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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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vierzig Jahre. Wir sind ein Familienunternehmen und haben
unsere ursprüngliche Mission nie vergessen: Immer die Besten zu
sein, das Beste zu leisten für die Besten.
    Dieser
Rückgang", fuhr Opal fort, "hat uns natürlich
auch getroffen, aber nicht in dem Ausmaß wie Silvers. Überlegen
Sie doch einmal, warum das so ist."
    Domenic
hatte keine Lust, zu überlegen oder sie danach zu fragen,
trotzdem hätte er es gern gewusst. Darüber hatte nichts in
dem Geschäftsbericht gestanden. Sobald er den Leiter seiner
Finanzabteilung zu fassen bekäme, würde er ihn als Erstes
fragen, warum er dergleichen von der Konkurrenz erfahren musste, wo
er doch aussagekräftige Unterlagen erwartet hatte.
    "Wollen
Sie es nicht wissen?" fragte sie.
    "Ich
höre Ihnen immer noch zu." Er nickte aufmunternd. "Erzählen
Sie mir, was Sie denken."
    "Ich weiß, dass Clemengers mehr ist als ein Hotel. Wir bieten
Exklusivität."
    "Soll
das etwa heißen, dass Silvers keine Exklusivität bietet?
Wir sind eine der führenden Hotelketten weltweit. Das hätten
wir nie geschafft, wenn wir unseren Gästen nicht das Beste
bieten würden."
    "Aber
Sie unterscheiden sich nicht von den anderen. Sie bieten ein gutes
Produkt, ein Fünfsternehotel, aber das ist nicht das, was ich
meine. Sehen Sie sich Ihre Klientel doch bloß an, wie
beispielsweise …"
    "Was
ist damit?" unterbrach Domenic sie. "Mick Jagger hat
während seiner letzten Tournee in unseren Hotels logiert."
    "Ach
ja, richtig", antwortete Opal. "Ihre Gäste sind
Rockstars, Geschäftsleute und Touristen, die Komfort schätzen.
Clemengers dagegen beherbergt Premierminister, Scheichs und Leute,
die Luxus gewohnt sind."
    Er
stieß sich vom Schreibtisch ab, machte einige Schritte durch
den Raum und drehte sich um. "Also, was haben Sie mir
anzubieten?"
    "Schlicht
und einfach die Chance, sich an dem exklusiven australischen
Hotelmarkt zu beteiligen, von unseren Methoden zu profitieren und zu
lernen, damit Sie Ihr Kerngeschäft stärken können. Ich
biete Ihnen eine Beteiligung an Clemengers."
    Es
war ein verrückter Vorschlag, und nichts davon stand in dem
Bericht, durch den Domenic sich am Vormittag gequält hatte. Aber
vielleicht war es genau die Strategie, die Silvers verfolgen sollte.
Vielleicht wurde es wirklich Zeit, dass man andere Wege einschlug.
    "Und
was springt dabei für Clemengers heraus? Bestimmt machen Sie so
etwas nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, oder? Schließlich
stärken Sie damit Ihre Konkurrenz."
    Opal
ging zum Fenster, betrachtete versonnen Brücke und Opernhaus,
den Fährverkehr und die Segelschiffe im Hafenbecken, wo das Meer
in der Mittagssonne glitzerte und funkelte. Er vermutete jedoch, dass
sie nichts von dem bezaubernden Panorama wahrnahm.
    "Sagen
wir einmal so", erwiderte sie, den Blick weiterhin in die Ferne
gerichtet, "Clemengers hat ein kleines Finanzproblem. Mein Vater
wurde von seinen Steuerfachleuten falsch beraten und bekam
Schwierigkeiten mit dem Finanzamt. Bis er starb, wusste ich davon
nichts. Erst vor sechs Monaten wurde mir klar, wie ernst die Lage
ist. Die Banken waren bereit einzuspringen – allerdings nur
vorübergehend." Sie schüttelte den Kopf. "Wir
waren bereits wieder in den schwarzen Zahlen, als die Forderung für
die nächste Steuernachzahlung eintraf. Jetzt wollen die Banken
sich nicht mehr engagieren."
    "Um
wie viel geht es?"
    Sie
drehte sich um und nannte ihm eine Zahl, die er mit einem skeptischen
Stirnrunzeln quittierte. "Genau deshalb haben unsere Anwälte
dazu geraten, Clemengers zu verkaufen. Und wenn die Banken nicht
interessiert sind, an wen sollen wir uns dann wenden? Trotz allem
laufen die Hotels hervorragend. Zum Beweis kann ich Ihnen gern
unseren Unternehmensbericht zeigen. Es ist einfach nur so, dass die
Steuerschuld beglichen werden muss, und das bald."
    Opal
seufzte und lächelte matt. Jetzt wirkte sie erschöpft.
Erschöpft und verletzbar und gar nicht mehr wie die
risikobereite Geschäftsfrau, die sich energisch Zutritt zu
seinem Büro verschafft hatte, um ihm ihr Angebot zu
unterbreiten. Mit leicht geneigtem Kopf sah sie ihn an.
    "Clemengers
wird seit zwei Monaten unter der Hand gehandelt – wieso hat
Silvers kein Interesse gezeigt? Ich hätte doch gedacht, dass ein
Unternehmen, das Problemlösungsansätze sucht, Interesse
signalisiert oder wenigstens nähere Erkundigungen einholt."
    Offen
gestanden hatte Domenic keine Ahnung, wieso das nicht geschehen war.
Sein australischer Leiter der Finanzabteilung hatte ihn nie

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