Eroberer 3 - Die Rache
Langsam, als ob er die plötzliche Spannung im Raum noch künstlich steigern wollte, hob Mnov-korthe den Zylinder auf. Er drehte sich zu Thrr-gilag um, präsentierte ihn triumphierend ...
Und dann ertönte plötzlich durch die offene Tür der Knall einer entfernten Explosion.
Mnov-korthe wirbelte zur Tür herum, rief den Wachen etwas zu und ließ die Zunge in Richtung des Dorfes hervorschnellen, das draußen im Zwielicht lag. Der letzte Teil seiner Rede wurde von drei weiteren Explosionen unterlegt, die diesmal in schneller Folge stattfanden. Pheylan brachte sich wieder in eine sitzende Position und versuchte, an den Zhirrzh vorbeizuschauen und den Ursprung der Explosionen zu ermitteln. Das gelang ihm zwar nicht, doch als eine der zwei Wachen den Raum verließ, erhaschte er einen Blick auf zwei Geister draußen. Sie erstatteten zweifellos Bericht wegen der Explosionen ...
Und dann erschien ein weiterer Geist direkt vor Mnov-korthe. Es war ihr Geist, Prr't-zevisti, der ihre Nachrichten in beide Richtungen übermittelt hatte.
Der andere unbewaffnete Zhirrzh, der mit Mnov-korthe gekommen war, rief etwas und ließ die Zunge in Richtung des Geistes hervorschnellen. Mnov-korthe trat einen Schritt zurück, und dann machte er wieder einen Schritt vorwärts in den Geist hinein und durch ihn hindurch, sagte irgendetwas und fuchtelte mit dem Zylinder. Thrr-gilag sagte auch etwas, machte einen Sprung und versuchte den Zylinder zu schnappen. Mnov-korthe war jedoch schneller, wich schnell zur Seite aus und wehrte den anstürmenden Thrr-gilag mit der freien Hand ab. Klnn-dawan-a lief auf ihn zu, aber der unbewaffnete Zhirrzh packte sie am Arm und zog sie zu sich herüber. Thrr-gilag erlangte das Gleichgewicht wieder und versuchte es erneut; und wieder machte Mnov-korthe einen Schritt zur Seite und wehrte Thrr-gilags rudernde Arme mit Leichtigkeit ab. Von draußen drang plötzlich ein Schwall aus Lärm und animalischen Schreien herein ...
»Melinda Cavanagh«, rief der Geist, dessen dünne Stimme über dem Lärm kaum hörbar war. »Er muss aufhören!«
Pheylan Cavanagh hatte zwar keine Ahnung, was der Geist damit meinte, und er bezweifelte auch, dass Melinda die Situation besser überblickte als er. Und wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, dann hätte er ihr er davon abgeraten, sich überhaupt erst in diese Situation zu begeben.
Aber er hatte diese Möglichkeit eben nicht gehabt. Und plötzlich lief Melinda, die bisher nur wie angewurzelt dagestanden hatte, los und stürzte sich selbst auf Mnov-korthe.
Doch der Zhirrzh war auch für sie zu schnell. Er krümmte sich mit der Geschmeidigkeit einer Katze, so dass ihre zupackende Hand sein Handgelenk nur um ein paar Millimeter verfehlte. Sie verlor das Gleichgewicht und versuchte ihn mit der anderen Hand zu packen; aber er wich ihr erneut aus. Aus dem Augenwinkel sah Pheylan, dass die zweite Wache in den Raum zurückkehrte und das Gewehr in Anschlag zu bringen versuchte.
Und plötzlich wurden Melindas Arme an die Seite gepresst, die Beine knickten ein, und sie fiel zu Boden.
Mnov-korthe traf keine Anstalten, sie aufzufangen. Stattdessen wich er ihr mit einem Sprung aus, als sie mit einem schmerzerfüllten Grunzen auf den Boden schlug. Der Zhirrzh stieß irgendeinen Befehl aus, winkte die Wachen herbei und deutete mit der Zunge auf Melinda. Die Wachen legten die Flinten auf sie an ...
Pheylan biss die Zähne zusammen, rutschte vom Tisch herunter und wollte sich auf Mnov-korthe stürzen.
Er traf mit den Füßen auf dem Boden auf, und ein stechender Schmerz schoss von seinem gebrochenen Bein bis in den Schädel hinauf - trotz der betäubenden Wirkung der Schmerzmittel. Er schlang die Arme um Rumpf und Hals des Zhirrzh, riss ihn zurück und drückte Mnov-kor-the fest an die Brust.
Und musste ihn im nächsten Moment fast loslassen, als der Zhirrzh mit dem linken Fuß gegen sein gebrochenes Bein austrat. Der pulsierende Schmerz explodierte in einem roten Feuerball heftigster Qual. Pheylan fluchte unflätig, verstärkte den Griff und widerstand dem plötzlichen Drang, dem Alien das Genick zu brechen. Eine fast unmerkliche Bewegung in Mnov-korthes rechter Schulter warnte ihn, und er drückte dem anderen mit der rechten Hand den Arm herunter, als der Zhirrzh gerade einen kleinen Gegenstand von der Größe einer Handwaffe aus einem Taillenbeutel zog. Er drehte sich mit dem Gegner nach links, schlug Mnov-korthes Hand auf die Tischkante und drehte ihm dann den Arm auf den Rücken,
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