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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Abflusses Wirbel entstehen. Auf jeden Fall mußte die Zünd- und Abschaltmechanik im Schiff selbst und nicht nur im Teststand kontrolliert werden.
    Furness runzelte die Stirn.
    »Ich weiß nicht im einzelnen über die Tests Bescheid«, sagte er etwas ungeduldig. »Aber es wurde alles überprüft und alles für in Ordnung befunden. Ich bin kein Fachmann für Rückstoßtriebwerke, ich bin Pilot! Man gibt mir ein Schiff, und ich fliege damit los. Alles andere ist Sache der Spezialisten.«
    »Die ganz ausgezeichnet sind«, stimmte McCauley zu, »und da der Start nun einmal festgesetzt ist, brauchen wir kein Wort mehr darüber zu verlieren. Wir starten morgen um zwölf Uhr.«
    Er war völlig überzeugt davon, daß die Ausbildung in Dayton allen Erfordernissen gerecht wurde, aber sie setzte ein einwandfreies Funktionieren gemäß Konstruktionsplan voraus. Er hätte die von ihm angeschnittene Frage gern nachgeprüft. Auf der Liste der Fehlstarts stand zumindest eine Rakete, die nicht von der Abschußrampe losgekommen war, weil sich ein bestimmtes Ventil um drei Tausendstel Sekunden zu spät schloß. Man brauchte für die Reparatur zwei Monate. Dann funktionierte alles perfekt.
    Sicher waren alle möglichen Fehlerquellen sorgfältig überprüft worden. Aber die anfälligste Stelle war der Zünd- und Abschaltmechanismus.
    »Tut mir leid«, sagte Furness langsam, »daß ich mich um die Lösung eines Problems bemühte, das den hohen Tieren Kopfzerbrechen bereitete, statt an die Fragen zu denken, die Sie vielleicht stellen könnten. Ich habe dem General gesagt, daß wir starten können. Jetzt werde ich ihm eben sagen, daß ich mich geirrt habe, daß Sie noch nicht soweit sind.«
    McCauley wurde ungeduldig.
    »Nehmen Sie Vernunft an, Mann!« protestierte er. »Die Patrouillenschiffe beziehen ihre Positionen! Die Überwachungsstationen sind alarmiert! Viel zu viele Starts sind schon abgeblasen oder verschoben worden. Dieser hier darf nicht verschoben werden. Ich habe eine Frage gestellt. Sie konnten sie nicht beantworten. Wenn Sie's gewußt hätten, dann wäre Ihre Antwort sicher gewesen, daß viele Zünd- und Abschalttests durchgeführt worden sind. Ich ziehe meine Frage hiermit zurück. Aber es war eine völlig berechtigte Frage!«
    Furness biß sich auf die Lippen.
    »Trotzdem«, sagte er säuerlich, »es mißfällt Ihnen, daß ich sagte wir können starten, ohne Sie vorher zu fragen. Möchten Sie lieber mit einem anderen Beobachter fliegen?«
    »Ich habe keine derartige Andeutung gemacht«, sagte McCauley ärgerlich, »und der bloße Gedanke daran ist lächerlich. Nein! Ach, vergessen wir das Ganze!«
    »Ich habe den Eindruck, daß Sie mein Verhalten mißbilligen«, sagte Furness steif. »Ich hätte nicht ohne schriftliche Genehmigung für Sie sprechen dürfen. Von jetzt an werde ich mich stets daran erinnern, daß Sie der Pilot sind und ich nur der Beobachter.«
    McCauley konnte sich nur mühsam beherrschen.
    »Das ist ja Wahnsinn!« sagte er kurz. »Der Fall ist bereits entschieden. Wir starten morgen mittag. Ich weiß jetzt, daß das Schiff in Ordnung ist, und ich habe den Startbefehl bekommen. Ihnen hat man befohlen, mich zu begleiten. Das ist alles, soweit es mich persönlich angeht.«
    Furness sagte genauso steif wie zuvor:
    »Auch für mich ist der Fall erledigt. Ich sollte Ihnen aber noch sagen, daß meine Frau Sie gern zum Abendessen eingeladen hätte. Auch der General wollte kommen, und wir hätten alles noch einmal durchsprechen können. Außerdem habe ich einen Sohn, der ganz zappelig vor Aufregung darüber ist, Major McCauley kennenzulernen, den ersten Menschen, der in einer Rakete aufstieg und wieder zurückkam. Aber so, wie Sie eingestellt sind, würden Sie die Einladung kaum annehmen. Ich werde sagen, daß Sie ablehnten, weil Sie morgen früh beim Auftanken dabeisein wollen und Ihren Schlaf brauchen.«
    McCauley konnte ihn nur verblüfft anstarren, als er das Zimmer verließ.
    Er fluchte leise vor sich hin. Genau das hatte er vermeiden wollen, daß man ihn für pompös hielt. Dies war eine Strafe dafür, daß er einmal etwas Aufsehenerregendes vollbracht hatte. Aber er konnte nichts dagegen machen.
    Natürlich hatte er jedes Recht, die Frage zur Sprache zu bringen, die ihm im Kopf herumging. Die X-21 würde mit Hilfe von Startraketen aufsteigen, mit Hilfe von Steuerstrahltriebwerken die Grenzschicht der Atmosphäre erreichen und mußte sich dann auf das Raketentriebwerk verlassen. Um den genauen Kurs und die

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