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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Luft. Noch gellte ihm sein Schrei im Ohr.
    Welche Erleichterung, aufzuwachen! Von draußen drangen Geräusche herein. Er ging ans Fenster und spähte in die Nacht hinaus.
    Das Schiff war von Lastwagen aus dem Hangar geschleppt worden. Eine Menge Leute liefen herum. Das Schiff wurde in sichere Entfernung von den Gebäuden gebracht. Die Vorbereitungen für den Start hatten begonnen. Aber bis zum Auftanken war es noch lange hin. Das Schiff würde drei oder vier Kilometer weit über den steinigen Boden geschleppt werden, so daß im Falle eines mißglückten Starts keine Gefahr für die Menschen in den Quartieren bestand. Dann würde alles noch einmal überprüft werden – von der Bereifung bis zu den Enden der Tragflächen, von den Instrumenten bis zur Sprechfunkanlage und dem Zündmechanismus für die L-Triebwerke und so weiter. Die einfache Abschlußprüfung würde Stunden dauern. Dann das Auftanken des Treibstoffs für die L-Triebwerke, das Aufmontieren der Startraketen, die Überprüfung ihrer Zündung und vieles andere mehr. Erst lange nach Sonnenaufgang würden die Tankwagen an der Reihe sein.
    Wieder blickte er auf die Uhr. Er wußte, daß er nicht mehr schlafen konnte, aber anziehen wollte er sich auch nicht. So blieb er am Fenster stehen und beobachtete, wie sich die ganze Kommotion im Licht des Mondes weiter und weiter entfernte, bis sie sich im milchigen Licht der Scheinwerfer draußen auf dem Startfeld verlor.
    Er setzte sich hin, knipste aber das Licht nicht an, und gestattete sich eine Zigarette. Er versuchte sich zu entspannen, aber sein Geist blieb hellwach. Der Traum war ein schlechtes Zeichen gewesen. Vor dem Start mit der Aerobee hatte er sich keinerlei Sorgen gemacht, oder zumindest erschien ihm das jetzt so. Doch damals hatte er nichts weiter zu tun gehabt, als in der Kanzel der Rakete zu sitzen. Alles, was die technische Seite betraf, war nicht seine Sorge gewesen. Diesmal war es ganz anders.
    Wie würde sich wohl Furness jetzt fühlen? Wahrscheinlich lausig ...
    All diese Gedanken bedrückten ihn, und er fühlte sich durchaus nicht frisch und munter, als sich Schritte näherten und jemand an die Tür klopfte. Er wartete, bis das Klopfen wiederholt wurde, und sagte dann, als ob er gerade aufwache:
    »Was gibt's?«
    »Zeit zum Aufstehen, Sir«, sagte eine Stimme, »falls Sie beim Auftanken dabeisein wollen.«
    McCauley wartete einen Moment und sagte dann etwas lebhafter:
    »Oh. Ja. Ich bin schon wach und stehe gleich auf.«
    Er wartete, bis das Geräusch der Schritte verklungen war. Dann verfluchte er sich ob seiner Schauspielerei. Er schämte sich seiner Nervosität. Er hatte den Mann mit den eisernen Nerven gemimt, der vor dem Start des ersten bemannten Raumschiffes unbeeindruckt schlafen konnte.
    Als er sein Zimmer verließ, war er mit sich und der Welt zerfallen.
    Eine Stunde später, als die Morgensonne schon heiß herniederbrannte, trat er aus dem Offiziersquartier hinaus und ging zu dem wartenden Jeep.
    Man sagte ihm, daß Furness und der General schon auf dem Startfeld seien. Alles ging seinen vorgeschriebenen Gang.
    Der Jeep rollte über das ebene Gelände, der Kies prasselte gegen die Kotflügel, und eine riesige gelbe Staubwolke zog hinter dem Wagen her.
    Und da war das Schiff. Ein seltsamer Anblick – das riesige, scheinbar ungefüge Gebilde mit der tiefgesetzten Kabine schimmerte im Sonnenlicht. Es wirkte so isoliert hier draußen auf der eintönigen Ebene. Rundum gab es nichts als eine endlose, völlig ebene Fläche. Fast wie ein Schiff mitten im Ozean – doch um das Leitwerk herum waren Männer beschäftigt, ein Lastwagen hatte Leitern gebracht, und kleine dunkle Figuren kletterten den schlanken Aluminiumrumpf empor.
    Mit einer schwungvollen Kurve kam der Jeep zum Stehen.
    McCauley stieg aus. Der General stand direkt vor ihm, und McCauley grüßte.
    »Ah, McCauley«, sagte der General freundlich, »Sie sehen gut ausgeruht aus.«
    »Ja, Sir«, sagte McCauley. Er sah Furness in der Nähe stehen und kam sich sehr schäbig vor.
    »Gute Idee, sich richtig auszuschlafen«, sagte der General.
    »Ja, Sir«, sagte McCauley.
    »Sie haben Ihre Anweisungen«, sagte der General, »und die lassen Ihnen eine ganze Menge Spielraum.«
    »Ja, Sir«, sagte McCauley wieder.
    »Es wäre schön, wenn Sie die Kontrollpunkte direkt überfliegen würden«, sagte der General, »aber die Raumüberwachungssatelliten werden Ihre Funksignale ja sowieso auffangen. Die Hauptsache ist, daß Sie die Umlaufbahn genau

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