Eroberer 2 - Die Rückkehr
Schwierigkeiten. Und alles konzentrierte sich auf ihn.
Und der Grund war für Thrr-gilag auch offensichtlich. Irgendwie hatten sie von diesem Husarenstückchen erfahren, das er und Klnn-dawan-a mit Prr't-zevistis fsss auf Dharanv vollführt hatten. Sie hatten es herausgefunden, und er wurde einer summarischen Gerichtsverhandlung und Verurteilung zugeführt. Alles war verloren: seine Karriere, seine Ehre, sein Verbandelungs-Gelöbnis mit Klnn-dawan-a. Und Prr't-zevistis letzte Überlebenschance.
Es war zu Ende. Dennoch - selbst in dem Moment, als Thrr-gilag im Angesicht der sich abzeichnenden Katastrophe ein heißes Wechselbad der Gefühle aus Panik und Resignation erlebte -, hielt sich in einem Winkel seines Bewusstseins hartnäckig das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Wieso sollte der Oberclan sich persönlich in ein solches Intrigenspiel hineinziehen lassen? Und wieso hatten sie ihn nicht gleich auf Oaccanv vor Gericht gestellt? Und hätte man ihn nicht zumindest unter der Bedeckung von Krieger-Wächtern zurückbringen lassen müssen?
Er wurde noch immer von diesen Ängsten und Zweifeln und Sorgen umgetrieben, als er und der Ältere ihr Ziel erreichten. Der Raum unterschied sich von den Privatbüros, in die man ihn seit - war das wirklich erst acht Vollbögen her? - diesem unehrenhaften Rückzug der Alien-Studiengruppe von Stützpunktwelt Zwölf geführt hatte.
»Geh hinein«, sagte der Ältere und verschwand. Im vergeblichen Versuch, den heftig rotierenden Schwanz unter Kontrolle zu bringen, packte Thrr-gilag den hölzernen Ring und zog die Tür auf.
Es war ein kleinerer Raum als das Privatbüro des Primus und noch dazu einfacher ausgestattet. Aber er wurde von der gleichen alten und geschichtsträchtigen Aura durchdrungen! Zwei Zhirrzh warteten auf ihn: der Ober-clan-Primus und Sprecher Cvv-panav der Dhaa'rr. »Komm herein, Sucher Thrr-gilag«, sagte der Primus ernst. »Den Sprecher für Dhaa'rr kennst du bereits.«
»Ja«, sagte Thrr-gilag, nickte jedem Einzelnen von ihnen respektvoll zu und registrierte dabei verwundert das Fehlen eines kavra-Fruchtgestells. Hier in den Privaträumen des Primus wurde anscheinend auf solche Formalitäten verzichtet.
»Ich habe leider eine schlechte Nachricht für dich, Sucher«, sagte der Primus, »und zwar in einer ziemlich ernsten Angelegenheit. Aus Gründen, die im weiteren Verlauf noch ersichtlich werden, habe ich beschlossen, mich persönlich einzuschalten. Bitte setz dich.«
Thrr-gilag nahm auf der ihm zugewiesenen Liege Platz und musste sich beherrschen, nicht mit den Worten herauszuplatzen, die in ihm emporquollen. Was auch immer sie wussten - was auch immer sie zu wissen glaubten -
, er durfte ihnen nicht noch weitere Informationen preisgeben. Er und Thrr-mezaz waren als Kinder ihren Eltern unzählige Male in diese Falle getappt. »Worum geht es?«, fragte er so ruhig, wie es ihm nur möglich war.
»Es betrifft deine Mutter, Thrr-pifix-a«, sagte der Primus ruhig und schaute Thrr-gilag unverwandt ins Gesicht.
»Sie steht unter der Anklage des schweren Diebstahls.« Er legte eine Pause ein. »Sie - oder vielmehr unbekannte Personen, die von ihr beauftragt wurden -, sind im letzten Spätbogen in den Thrr-Familienschrein eingebrochen.
Und haben ihr fsss-Organ gestohlen.«
Thrr-gilag starrte ihn an und fiel in eine regelrechte Schockstarre. »Was?«, wisperte er.
»Du hast ihn doch gehört«, sagte Cvv-panav mit einer schroffen Stimme, die die Stille durchschnitt wie eine schartige Axt beim Umhauen von Schilfrohr. »Sie hat ein paar Verbrecher angeheuert und ihr fsss gestohlen.«
Thrr-gilag sah ihn an, ohne das Gesicht bei der mentalen Lähmung überhaupt zu erkennen, die nun von ihm Besitz ergriff. Sie hatte es getan. Sie hatte es wirklich getan. Seine Mutter hatte ihr fsss gestohlen. Hatte es in ihren Händen gehabt.
In ihren Händen ... »Was ist dann geschehen?«, fragte er und fürchtete sich jetzt schon vor der Antwort. »Ich meine danach?«
»Keine Sorge, ihr fsss wurde unversehrt wieder beschafft«, versicherte ihm der Primus. »Was auch das einzig Positive an der ganzen Sache ist. Wenigstens wird sie sich nicht wegen fsss-Zerstörung vor Gericht verantworten müssen.«
Gericht. Bei diesem Wort durchfuhr Thrr-gilag ein neuer Schauder. »Wird sie sich überhaupt vor Gericht verantworten müssen?«, fragte er. »Ich meine, wenn doch gar kein Schaden entstanden ist...«
»Aber natürlich ist ein Schaden entstanden«, fiel Cvv-panav ihm
Weitere Kostenlose Bücher