Eroberer 3 - Die Rache
Thrr-gilag und schaute seinen Bruder mit leicht gerunzelter Stirn an. Thrr-mezaz blinzelte zweimal - das alte Zeichen aus ihrer Kindheit, wenn sie ihre Eltern zu irgendetwas bewegen wollten -, und Thrr-gilags Miene hellte sich wieder auf. »Ja, er sagte, das wäre die beste Möglichkeit, eine Schwäche zu finden, die wir ausnutzen könnten«, sagte er. Er schien nun voll im Bilde zu sein. »Mit der wir vielleicht sogar dem ganzen Krieg eine Wende verleihen könnten.«
»Wollen wir's hoffen.« Thrr-mezaz schaute auf den Älteren, der noch immer darauf wartete, die Antwort des Schiffskommandanten Phmm-klov zu überbringen. »Was hat der Schiffskommandant gesagt?«
»Einen Takt, wenn du gestattest, Kommandant«, murmelte der Ältere und verschwand wieder.
»Gut gemacht«, murmelte Klnn-vavgi anerkennend. »Der Ghuu'rr-Clan betet den Oberclan-Primus förmlich an.«
»Davon abgesehen war es auch die Wahrheit«, sagte Thrr-gilag.
»Umso besser.«
Der Ältere erschien wieder. »Schiffskommandant Phmm-klov hat die Entsendung eines Transporters und eines Krieger-Teams angeordnet«, verkündete er. »Sie werden die Umlaufbahn so bald wie möglich verlassen.«
»Gut«, sagte Thrr-mezaz. »Weise sie aber darauf hin, dass sie sich außerhalb der Sichtweite der Festung der Mensch-Eroberer halten sollen.«
»Zu Befehl.«
Er verschwand. »Du solltest dich schon einmal auf neue Besucher vorbereiten, Zweiter«, sagte Thrr-mezaz zu Klnn-vavgi. »Mit etwas Glück werden wir sie innerhalb eines Zehntbogens bei uns willkommen heißen.«
23
Es war eine wahre Freude, sagte sich Parlimin Jacy VanDiver, als er sich ein zweites Glas Kirsch-claretee genehmigte, dass es doch noch jemanden gab, der es verstand, einen NorCoord-Parlimin mit der gebührenden Hochachtung und Respekt zu behandeln. Ein himmelweiter Unterschied zu diesen aufgeblasenen Schwachköpfen im Parlament, die sich hinter seinem Rücken in den Büros und in Privatgesprächen das Maul über ihn zerrissen.
Und ein himmelweiter Unterschied zu den Mitgliedern seines Stabs -sie fürchteten ihn, und ihre Loyalität war so biegsam wie ihr monatlicher Gehaltsscheck.
Doch das hier war etwas anderes: ein Unterschied wie zwischen Regen und Sonnenschein. Und angesichts aller Frustrationen und der Bürde seines Amts so willkommen wie ein Atemzug an der frischen Luft.
»Ich hoffe, dass das Getränk zu Ihrer Zufriedenheit ist«, sagte Paallikko, als der Mrachani, der das zweite Glas gebracht hatte, respektvoll mit dem Bodensatz des ersten Drinks verschwand.
»Es konveniert durchaus«, sagte VanDiver und nippte am claretee und dem gefrosteten tangyslush, der den Cocktail krönte. »Schon irgendwelche Neuigkeiten von Bronski oder Cavanagh?«
»Leider noch nicht«, sagte Paallikko; seine Stimme war von echter Reue durchdrungen. Er warf einen Blick auf das Computer-Terminal auf dem niedrigen Beistelltisch und schüttelte den Kopf. »Sie suchen noch immer nach den Hotel-Aufzeichnungen. Ich möchte wegen der Verzögerung aufrichtig um Entschuldigung bitten.«
»Schon in Ordnung«, beruhigte VanDiver ihn und bedeutete ihm mit einer Geste, sich zu entfernen. Man konnte es sich leisten, großmütig zu sein, wenn das Personal sich alle erdenkliche Mühe gab, einen bei Laune zu halten.
»Eigentlich müsste ich dich um Entschuldigung bitten. Einer meiner Agenten hätte nämlich ein Auge auf Cavanagh halten sollen, aber dem Idioten ist es gelungen, ihn zu verlieren. Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen - mit dieser Angelegenheit musst du dich nicht auch noch befassen.«
»Im Gegenteil, Parlimin VanDiver«, sagte Paallikko aalglatt. »Jede Angelegenheit, die einen Mann in Ihrer Position und mit Ihrer Machtfülle umtreibt, muss auch den Mrachanis Anlass zur Sorge geben. Sagen Sie mir, haben Sie irgendeine Vorstellung, welchen Plan Lord Cavanagh vielleicht verfolgt?«
»Ich weiß nur, dass - wenn Cavanagh darin involviert ist - es sich um etwas handelt, was man einer genaueren Betrachtung unterziehen muss«, sagte VanDiver und starrte finster in seinen Drink. »Du hast ja keine Ahnung, wer der Mann ist.«
»Doch, ich glaube schon«, sagte Paallikko. »Obwohl meine Informationen natürlich längst nicht so zuverlässig sind wie Ihre. Mein Lebensweg hat sich mit seinem gekreuzt, als er Mra-mig vor etwas mehr als drei Wochen besuchte.«
»Na so was«, sagte VanDiver. »Er hat Ärger gemacht, nehme ich an?«
»Ein wenig«, sagte der Mrachani mit fast schnurrender Stimme. »Aber auch
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