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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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Entsetzens, das ihn gepackt hatte, rannte Martt vorwärts. Und er blieb wie angewurzelt am Kamm des Hügels stehen.
    Unter ihm zeigte sich in der Dämmerung eine flache schalenförmige Vertiefung. Das Sternenlicht erhellte sie schwach. Frannie war da unten, und sie kämpfte gegen den Griff einer dieser blutroten Pflanzen an! Ein Teil des Stengels hatte sich um sie gewickelt, und das Ding schleppte sie vorwärts. Die Myriaden von Augen funkelten.
    Weiter vorn waren noch mehr dieser Pflanzen. Sie schlängelten sich den gegenüberliegenden Hang empor.
     

 
16.
     
    Für Frannie war der unterirdische Fluß ein Inferno brüllender Dunkelheit. Ihr Dhran wurde hin und her gestoßen, manchmal schwamm es, manchmal wurde es von der Strömung getrieben. Frannie klammerte sich an das Geweih und schloß die Augen.
    Eine Ewigkeit …
    Sie hörte Rokks Rufe und spürte, wie das Dhran auf festen Grund kletterte. Wasser tropfte von seinen Flanken.
    Das Tier stand auf einem Vorsprung neben dem Wasser. Die Felswände schimmerten grünlich. Auch die anderen Dhrans hatten sich auf den festen Boden gerettet. Rokk sprach mit Leela.
    »Was sagt er?« wollte Frannie wissen.
    »Daß wir größer werden müssen – so ist es zu gefährlich.«
    Sie machten die gleiche Reise wie später Martt und Zee unter Deggs Führung. Es war Tag, als sie das öde Land Arc erreichten. Dann überfiel sie die Grabesnacht, um wieder in einen blutroten Tag überzugehen.
    Rokk ritt nun neben Frannie und Leela, und Mobah bildete die Nachhut. Rokk war in bester Laune. Er sprach viel und schnell mit Leela.
    Hin und wieder übersetzte Leela.
    »Er sagt, er sei froh, daß er uns gefangen habe. Er bringt uns zu seinem Haus – seinem Hügel, wie er es nennt. Er sagt, daß hier bald etwas sehr Bedeutsames geschehen würde. Er will uns mitnehmen und es uns zeigen.«
    Leela schauderte.
    »Was wird geschehen?« wollte Frannie wissen.
    »Ich weiß es nicht. Etwas – Scheußliches, Finsteres. Hast du nicht sein Gesicht gesehen, als er es mir erzählte?«
    Frannie hatte es gesehen, aber sie versuchte, gegen ihre Furcht anzukämpfen. In seinen dunklen Augen, die oft und nachdenklich auf Leela gerichtet waren, lag ein Blick, den Frannie richtig deutete. Mobah hatte ihn auch bemerkt. Einmal huschte über ihr breites, stumpfes Gesicht ein haßerfüllter Ausdruck. Leidenschaft? Eifersucht? Sie sah erst Leela und dann Frannie an und versank dann wieder in Gleichgültigkeit.
    »Frage ihn, was er von uns will«, sagte Frannie. »Weshalb ist er je in deine Welt gekommen?«
    Leela horchte auf die Erklärung, die Rokk ihr lächelnd gab. Sie wurde bleich.
    »Er sagt – Frannie, er sagt, daß seine Welt sehr hart ist – daß man in ihr nicht leben kann. Es gibt wenig zu essen. Er sagt, daß er und ein paar andere Männer – seine Gefolgsleute – in meine Welt eindringen und sie erobern wollen. Alle Männer dort werden getötet – nur die Männer …«
    Es entstand ein Schweigen. Dann fügte Leela mit einem ängstlichen Flüstern hinzu:
    »Da oben ist alles öde und schrecklich. Die Frauen sind wie diese Mobah – häßlich …«
    Rokk ritt jetzt schneller, und nach einiger Zeit, als sie über einen Berg geritten waren, kam sein Heim in Sicht. Es lag auf einem Hang. Wege waren ringsum in den Schnee getrampelt. Es war ein aus Schneeblöcken zusammengesetzter Kegel, der vielleicht drei Meter über den Boden aufragte, fünf Meter breit und etwa dreimal so lang – wie das Grab eines Riesen. An einem Ende erhob sich ein kleiner Kamin. Ein paar weiße Vierecke markierten die Türen und Fenster, und man hatte den Eindruck, wenn man durch sie ins Innere sah, würde man eine Gruft erblicken. In der Nähe standen zwei kleinere Kegel – wie Kindergräber –, die durch Trampelpfade miteinander verbunden waren.
     
    Auf Rokks Rufen erschien ein halbwüchsiger Junge in einem Eingang des Hauptgebäudes. Er führte die Dhrans weg. Frannie und Leela wurden über eine primitive Treppe ins Innere des Hügels gebracht. Sie war sehr viel länger, als sie gedacht hatten, und es gab zumindest noch ein Stockwerk weiter unten, denn Frannie sah, daß die Treppe noch weiterführte.
    Sie hatten das oberste Stockwerk betreten. Rokk führte sie einen Korridor entlang. Frannie sah Zimmer mit niedrigen Decken und halbrunden Wänden. Jedes besaß ein kleines Fenster und primitive Möbel, die aus Stein gehauen waren.
    In einen dieser Räume drängte Rokk sie. Er lächelte und verbeugte sich wie ein freundlicher

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