Eroberer 2 - Die Rückkehr
gegen den Schwebegleiter. »Das sind keine Bergleute, Thrr-gilag. Schau dir diese Welpen an - sie haben keine Glimmerplaketten. Sie stammen aus einer Stadt.«
Thrr-gilag spürte, wie sein Schwanz etwas stärker beschleunigte. Fünf dieser Repetier-Armbrüste waren nun direkt auf die beiden Zhirrzh gerichtet. »Sind sie nicht etwas weit von zuhause entfernt?«
»Mindestens hundertfünfzig Milleschritt«, sagte sie. »Vielleicht sogar noch mehr.«
Der Anführer und zwei weitere standen zusammen und beobachteten murmelnd die Zhirrzh. »Ich dachte, es sei ihnen gar nicht erlaubt, weite Strecken zu reisen«, sagte Thrr-gilag.
»Das dürfen sie auch nicht«, erwiderte Klnn-dawan-a. »Aber die meisten Krieger, die hier stationiert waren, um die Beschränkungen auch durchzusetzen, sind schon wieder von Gree abgezogen worden.«
Sie sagte wieder etwas in der Sprache der Chigin. Die Chig unterbrachen ihre Unterhaltung, und der Anführer erwiderte etwas. Klnn-dawan-a antwortete ihrerseits darauf, und so ging das Gespräch für einen Centumtakt hin und her. Schließlich stieß der Chig einen scharfen Laut aus und drehte den Zhirrzh den Rücken zu. Die beiden anderen Chig folgten seinem Beispiel, und dann setzten die drei ihre gemurmelte Unterhaltung fort.
Thrr-gilag holte vorsichtig Luft. »Also was geht hier vor?«
»Du wirst es nicht glauben«, sagte Klnn-dawan-a. »Es handelt sich offensichtlich um eine Rotte Soldaten.«
Thrr-gilag bog den Hals und musterte ihr Profil. »Sie sind was?«
»Eine Rotte Soldaten. Oder vielleicht auch eine Gruppe von Richtern - sie benutzen dasselbe Wort für beide Sachverhalte. Er sagt, er sei hier, um die Bergleute zu bestrafen, weil sie mit uns kollaboriert hätten.«
Thrr-gilag musterte die fünf Chig, die sie bewachten. Ihre Halbrüstung, die metallenen Armbrüste, die schlanken Pfeilbolzen.
Die langen, ungewöhnlich schmalen Federn und Spitzen an diesen Bolzen ...
»Nein«, murmelte er Klnn-dawan-a zu. »Das glaube ich nicht. Schau dir nur einmal die Federn an diesen Pfeilbolzen an. Sie haben in meinen Augen genau die richtige Größe, um durch das Geflecht eines Räuber-Zauns zu passen.«
Klnn-dawan-a versteifte sich. »Du hast Recht«, sagte sie atemlos. »Sie müssen zu unserem Lager unterwegs sein.
Aber das ist doch verrückt.«
»Das sehe ich auch so.« Thrr-gilag schaute sich gründlich um. »Aber sie müssen gute Gründe dafür haben. Oder was sie für gute Gründe halten.«
Er runzelte die Stirn und wurde sich plötzlich des Nadelstrahlers bewusst, den er noch immer locker in der Hand hielt. Die Chig hatten sie nicht entwaffnet ... und erst jetzt dämmerte es ihm: Sie wussten wahrscheinlich gar nicht, dass es sich bei den Nadlern um Waffen handelte. Höchstwahrscheinlich nahmen sie an, dass es sich bei diesen Vorrichtungen um tragbare Aufzeichnungsgeräte handelte - von der Größe und Form wäre das auch hingekommen.
Was bedeutete, dass die Zhirrzh einen Vorteil hatten, von dem ihre Gegner nichts wussten. Die Frage war nur, wie sie ihn nutzen sollten. Wenn es ihm gelang, den Nadler auf Schussposition anzuheben und ihn dann schnell genug auf sie zu richten ...
Er schaute wieder auf ihre Bewacher, und die anfängliche Euphorie wich der Realität. Nein. Nicht, wenn er nicht im Familienschrein enden und Klnn-dawan-a in ihren befördern wollte. »Was glaubst du, worauf sie hier warten?«, fragte er sie.
»Das habe ich mich auch schon gefragt«, gestand Klnn-dawan-a. »Sie haben uns, und sie haben den Schwebegleiter. Ich glaube nicht, dass sie verschwinden, bevor ...«
Sie verstummte. Irgendwo in der Nähe ertönte ein trällerndes Jaulen, dessen Echo von den Bergen widerhallte. Der einsame Welpe, den man bei der Geröllhalde fast vergessen hatte, erwiderte das Jaulen. »O je«, murmelte Klnn-dawan-a. »Ich glaube, wir bekommen noch mehr Gesellschaft.«
Thrr-gilag ließ den Blick schweifen. Zwei der fünf Chig, die sie bewachten, gingen nun zu ihrem Anführer und seinen zwei Kumpanen; die Armbrüste wiesen in die Richtung, aus der das Jaulen gekommen war. »Noch mehr Chig?«
»Noch mehr Chig. Verhalte dich ruhig - das könnte jetzt problematisch werden.«
Thrr-gilag hatte keine Zeit mehr, sich zu fragen, wie sie das wohl gemeint hatte. Direkt vor ihnen überquerten drei Chig eine kleine Anhöhe, gefolgt einem halben Dutzend Welpen.
»Eine Weidetruppe«, identifizierte Klnn-dawan-a sie. »Ich hatte Recht; der Welpe war nur von ihr getrennt worden.«
Die
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