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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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einhalten und vollenden. Wenn Sie die achtunddreißigtausendsechshundert Kilometer nicht völlig abfliegen, kostet Sie das eine enorme Menge Treibstoff.«
    »Ja, Sir«, sagte McCauley, »ich bin mir dessen bewußt, Sir.«
    So paradox es klang, eine kürzere Flugstrecke würde viel mehr Treibstoff verschlingen als eine längere. Zum Beispiel wäre ein Kurs um die nördliche Hemisphäre, ohne Überfliegen des Äquators und der Antipoden, in Anbetracht der Treibstoffmengen, die für den reinen Flug benötigt würden, ein törichtes Unterfangen. Wenn McCauley jedoch das Schiff in die richtige Umlaufbahn brachte, würde er nur für Start und Landung Treibstoff brauchen. Die Landung würde genauso diffizil sein wie der Start, oder sogar noch schwieriger. Aber McCauley hatte im Training alle Landetechniken durchprobiert. Seine Instruktionen ließen ihm diesbezüglich freie Hand, doch war es wenig wahrscheinlich, daß ihm überhaupt eine Wahl blieb. Die Entscheidung würde von den Umständen diktiert werden.
    Inzwischen gab es nichts zu tun. McCauley stand herum und schaute zu, der General tat desgleichen. Um das 80 Meter entfernte Schiff bewegten sich Gestalten. Männer gingen zu den Lastwagen, reichten komplettierte Kontrollisten herein und empfingen neue. Einmal erhob sich eine lebhafte Diskussion, ein Jeep raste zu den Gebäuden hinüber und jagte wieder zurück, und ein Mann brachte einen kleinen Gegenstand zum Schiff, da anscheinend jemand der Meinung war, daß irgendein Teil ausgewechselt werden mußte. Furness vermied es, McCauley anzusehen. Das ganze wurde langweilig. Die Offiziere, einschließlich der beiden, die bald das Schiff in den Weltraum bringen würden, standen in sicherer Entfernung herum und beobachteten das Arbeitsteam. Der General strahlte eine Welle der Zufriedenheit aus, als die Arbeit ohne Verzögerung voranschritt. Wenn eine Aktion gut vorbereitet ist, dann ist die Arbeit des kommandierenden Offiziers beendet, sobald die praktische Ausführung beginnt. Der kommandierende General von Quartermain Base hatte alles gut vorausgeplant.
    Die Techniker gingen vom Schiff weg, kletterten auf Mannschaftswagen und fuhren weg. Jetzt rollten andere Lastwagen mit Männern in Schutzanzügen heran. Sie gingen schnell auf ihre Plätze. Der Hydrazin-Tanker erschien. Er wurde mit höchster Präzision in Position gebracht. Das Tankpersonal pumpte rasch und geschickt das Hydrazin in die Schiffstanks, verschloß diese, der Schlauch wurde aufgerollt, und der Tankwagen fuhr weg.
    »Wir schleppen das Schiff ein paar hundert Meter weiter, ehe die Salpetersäure übernommen wird«, sagte der General.
    Das hieß die Vorsichtsmaßnahmen bis zum Äußersten zu treiben. Es war zwar kaum anzunehmen, daß auch nur ein Tropfen verschüttet wurde, aber ein gänzlich neuer Tankplatz bedeutete eine zusätzliche Rückversicherung. Das Schiff wurde in die neue Position geschleppt. Die Gruppe der Offiziere folgte nach. Der Tankwagen mit der Salpetersäure rollte heran, und mit ihm kam eine neue Mannschaft.
    »Jetzt können Sie und Furness die G-Anzüge anlegen, McCauley«, sagte der General. »Und das ist mein letzter Befehl. Von jetzt an müssen Sie selbständig handeln.«
    »Ja, Sir«, sagte McCauley.
    Ein Jeep hielt vor ihm an. McCauley setzte sich neben den Fahrer, Furness nahm schweigend auf dem Rücksitz Platz. Der Jeep jagte auf die Gebäude zu, und das krachende Geräusch der Räder auf dem Kies und der auffliegende Staub verliehen der Fahrt etwas Dramatisches.
    Die g-Anzüge waren in dem Gebäude hinter dem Fahnenmast. Soldaten halfen ihnen in die schwerfälligen, engen und mit Instrumenten übersäten Kombinationen, die Schutz vor den Auswirkungen hoher Beschleunigung, plötzlicher Dekompression, Hitze und Kälte boten – praktisch vor allem, außer vor dem Tod. Dann die Helme. Sauerstoff-Flaschen, Fallschirme, Mikrophone, Kopfhörer. Als die beiden fertig waren, boten sie den Anblick übergroßer Roboter.
    Auf dem Rückweg sprach Furness kein Wort. McCauley machte einen schwachen Versuch, die Spannung zwischen ihnen zu lockern.
    »Wird Ihre Frau beim Start zusehen?« fragte er.
    »Sie wird es wissen, wenn es soweit ist«, sagte Furness steif.
    Und das war alles. McCauley unterdrückte ein Schulterzucken. Jetzt mußte er zum tausendstenmal die einzelnen Startphasen durchdenken und konnte keinen Gedanken an Furness' verletzten Stolz verschwenden.
    Sie kamen wieder bei der Gruppe der Offiziere an. Das Schiff war aufgetankt. Die

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