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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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Gastgeber. Seine Worte Leela gegenüber waren sanft und schmeichelnd.
    Mobah war verschwunden. Rokk stand einen Moment lang da und redete mit Leela. Die Tür zum Korridor stand offen. Rokk und Leela wandten ihr den Rücken zu. Frannie merkte, daß Mobah plötzlich an der Tür stand und horchte. Und sie konnte erkennen, daß ihre Züge angespannt waren.
    Als Rokk eine leichte Bewegung machte, floh die horchende Frau. Rokk verbeugte sich vor Frannie und Leela – eine merkwürdig groteske Verbeugung, die dennoch eine gewisse Würde besaß. Seine Hand ruhte einen Moment auf Leelas weißem Arm, aber Leela schüttelte ihn ab. Er zuckte mit den Schultern, lächelte und verließ das Zimmer. Sie hörten, wie er es von außen verriegelte.
    »Oh, Frannie!«
    Leela war am Ende ihrer Kräfte. Sie begann zu schluchzen. Das verlieh Frannie neue Stärke und Ruhe. Sie versuchte Leela zu trösten, und dann ging sie an die Tür und rüttelte am Schloß. Der Riegel war zu stark.
    Als nächstes versuchte sie das Fenster. Es hatte eine glasklare Scheibe, aber ganz offensichtlich war sie unzerbrechlich. Frannie boxte mit der Faust dagegen. Es war zwecklos. Und es sah nicht so aus, als könnte man das Fenster auf irgendeine Weise öffnen.
    Frannie sah hinaus. Der Boden war schneebedeckt. Wieder war die Nacht hereingebrochen. Die ersten Sterne verbreiteten ihr schwaches Licht.
    Frannie setzte sich zu Leela auf das Bett. Sie waren beide so erschöpft, daß sie eine Zeitlang schliefen. Vielleicht Stunden – Frannie wußte es nicht. Dann erwachte sie. Der Raum hatte sich nicht verändert. Es war wieder Nacht. Leela schlief nicht mehr. Frannie begann sie auszufragen, was Rokk vor seinem Fortgehen zu ihr gesagt hatte. Leela war jetzt wenigstens äußerlich ruhig.
    »Er sagte immer wieder, daß uns nichts geschehen würde, Frannie. Und als er ging, sagte er, daß … daß ich versuchen sollte, ihn zu lieben.«
    Ein Zittern durchlief Leelas zarten Körper.
    »Er will sich alle Mühe geben, damit ich ihn mag – er will sehr gut zu mir sein. Und du – er sagt, da ist noch ein junger Mann – der Riese, den er in Ried zurückließ – namens Degg. Er glaubt, daß du Degg gefallen wirst, Frannie.«
    »Hat er nichts über das wichtige Ereignis gesagt, das in Kürze stattfinden soll?«
    »Ja. Er sagte, er wolle uns irgendwohin mitnehmen – sobald wir ausgeruht seien und Degg seinen Wachtposten aufgegeben habe. Es wäre ein großartiger, grausamer Anblick. Frannie, er erzählte mir, daß die Männer dieser Welt ihre Frauen nicht mögen. Er hat uns beide hergebracht, um uns den anderen Männern zu zeigen – sie sollen sehen, wie schön Frauen sein können. Dann – werden sie mit ihm kommen, wenn er unsere kleine Welt erobern will …«
    Leela schluckte. Sie fügte nach einer Weile hinzu:
    »Frannie, dieser Rokk hat an alles gedacht. Er sagt, hier gäbe es zu wenig zu essen. Die Frauen und die Kinder, die die Männer nicht mehr ernähren wollen, werden alle beiseite geschafft. Sie sind in einer Stadt im Exil – und dahin will er uns bringen. Er will uns zeigen …«
    Ein Klopfen am Fenster brachte sie zum Schweigen. Die Mädchen starrten einander an, und das Blut wich aus ihren Gesichtern. Ein sanftes Klopfen von draußen. Ein Kratzen, Scharren, als versuchten weiche Finger das Fenster zu öffnen.
    Frannie stand zitternd auf. Dann ging sie der Wand entlang zum Fenster und sah hinaus. Das Klopfen war verstummt. Draußen sah sie einen schwachen roten Schimmer. Und drei leuchtende grüne Punkte. Sie bewegten sich, starrten herein. Und dann klopfte ein mit Blättern bewachsenes Ding, eine Art Liane oder Efeu, an das Fenster. Es tastete am Rahmen entlang.
    Frannie zog sich zurück.
    »Leela – da draußen …«
    Aber ein anderes Geräusch unterbrach sie. Jemand – etwas entriegelte die Tür zu ihrem Zimmer.
    Es war Mobah. Ihr Gesicht war hart. Die dunklen Augen glühten haßerfüllt. Sie warf den Mädchen einen drohenden Blick zu und ging schnell durch das Zimmer. Ihre Finger berührten einen verborgenen Riegel am Fenster. Die Scheibe kippte und öffnete sich.
    Mobah sprang zurück, packte Leela und versuchte, sie auf Frannie und das Fenster zuzuschieben. Leela schrie auf und wehrte sich, so gut sie konnte. Sie rief Frannie eine Warnung zu.
    Aber es war zu spät.
    Durch das Fenster glitt ein dickes, rötlich schimmerndes Tentakel. Die grünen Augen schillerten triumphierend. Es packte Frannie, rollte sich um ihren Körper und riß sie hoch.
    Schwere

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