Eroberer 2 - Die Rückkehr
gelassen hatten und erzählte Klnn-dawan-a dann die schlechte Neuigkeit.
Sie hörte schweigend zu. »Bist du dir da sicher?«, fragte sie, als er fertig war.
»Ich weiß nicht, ob man sich in Bezug auf Gerüchte der Älteren überhaupt sicher sein kann«, sagte Thrr-gilag und ließ den Blick über die felsige Landschaft von Gree schweifen, die unter ihnen vorbeiflog. »Ich weiß nur, dass mein Vater es für so begründet hielt, um mich zu warnen.«
»Ja«, sagte Klnn-dawan-a und schaute mit versteinertem Gesicht durch die Windschutzscheibe. »Wie schön, dass sonst niemand sich die Mühe gemacht hat, mir etwas davon zu sagen.«
»Vielleicht hat nur noch niemand von deinen Älteren diese Gerüchte gehört«, sagte Thrr-gilag diplomatisch.
Sie warf ihm einen zornigen Blick zu. »Ach, komm schon, Thrr-gilag. Man muss doch nur auf irgendeiner der achtzehn Welten ein Gerücht streuen, und schon weiß jeder Ältere darüber Bescheid. Und du weißt das noch besser als ich - du hast schließlich deine Sucher-Arbeit darüber geschrieben. Unsere Älteren hier wissen jedenfalls Bescheid. Sie haben nur beschlossen, mir nichts davon zu sagen.«
Thrr-gilag zuckte unbehaglich die Achseln. »Ich glaube, das kannst du ihnen auch kaum verdenken. Alle deine hiesigen Älteren sind schließlich Dhaa'rr. Sie sind wahrscheinlich noch weniger als eure Anführer von der Vorstellung begeistert, mich im Clan zu haben.«
»Das ist doch Quatsch mit Soße«, sagte Klnn-dawan-a ärgerlich. »Dumm und ungerecht. Es kann dir doch niemand zum Vorwurf machen, dass die Mensch-Eroberer euren Stützpunkt angegriffen haben - es sind sich schließlich alle einig, dass sie auf der Suche nach eurem Gefangenen waren. Und was deinen Bruder betrifft, so benutzt er seine Kommunikatoren als Wächter. Na und? Wir benutzen unsere Älteren doch ständig für solche Zwecke.«
»Nur dass eure Pyramide sich sicher innerhalb eines Raubtier-Zauns befindet«, gab Thrr-gilag zu bedenken. »Seine aber nicht. Zumal das auch nicht der eigentliche Grund ist, weshalb sie einen solchen Zorn auf ihn haben.«
»Sie können ihm wegen Prr't-zevisti auch nicht die Schuld geben«, sagte sie bestimmt. »Ich weiß, dass er meinem Clan angehörte und dass ich wegen seines Todes eigentlich traurig sein müsste; aber an dem, was ihm zugestoßen ist, trägt er mindestens genauso viel Schuld wie Thrr-mezaz. Es hatte ihm schließlich niemand befohlen, bei seiner Schnitte zu bleiben - er hätte auch direkt zu seinem Familienschrein gehen und dort bleiben können.«
»Es sei denn, es besteht eine Verbindung zwischen der Schnitte und dem Haupt-fsss-Organ, von der wir noch nichts wissen«, sagte Thrr-gilag zweifelnd. »Vielleicht ist es auch so, dass, wenn man eine fsss-Schnitte zerstört, der Ältere stirbt - ob er zu diesem Zeitpunkt an ihr verankert war oder nicht.«
»Nein«, sagte Klnn-dawan-a. »Vergiss nicht, dass man mindestens dreißig Zykliken lang experimentieren musste, bevor es gelang, erfolgreich fsss-Schnitten zu nehmen. Falls die Zerstörung einer Schnitte den Älteren sofort töten würde, dann wäre jeder Ältere, mit dessen fsss damals experimentiert wurde, ebenfalls gestorben. Sind sie aber nicht.«
»Du hast Recht«, sagte Thrr-gilag, und ein kleiner Teil der Last fiel von seinen Schultern ab. »Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Trotzdem bezweifle ich, dass das für die Älteren der Dhaa'rr einen großen Unterschied machen wird.«
»Nein, natürlich nicht«, sagte Klnn-dawan-a gepresst. »Prr't-zevistis Tod kommt den Clan-Oberhäuptern gerade recht, um etwas rückgängig zu machen, was sie von vornherein nicht zulassen wollten.« Sie seufzte, und der Zorn und die Entschiedenheit schienen von ihr abzufallen. »Ach, Thrr-gilag. Was sollen wir nur tun?«
»Wir werden jedenfalls nicht aufgeben«, sagte Thrr-gilag. »So viel steht fest. Stellt sich nur die Frage, wie wir uns zur Wehr setzen sollen.«
»Ja«, murmelte Klnn-dawan-a, und ihre Pupillen verengten sich nachdenklich. Thrr-gilag schaute sie von der Seite an und musste trotz des Ernstes der Situation lächeln. Noch vor einem Takt waren ihr Zorn und ihre Empörung fast übergangslos in Niedergeschlagenheit und Kapitulationsbereitschaft umgeschlagen, und jetzt war ein genauso abrupter Wechsel zur Entschlossenheit erfolgt.
Er wusste, dass vielen ihrer Freunde und Kollegen diese schnellen Stimmungsschwankungen geradezu unheimlich waren. Er persönlich fand das eher charmant. »In Ordnung«, sagte
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