Eroberer 3 - Die Rache
bedeutete Nzz-oonaz, ihm zu einer Gruppe von vier kleinen, offenen Fahrzeugen zu folgen. »Zunächst habe ich dich leider eine traurige Mitteilung für dich. Eure ersten Botschafter - die zwei, die dem Zhirrzh-Schiff im unbewohnten System fünfunddreißig Licht-Zykliken von hier begegnet sind ...«
»Ich weiß, wen du meinst«, sagte Valloittaja. »Wir nennen diesen Planeten Mra-kahie.«
»Verstehe.« Nzz-oonaz nickte. »Ich muss dir sagen, dass diese zwei Botschafter gestorben sind.«
»Was?« Valloittaja blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich zu Nzz-oonaz um. Die Atmosphäre schien sich plötzlich deutlich abgekühlt zu haben. »Wie sind sie gestorben?«
»Wir kennen die Todesursache nicht«, sagte Nzz-oonaz, und ein plötzliches Verlangen, ihn um Entschuldigung zu bitten, wallte unter der Zunge auf. »Ich kann dir nur so viel sagen, dass ihre Begegnung mit dem Schiff der Zhirrzh einen Waffeneinsatz beinhaltete. Es wäre möglich, dass sie sich dabei Verletzungen zugezogen haben.«
»Und ihr habt nicht versucht, ihnen das Leben zu retten?«, fragte Valloittaja nachdrücklich.
»Natürlich haben wir das versucht«, versicherte Nzz-oonaz ihm und kämpfte wieder gegen den Drang an, ihn um Entschuldigung zu bitten. Das Mrachani-Raumschiff hatte schließlich das Feuer eröffnet, und noch dazu mit Älterentod-Waffen. »Aber wir wussten nicht genug über die Anatomie und die Körperchemie der Mrachanis.«
Für ein paar Takte schaute Valloittaja ihn einfach nur an. Nzz-oonaz hielt den Mund fest geschlossen und wünschte sich, dass Sps-kudah oder wenigstens Gll-borgiv sich beeilen und ihm zu Hilfe kommen würden. Aber er wusste, dass sie erst dann auf der Bildfläche erscheinen würden, wenn er ihnen die Anweisung dazu erteilte. Der Plan sah nämlich vor, dass er wenigstens für ein paar Centumtakte allein mit den Mrachanis zugange war, um herauszufinden, wie die Aliens sich gegenüber einem einzelnen, schutzlosen Zhirrzh verhielten.
»Was geschehen ist, ist geschehen«, sagte Valloittaja schließlich. In seiner Stimme schwang kein glühender Zorn mehr mit, sondern eine tiefe Trauer, bei der Nzz-oonaz sich noch schlechter fühlte. »Ihre leeren Körper - können wir sie für die Zeremonien haben?«
»Selbstverständlich«, versicherte Nzz-oonaz ihm beflissen. »Wir haben sie mitgebracht. Nach besten Kräften konserviert.«
»Ja«, murmelte Valloittaja. Er schaute noch für einen weiteren Takt auf die Geschlossener Mund; und dann schien er die Angelegenheit mit einer sichtlichen Anstrengung zu verdrängen. »Die Trauer über die Verlorenen muss noch warten«, sagte er und ging weiter. »Es gibt viel zu tun und viel zu besprechen. Und falls die Eroberer ohne Grund euer Schiff entdecken, können wir alle unsre Hoffnungen fahren lassen. Während unsere Arbeiter ein Versteck für das Schiff vorbereiten, werde ich dich zu einem Ruheplatz geleiten.«
Sie kamen zu den offenen Fahrzeugen, und Valloittaja bedeutete Nzz-oonaz, in eins davon einzusteigen. In Anbetracht des Terrains sagte Nzz-oonaz sich, dass es sich wahrscheinlich um einen Schwebegleiter handelte; und als Valloittaja das Fahrzeug in Bewegung setzte, wurde seine Vermutung auch bestätigt. »Was ist das denn für ein Ort?«, fragte er, als sie Kurs auf das Ringmassiv nahmen.
»Er wird als das Puvkit Tru Kai bezeichnet«, sagte Valloittaja ihm. »In der Sprache unserer gemeinsamen Feinde heißt es der >Garten des Wahnsinnigen Steinmetz<. Es hat sich im Verlauf der ganzen Geschichte von Mrach praktisch nicht verändert - außer den exotischen Varianten der Vegetation, die von einem der Vorbesitzer hinzugefügt wurden. Es war unwirtliches Ödland, ein Handelszentrum, Privatbesitz eines hochwohlgeborenen Königs, öffentliches Parkland ...«Er warf Nzz-oonaz einen Blick zu. »... und nun ist es der Entstehungsort eines interstellaren Bündnisses.«
»Höchst eindrucksvoll«, sagte Nzz-oonaz und ging geflissentlich darüber hinweg, dass ein solches Bündnis noch gar nicht vereinbart worden war. »Und das?«, fragte er und ließ die Zunge in Richtung des Ringmassivs hervorschnellen.
»Auch eine weitgehend naturbelassene Struktur«, sagte Valloittaja. »Der hochwohlgeborene König, von dem ich sprach, hat sie zum Teil in eine Festung verwandelt, in der er Schutz vor seinen Feinden suchte.«
Dann war die Mrachani-Geschichte also von so vielen Interclan-Konflikten gekennzeichnet, dass man Festungen hatte bauen müssen. Das war gut zu wissen. »Er hat Höhlen
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