Eroberer der Unendlichkeit
Wir konnten ihm nicht folgen. Wir starrten unschlüssig den Fluß entlang, als wir zwischen den Felsen vier Gestalten in normaler Größe auftauchen sahen.
Martt, der mit den drei Mädchen zurückkehrte!
Alle waren sie zerlumpt, zerkratzt, blutbefleckt. Von den Kleidern waren nur noch Fetzen übriggeblieben. Aber schwere Verletzungen schienen sie nicht davongetragen zu haben.
Sie winkten uns. Wir zogen das Boot ans Ufer und rannten über die Felsen. Martt lächelte müde, aber sehr glücklich.
»Da sind sie, Brett«, sagte er. »Ich habe sie zurückgebracht – zusammen mit Zee. Da hast du sie.«
Er fügte hinzu:
»Ein Ding ohne Kopf war bei uns. Wir nannten es Eeff. Es hat uns den Rückweg gezeigt, aber vor ein paar Minuten ist es uns weggelaufen. Es sagte, daß es Degg suchen müsse. Es rannte einfach los, ohne daran zu denken, daß es ja die Drogen brauchte. Ein halb verrücktes, kleines Biest, aber ich habe es gern gehabt. Oh, ich muß euch ja so viel erzählen!«
Frannie war zu mir gekommen. Sie sagte:
»Oh, Frank!«
Ich wollte ihr die Hand geben, aber sie warf sich in meine Arme.
»Frank – ich – ich wollte so gern zu dir zurück!«
Sie klammerte sich an mich. Sie küßte mich. Mich, Frank Elgon! Arm wie ein Postangestellter nur sein kann, und nun auch noch so feige! Aber Frannie küßte mich und flüsterte:
»Oh, Frank, ich liebe dich! Weißt du das nicht? Du mußt es doch gewußt haben! Aber du hast mir nie etwas gesagt. Bitte – bitte, sag es jetzt!«
»Ich liebe dich, Frannie!« murmelte ich.
Und ich drückte sie eng an mich. So etwas konnte mir passieren, mir, dem nichtsnutzigen Frank Elgon!
Unser letzter Abend in Halbmond! Wir wollten alle auf die Erde reisen – alle außer dem alten Greedo. Brett und Leela hatten beschlossen, auf der Erde zu heiraten. Frannie und ich ebenfalls, denn Frannie schien es nichts auszumachen, daß ich arm war.
Greedo wäre gern mitgekommen, aber er sagte, er sei zu alt. Seine Töchter sollten die Erde besuchen. Er hoffte, daß sie danach wieder zurückkehrten.
Unser letzter Abend. Ich ging noch einmal auf den Dachgarten von Greedos Haus. Die Blumenbeete leuchteten im Zwielicht. Eine Brise raschelte in den hohen Topf-Farnen. Die Sterne über mir glänzten in silbrigem Licht und spiegelten sich im fernen, ruhigen Wasser des Sees. Unten im Haus konnte man Leelas klare Stimme hören. Sie sang vor sich hin.
Zwei Gestalten saßen bei den Blumen im Sternenlicht. Zee und Martt, eng umschlungen, die Köpfe dicht nebeneinander.
Ich hörte ihn sagen:
»Natürlich können auf der Erde drei Paare gleichzeitig getraut werden, Zee. Das ist doch nicht weiter schwierig. Machst du mit?«
Und ich hörte sie flüstern:
»Ja, natürlich.«
Ich schlich mich auf Zehenspitzen weg.
ENDE
Als TERRA-Taschenbuch Band 312 erscheint:
Intelligenz aus dem Nichts
SF-Roman von Keith Laumer
Der Mann aus dem Nichts
Er ist klein, schmächtig und halb verhungert. Da er nicht sagen kann, wer er ist und woher er kommt, nennt man ihn Adam.
Menschen, denen er erstmals begegnet, halten ihn für schwachsinnig, für einen gemeingefährlichen Idioten. Doch Adam ist alles andere als das. Bald legt er Fähigkeiten an den Tag, die die eines normalen Menschen weit übersteigen. Und Adam erkennt sich als das, was er ist: der erste Vertreter der neuen Spezies Mensch.
Die TERRA-Taschenbücher erscheinen vierwöchentlich und sind überall im Zeitschriften- und Bahnhofsbuchhandel erhältlich.
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