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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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würde Licht von unterhalb des Horizonts reflektiert. Rokk deutete hinüber.
    »Siehst du den Schein, Leela? Dort habe ich die Drogen gefunden. Unsere Welt ist dort unten sehr hell. Die Tage und Nächte wechseln nicht so schnell. Der Sommer ist warm und fruchtbar. Es gibt dort genug zu essen. Bäume mit Früchten wachsen dort. Aber es gehört alles einer anderen Rasse. Sie lassen uns nicht in ihr Land. Sie sind sehr mächtig – sie haben eine fortschrittliche Zivilisation. Ein herrliches Zeitalter der Technik … Sie wissen einfach alles. Ich schlich mich in eine der Städte und stahl ihnen die Drogen.«
    In diesem Moment erkannte Leela die Größe, die in Gottes Weltenplan steckte. Dieses elende Gebiet, in dem Rokks Volk lebte, war nichts anderes als die Polargegend dieser Welt. Ein glänzendes Land der Wissenschaften lag weiter unten – da, von wo das Leuchten herkam. Eine große Kultur vielleicht. Und dahinter noch mehr Völker – andere Rassen – alle auf diesem winzigen Globus, der zwischen den Sternen dahinwirbelte …
    Schließlich ragte Eisstadt vor ihnen auf.
    Im Sternenlicht glitzerten die Häuser in einem blassen Weiß. Sie standen auf einem breiten Plateau über den Nachbartälern – ein Ort der weißen Türme, umgeben von einer hohen Eismauer.
    Und als sie näherkamen, sah Leela inmitten der Stadt einen rötlichgelben Glanz. Ein hoher Steinturm dominierte über den anderen Gebäuden. Er wurde von dem Glanz angestrahlt.
    »Die Feuergrube«, sagte Rokk. »Der einzige Ort in unserem Reich, wo die unterirdische Hitze bis nach oben durchdringt. Sie bringt Wärme und Schönheit. Deshalb sagen wir auch den Frauen, sie sollen hierhergehen. Wir tun, als hätten wir ihr Bestes im Sinn …«
    Sie näherten sich dem Eiswall. Rokk sah sich vorsichtig um.
    »Wir scheinen gerade noch rechtzeitig zu kommen. Ich hatte schon vor, die Stadt durch den Tunnel zu betreten. Aber das ist jetzt unnötig.«
    Sie ritten durch ein Tor, kamen sofort in einen Korridor und landeten im Innern des Steinturms. Dort stiegen sie ab, ließen die Dhrans stehen und gingen die Treppe nach oben. An der Spitze hielt Rokk mit Leela an. Mobah stand mürrisch hinter ihnen. Rokk warf ihr einen Blick zu. Er sagte leise:
    »Wahrscheinlich ahnt sie, was geschehen wird. Aber sie kann nichts dagegen tun.«
    Und dann wandte sich Mobah ab und verschwand. Rokk klopfte mit der Hand gegen den Gürtel.
    »Ich habe alle Drogen hier, Leela. Alle, die es in unserem Land gibt – bis auf einen winzigen Teil, den ich Degg überlassen habe. Wir müssen sie sorgfältig bewachen.«
    Leela kam der Gedanke, daß sie sich die Drogen aneignen und damit entfliehen könnte. Aber Rokk war vorsichtig.
    Sie standen auf einem breiten Balkon. Hinter ihnen befand sich das einzige Zimmer des Turmes und vor ihnen ein schulterhohes Geländer.
    Leela trat an das Geländer und sah in die Tiefe. Unter ihnen breitete sich die Stadt aus. Eine friedvolle, stille Szene, die einer gewissen Schönheit nicht entbehrte. Ein paar breite Straßen aus festgestampftem grauschwarzem Schnee. Flache längliche Häuser aus Eisblöcken, die weiß glitzerten. Hin und wieder zierliche Türme und Minarette.
    Direkt unter Leela, am Fuß des Turmes, war eine gähnende rötlichgelbe Grube. Der Schimmer kam aus der Tiefe, wo die Feuer an die Oberfläche durchschlugen. Aufsteigende Rauchfahnen – ein schwefelhaltiger Brandgeruch – und ein Strom von Wärme, der nach oben drang. Sie war dankbar dafür.
    Rings um die Grube waren die Häuser aus Stein. Sie umstanden das Feuer so, daß in der Mitte Platz für einen breiten, viereckigen Park blieb. Bäume wuchsen darin, zierliche Farne. Blaugrüne weiche Blätter hingen wie große Tierohren von den Zweigen.
    Ein tropischer Garten mit blumenumrandeten, gewundenen Wegen. Im Gegensatz zu der kahlen Landschaft, die Leela bisher gesehen hatte, war dieser einzige kleine Park eine herrliche Oase.
    Ein paar Frauen gingen durch die Stadt – schwerfällige, formlose Geschöpfe, in düstere Gewänder gehüllt. Sie waren wirklich nicht schön. Dennoch – jede hatte eine Seele – Wünsche – Sehnsüchte …
    Rokks Stimme unterbrach Leelas Gedanken und brachte sie rauh zurück in die Wirklichkeit.
    »Aber wer soll sie ernähren? Es wird ermüdend, sie immer wieder mit Essen zu versorgen … Ah! Jetzt wirst du meine Lösung des Problems sehen, Lady Leela!«
    Jenseits der Stadtmauern, auf dem sternenerhellten, verschneiten Ödland tauchten rötlich schimmernde Flecken

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