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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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berechne ich mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,78, dass er wirklich wusste, was er tat.
    Jedoch ändert eine manipulative Motivation auch nichts an der Tatsache, dass Arics Sicherheit mein primäres Ziel ist.
    Ich treffe eine Entscheidung. »Die Liste wurde kopiert.«
    »Vielen Dank.«
    Ich beobachte ihn, während er die Karte aus dem Schlitz zieht und in seine Platte steckt. Sein Ausdruck zeigt keinerlei Anzeichen von Triumph oder Zufriedenheit, weil er sein Ziel erreicht hat. »In welcher Gefahr schwebt Aric Cavanagh möglicherweise?«
    »Ich habe nur die sichere Kenntnis, dass er nach der Anhörung eine Nachricht von einem Schnellboot erhalten hat und anschließend zur CavTronics-Dependance auf Edo geflogen ist. Sie haben ein regelrechtes planetarisches Nachrichten-Feuerwerk gezündet, und in den darauffolgenden zwei Tagen sind fünfzehn Kisten mit esoterischem Elektronikkram eingetroffen.«
    Ein 0,21-sekündiges Aufflackern von Abscheu überlagert seinen Ausdruck. »Und dann sind er und die Kisten verschwunden. Wahrscheinlich mit fremder Hilfe.«
    »Sie glauben, dass er beabsichtigt, einen der Orte auf der Liste aufzusuchen?«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    Ich mustere seinen Ausdruck, während er die Platte schließt und wegsteckt. Eine Analyse der Algorithmen ergibt mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,88, dass er etwas vor mir verheimlicht. »Aber das war doch nicht der eigentliche Grund, weshalb Sie die Liste haben wollten.«
    Er schaut kurz in meine Überwachungskamera. Die Algorithmen zeigen einen kaum merklichen, aber dennoch unverkennbaren Unmut in seinem Gesicht. »Wir sehen uns.«
    Er steht auf und schiebt den Klappsitz wieder in die Versenkung. Ich analysiere seinen letzten Ausdruck und berechne mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,79, dass der implizite Unmut meinen Zweifeln an seiner Motivation geschuldet war.
    Er wendet sich nach links und geht zum Ausgang. Ich spiele die Gespräche ab, die nach dem Ende der Anhörung im Raum des Untersuchungsausschusses stattgefunden haben. Die Integration dieser aktuellen Daten von Brigadier Bronski mit den vorherigen Daten führt mich zu einer neuen Hypothese. »Ich glaube nicht, dass Sie vorrangig an Aric Cavanagh interessiert sind. Sie suchen Lord Cavanagh, und Sie glauben, dass er sich vielleicht an einem der Orte auf dieser Liste aufhält.«
    Brigadier Bronski dreht sich um und schaut in meine Überwachungskamera. Sein Ausdruck zeigt überraschtes Interesse. »Sehr gut, Max. Ich bin beeindruckt.«
    »Vielen Dank. Weshalb suchen Sie Lord Cavanagh überhaupt?«
    Sein Ausdruck ändert sich erneut. Die Algorithmen zeigen eine eigentümliche Kombination aus Grimm und Furcht.
    »Sagen wir es so: Er ist über eine Sache gestolpert, von der er eigentlich nichts wissen sollte. Ich will nur sicherstellen, dass er nicht noch einmal darüberstolpert und vielleicht noch Unheil anrichtet.«
    Ich berechne mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,92, dass er metaphorisch spricht. Interessanter finde ich aber die Einstellung, die ich nun aus seiner Stimme, dem Gesichtsausdruck und der Körpersprache deduziere. Obwohl Brigadier Bronski wegen Lord Cavanaghs Verschwinden verärgert ist, fehlen hier die persönlichen Animositäten, die bei Parlimin Jacy VanDiver so offenkundig waren. Ich berechne mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,87, dass Brigadier Bronski wirklich glaubt, im Interesse des Commonwealth zu handeln, und dass seine Handlungen nicht von persönlichen Motiven geleitet werden. »Befinden Lord Cavanagh und Aric Cavanagh sich in Gefahr?«
    Sein Ausdruck wird noch düsterer. »Wir sind im Krieg, Max. Jeder befindet sich irgendwie in Gefahr.«
    Er führt seine Platte an die Stirn und winkt mir wie in einem militärischen Gruß damit zu. »Vielen Dank für deine Hilfe.«
    Er kehrt zum Aufzugskäfig zurück, und ich senke ihn auf dem Boden ab. Während der Aufzugskäfig hinunterfährt, öffnet er seine Platte, und meine Außenkamera zeigt, dass er Lord Cavanaghs Liste aufgerufen hat. Er hält die Platte in der einen Hand, und mit der anderen holt er das MobilFon heraus und wählt eine Nummer. Die Hand verstellt mir den Blick auf die Tastatur, doch durch eine Analyse der Sehnen- und Muskelbewegungen im Handrücken vermag ich die Nummer mit einer Genauigkeit von 0,79 zu ermitteln. Er hat den Boden bereits erreicht, als der Anruf beantwortet wird. Wieder verstellen Brigadier Bronskis Kopf und Körper mir die Sicht auf das Display, doch indem ich die Empfindlichkeit der

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