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Erotischer Roman

Erotischer Roman

Titel: Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans , Ana Riba
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„es ist nichts passiert, und trotzdem bestraft er dich …“
    Ava schluckte schwer und versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass hier keine Tränen angesagt waren. Höchstens Ohrfeigen. Gordon saß in seinem Wagen, der in der Garage im unteren Bereich des Bürokomplexes stand. Er beobachtete gedankenverloren, wie sich die Hunde im Kofferraum ihren Platz suchten und langsam zur Ruhe kamen. Für einen Moment beneidete er die Tiere darum. Ruhe. Ruhe finden und sich irgendwo hinlegen und Ruhe empfinden. Angespannt fuhr er sich mit seiner Hand über die Augen. Hier sitzen und grübeln brachte nicht viel. Also startete er den Wagen und fuhr hinaus. Das Tageslicht blendete ihn kurz, er setzte den Blinker und reihte sich in den Verkehr ein. Eine Viertelstunde später, so hoffte er, würde er den Wagen vor seinem Haus abstellen und sich in seinem Büro verkriechen können. Doch der Londoner Verkehr machte ihm wie immer einen Strich durch die Rechnung. Für gewöhnlich ärgerte er sich darüber, heute jedoch empfand er es als Wohltat, hier allein zu sitzen und nachdenken zu können. Die Straßen waren überfüllt, und so wurde es ihm nicht langweilig. Menschen beobachten war schließlich sein Job. Manchmal auch sein Hobby, wenn er sich nichts davon zu erhoffen brauchte. Keine kleinen Zettel mit Telefonnummern in den Taschen, keine Gesichter, die er sich am nächsten Morgen zurück ins Gedächtnis rufen musste.
    Einfach nur die Menschen in seiner Umgebung ansehen und genießen. Er kam selten genug dazu, immer spielten ihm sein Job und seine Passion in diese Betrachtungen hinein. Der Verkehr kam nur schleppend voran. Ein paarmal piepste sein Handy, und eine SMS von Ava erreichte ihn, die ihm den Status der To-do-Liste durchgab. Das Radio spielte leise vor sich hin, und er begann, die Einsamkeit im Trubel der Stadt zu mögen. Ob Ava ahnte, dass er heute vor ihr geflüchtet war? Ob sie eine Vorstellung davon hatte, wie reizend sie heute Morgen ausgesehen hatte? Er war sich sicher, dass sie genau das Gegenteil mit ihrer Kleiderwahl beabsichtigt hatte. Aber das schwarze, hochgeschlossene T-Shirt und die Hochsteckfrisur lockten in ihm Wünsche hervor, die er an diesem Montag lieber nicht gehabt hätte. Der schwarze, glockenartige, kurze Rock in Kombination mit den hohen Schuhen. Gordon seufzte ausgiebig, und einer seiner Hunde hob den Kopf, um nachzusehen, was sein Herrchen wohl so beschäftigte.
    „Ihr habt es einfacher“, sagte Gordon mit einem Blick in den Rückspiegel. Der Hund nieste daraufhin wie zur Bestätigung und legte sich wieder hin. „Viecher.“ Gordon grinste. Ava. Wieder seufzte er tief. Dieses Weib machte ihn irre.
    Nach seinem gestrigen Spaziergang hatte er sich an seinen Schreibtisch gesetzt und einen Schlachtplan entworfen. Spät in der Nacht hatte er den Stift zur Seite gelegt und sich sein Werk betrachtet. Zufrieden betrachtet. Wenn er ihr das hier vorlegen würde, dann gäbe es für sie kein Zurück. Gesetzt den Fall: Sie würde es akzeptieren. Aber mit dem, was er niedergeschrieben hatte, blieb ihr gar nichts anderes übrig. Er hatte alle Eventualitäten in dieses Schreiben eingearbeitet. Es gab kein Schlupfloch. Weder für ihn noch für sie. Er war zufrieden mit dem, was er ausgearbeitet hatte. Gordon schob den Block beiseite und lehnte sich zurück. Gleich am Samstag würde er mit ihr reden. Sonne, das Flair von Cannes, das Meer vor der Tür, all dies würde dafür sorgen, dass sie nicht anders konnte. Genauso würde er es durchziehen.
    Er erreichte über diese Überlegungen sein Haus. Die Hunde stürmten durch den Eingangsflur direkt in den Garten und suchten sich schattige Plätzchen unter den alten Sträuchern. Er selbst ging hinauf in sein Büro und nahm an seinem Schreibtisch Platz. Der PC lief bereits, er las seine Mails, die Ava ihm aus dem Büro mit Kommentaren versehen weitergeleitet hatte, und beantwortete diese. Seine Hausdame betrat den Raum mit einem Tablett in der Hand. „Ich habe Ihnen einen Tee und einen kleinen Snack gemacht.“ Die alte Dame lächelte ihn gütig an.
    „Danke, Bertha.“ Er sah kurz auf und lächelte sie ebenfalls an. „Gehen Sie heute nicht mehr ins Büro?“ Sie räumte ein paar Zeitschriften beiseite und sah ihn prüfend von der Seite an.
    „Nein, ich werde auch die ganze Woche von zu Hause aus arbeiten.“
    Sie nickte. „Dann werde ich alles dafür vorbereiten.“ Bertha verließ ihn und schloss die Tür hinter sich. Gordon schenkte sich Tee ein, und

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