Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
einen ehrfürchtig klingenden Fluch, als der Hautlappen immer größer wurde. Thrr-mezaz nickte zustimmend; Thrr-gilag hatte nie erwähnt, dass die Mensch-Eroberer zu so etwas imstande wären.
    Der Rand des Geräts war nun sichtbar: Es war klein und flach und hatte genau die gleiche Farbe wie die Haut des Mensch-Eroberers, war aber durch die unterschiedliche Dunkellicht-Strahlung leicht zu erkennen. Er ließ den abgezogenen Hautlappen auf die Pritsche vor sich fallen; und dann pulte er genauso vorsichtig das Gerät heraus.
    »Lass es aufs Bett fallen«, befahl Thrr-mezaz ihm.
    »Und dann tritt zurück.«
    Der Gefangene tat wie geheißen. Thrr-mezaz machte eine Handbewegung, und einer der Krieger nahm vorsichtig sowohl das Gerät als auch den Hautlappen an sich und gab sie Thrr-mezaz.
    »Ycch«, knurrte Klnn-vavgi aus tiefer Kehle. »Hast du das gesehen, Kommandant? Er hat es einfach rausgerissen
    ...«
    »Das ist keine Haut«, sagte Thrr-mezaz.
    »Was?«
    »Es ist keine Haut«, wiederholte Thrr-mezaz und drehte es um. »Jedenfalls nicht seine eigene Haut. Siehst du?
    Nirgends ist Blut.«
    »Ich will verflucht sein«, sagte Klnn-vavgi und sah sich das genauer an. »Das ist eine unglaublich gute Imitation.«
    »Das war wohl auch der Sinn der Sache.« Thrr-mezaz schaute zu dem Gefangenen auf. »Es muss ziemlich wichtig gewesen sein, dass eure Techniker einen solchen Aufwand betrieben haben, um es zu verbergen«, bemerkte er und hob das fleischfarbene Gerät mit der anderen Hand hoch. »Was ist das?«
    Der Mensch-Eroberer schüttelte den Kopf. »Es ist keine Waffe.«
    »Was ist es dann?«
    Der andere blieb stumm. »Na gut«, sagte Thrr-mezaz. »Wir werden das schon selbst herausfinden.«
    Er machte eine Handbewegung und verließ zusammen mit den Kriegern den Raum. Sie verriegelten ihn sicher hinter sich. »Bewachung wie bisher«, befahl er den Kriegern, als sie wieder draußen an der kühlen Spätbogen-Luft waren. »Also, Zweiter. Was meinst du?«
    »Zehn zu eins, dass es unsere Älterentod-Waffe ist«, sagte Klnn-vavgi verdrießlich.
    »Ja«, murmelte Thrr-mezaz und betrachtete die Vorrichtung in seiner Hand. »Vielleicht«.
    »Sehr überzeugt klingst du nicht.«
    Thrr-mezaz zuckte die Achseln. »Ach, du wirst wahrscheinlich Recht haben. Es ist nur so, dass die ganze Übung völlig sinnlos gewesen zu sein scheint. Ja, sie haben uns ein wenig aufgescheucht, aber das war es dann auch schon. Es ist überhaupt kein Angriff gegen uns erfolgt, kein weiterer Angriff auf die Mrachanis, nicht einmal ein Fluchtversuch des Gefangenen. Was haben sie also dabei gewonnen?«
    »Informationen vielleicht«, vermutete Klnn-vavgi. »Sie kennen nun unsere Reizschwelle.«
    »Die kannten sie doch schon nach dem ersten Gefecht«, entgegnete Thrr-mezaz. »Nein, es ging hier um etwas anderes. Ich wünschte, ich wüsste, was das ist.«
    Für einen Takt standen sie schweigend da. Dann ließ Thrr-mezaz das Gerät und den synthetischen Hautlappen mit einem Seufzer in Klnn-vavgis Hand fallen. »Aber egal. Die Techniker sollen mal schauen, ob sie damit etwas anfangen können.«
    »In Ordnung«, sagte Klnn-vavgi. »Sollen sie sich das Flugzeug auch noch einmal vornehmen?«
    »O ja«, bestätigte Thrr-mezaz grimmig. »Ich will, dass sie es auseinandernehmen. Bis in die einzelnen Moleküle, wenn es sein muss.«
    »Und der Gefangene?«
    Thrr-mezaz schaute sich nach den Kriegern um, die bei ihm Wache hielten. »Dasselbe gilt für ihn«, sagte er. »Hier geht irgendetwas vor, Klnn-vavgi. Es wird Zeit, dass wir herausfinden, was das ist.«
    21
    Ein Älterer wartete auf ihn, als Thrr-gilag durch den Seiteneingang des Oberclan-Komplexes ging. Ein Älterer, dessen Gesicht wie in transparenten Stein gemeißelt war. »Du bist Thrr-gilag von Kee'rr?«, wollte er wissen.
    »Ja«, sagte Thrr-gilag und zeigte seinen Pass vor. »Ich soll mich hier melden ...«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn der Ältere. »Der Oberclan-Primus erwartet dich in seinen privaten Räumen. Folge mir.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, schwebte er den Gang entlang. Thrr-gilag folgte ihm mit nervös rotierendem Schwanz. Es lagen Schwierigkeiten in der Luft. Große Schwierigkeiten. Er hatte es in den verhärteten Gesichtern der Gelände-Protektoren gesehen, die ihn zu dieser besonderen Tür statt zum Haupteingang geleitet hatten. Er sah es in den Augen der Oberclan-Krieger, an denen er vorbeiging, und er hörte es am Ton der leisen Gespräche, in die sie vertieft waren.
    Große

Weitere Kostenlose Bücher