Eroberer 3 - Die Rache
inmitten eines potenziellen feindlichen Territoriums, und Schiffskommandant Sps-kudah spielte noch Spielchen. »Und ich vermute, du hast auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es sich dabei gar nicht um Fenster handelt?«, erwiderte er.
»Sondern dass es vielleicht Mrachani-Geschützstellungen sind?«
Der Anflug eines Undefinierten Ausdrucks erschien auf Sps-kudahs Gesicht. »Eine gewisse Vorsicht von ihrer Seite wäre nicht unvernünftig«, meinte er. »Schließlich wissen sie im Grunde gar nichts über uns.«
»Genauso wenig, wie wir über sie wissen«, erwiderte Nzz-oonaz. »Zum Beispiel wissen wir nicht, ob sie nicht in Wirklichkeit geheime Verbündete der Mensch-Eroberer sind.«
»Ich dachte, diese Theorie hätte sich inzwischen erledigt«, wandte Gll-borgiv ein. »Durch diesen Sprengstoffangriff der Mensch-Eroberer gegen die Mrachani-Diplomaten auf Dorcas, falls ihr euch erinnert.«
»Ja, ich erinnere mich«, sagte Nzz-oonaz geduldig. »Ich erinnere mich aber auch daran, dass laut letzter Meldung Kommandant Thrr-mezaz noch immer nicht weiß, wie der Angriff ausgeführt wurde.« Er musterte Gll-borgiv mit einem durchdringenden Blick. »Was glaubst du denn, wie er ausgeführt wurde?«
Gll-borgiv zuckte die Achseln. »Offensichtlich mit einer unbekannten Waffe der Mensch-Eroberer.«
»Na schön.« Nzz-oonaz ließ die Zunge in Richtung des kreisförmigen Massivs hervorschnellen. »Wäre es dann nicht auch möglich, dass ein paar gut gezielte Schüsse aus diesen Öffnungen mit den gleichen unbekannten Waffen schwere Schäden an diesem Schiff verursachen könnten?«
Gll-borgiv antwortete nicht. »Schiffskommandant?«, Nzz-oonaz richtete seinen finsteren Blick wieder auf Sps-kudah.
»Wir halten bereits Ausschau nach möglichen Problemen«, erwiderte Sps-kudah knapp. »Du musst dir nicht den Kopf der Krieger auf dieser Mission zerbrechen.«
»Ich bin der Sprecher«, erinnerte Nzz-oonaz ihn. »Also muss ich mich auch um alle Belange der Mission kümmern.«
Der Schiffskommandant schien sich zu versteifen. Vielleicht aus Respekt, höchstwahrscheinlich aber nicht.
»Verstanden«, sagte er. »Sprecher.«
»Gut.« Nzz-oonaz drehte sich zum Monitor um und bremste die Rotation des Schwanzes mit einer Willensanstrengung ab. Sehr gut, hatte der Oberclan-Primus beim Start der Geschlossener Mund gesagt, als Nzz-oonaz seine Sprecherschaft in einer vergleichbaren Situation gegen Schiffskommandant Sps-kudahs subtilen Versuch, seine Autorität zu untergraben, verteidigen musste. Wenn du die gleiche Autorität auch gegenüber den Mrachanis an den Tag legst, dürfte nichts schiefgehen.
Die Mrachanis warteten unten. Nzz-oonaz hoffte, dass der Oberclan-Primus Recht gehabt hatte.
Nzz-oonaz' Vermutungen bezüglich der wartenden Fahrzeuge war richtig gewesen. Die Geschlossener Mund war kaum zum Stehen gekommen, als sie auch schon - mit dicken Tauen und Greifarmen bewehrt - über den unebenen Boden auf die Schnäbel der drei vorderen Sechsecke zu hoppelten. Als Nzz-oonaz die Rampe hinunterging, waren die Greifarme schon ausgefahren worden, und ein Dutzend Mrachanis schwärmten auf der Suche nach Abschlepppunkten aus.
Am Fuß der Rampe stand ein einzelner Mrachani, der in ein buntes, mehrlagiges Gewand aus einem fein gewebten Stoff gehüllt war. »Willkommen!«, rief er in der Sprache der Mensch-Eroberer, als der Zhirrzh sich dem Boden näherte. »In meiner Eigenschaft als Stellvertreter der Regenten der Mrachanis heiße ich unsere Brüder, die Zhirrzh, auf Mra willkommen. Kannst du mich verstehen?«
Der Translatoren-Link in Nzz-oonaz' Ohrschlitzen flüsterte ihm die Interpreter-Version der fremden Worte ein und bestätigte zugleich Nzz-oonaz' eigene Übersetzung. »Ja«, erwiderte er in derselben Sprache.
»Ach - du sprichst die Sprache unseres gemeinsamen Feindes«, sagte das Alien. »Hervorragend - das wird unsere Kommunikation wesentlich erleichtern. Ich bin Val-loittaja, Botschafter der Regenten der Mrachanis.«
»Ich bin Sprecher Nzz-oonaz von Flii'rr«, stellte Nzz-oonaz sich vor. »Der Sprecher dieser Expedition.«
»Ich grüße dich, Sprecher Nzz-oonaz von Flii'rr.« Val-loittajas Blick ging über seine Schulter hinweg. »Aber du bist doch sicher nicht allein gekommen?«
»Meine Kameraden sind gerade damit beschäftigt, unsere Ausrüstung vorzubereiten«, sagte Nzz-oonaz ihm. »Sie werden in Kürze zu uns stoßen.«
»Ich werde jemanden abstellen, der sie dann zu uns bringt«, sagte Valloittaja und
Weitere Kostenlose Bücher