleten oder Frauen ist das in Wintersportarten, wo z. B. eine Seilbahn fährt, üblich.
    Am Ende des Höhentrainings und auch danach ist die Leistungsfähigkeit vermindert. Ab dem vierten Tag nach Rückkehr erreichen 70% der Athleten im Flachland nicht mehr ihre normale Leistungsfähigkeit. Ausnahmsweise können Athleten in den Kurzzeitausdauersportarten 1-2 Tage nach der Höhe zum Wettkampf im Flachland starten. Sie erkaufen sich aber diesen frühen Start mit einer nachfolgend gestörten Regeneration, die schwer über diätetische Maßnahmen beeinflussbar ist. Daher sind Wettkämpfe für Sportler in den ersten Tagen nach dem Höhentraining sportmethodisch sinnlos. Der mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Misserfolg wirkt frustrierend und verlängert die Erholungszeit um mindestens eine Woche.
    Ab dem 14. Tag nach dem Höhentraining erreichen die

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