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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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Ethernetkabeln, die aus Aussparungen in dessen Mitte heraushingen. Abgesehen davon gab es in dem ganzen Raum keine Möbel. Der Fußboden war mit einem graubraunen Teppich ausgelegt, und die Decke bestand aus einem hier und da durch Beleuchtungskörper und Lüftungsschlitze unterbrochenen Raster aus Schallschutzplatten.
    Es waren, mit anderen Worten, die denkbar perfekten Voraussetzungen für eine Bürolandschaft.
    »Sicheres Haus«, verkündete Sokolow und gab Zula, Peter und Csongor durch Gesten zu verstehen, dass sie es sich gerne in der Mitte des Großraumbüros bequem machen könnten.
    Iwanow ging in Begleitung des Chinesen weg.
    Drei der Sicherheitsberater machten sich daran, die ganze Fracht heraufzubringen, die in dem Flugzeug befördert und in die Lieferwagen verladen worden war. Sie waren mit Aufzugkarten ausgerüstet worden und konnten folglich nach Belieben kommen und gehen.
    Einer der Sicherheitsberater wurde am Empfangstresen postiert, von wo aus er kontrollieren konnte, wer die Büroflucht betrat oder verließ. Sobald die ganze Fracht oben war, verband er die Eingangstüren mit einem Kabelschloss.
    Ein anderer Sicherheitsberater verschwand in der Herrentoilette, die dem Aufzug gegenüberlag, und schien dort, so gut er konnte, im Waschbecken zu baden. Einige der Taschen, die von unten heraufkamen, waren mit Schlafsäcken und anderen persönlichen Dingen bestückt. Er nahm eine davon und trug sie in ein leeres Büro, wo er einen Schlafsack ausrollte, sich hinlegte und sich nicht mehr rührte. Zwei der Lastenträger folgten, kaum dass sie ihre Aufgabe erledigt hatten, seinem Beispiel, während der dritte, nachdem er eine Weile in den Taschen gewühlt hatte, ein paar dicke schwarze Plastikpäckchen verteilte, die, wie sich herausstellte, Armeerationen enthielten. Er setzte auf dem Boden einen tragbaren Kocher zusammen, zündete ihn an und begann, Wasser zu erhitzen.
    Sokolow und ein anderer Sicherheitsberater nahmen eine gründliche Erkundung des dreiundvierzigsten Stocks vor. Als Erstes kletterten sie auf den Konferenztisch. Der Sicherheitsberater machte für Sokolow eine Räuberleiter, die es seinem Chef ermöglichte, eine Deckenplatte hochzudrücken und sich auf der Zwischendecke umzusehen. Das Deckenraster selbst bestand aus dünnen extrudierten Aluminiumprofilen, die an einem Geflecht von Drähten von der eigentlichen Decke hingen und niemals das Gewicht eines Menschen hätten tragen können. Davon ausgehend, dass diese Hälfte des Gebäudes ein Spiegelbild der leeren Büroflucht nebenan darstellte, gab es jedoch in regelmäßigen Abständen schwere Stahlträger aus T-förmigen Balken, die im Zickzack durch Stahlstangen verbunden waren, und ein einigermaßen akrobatischer Mensch konnte diese als Klettergerüst verwenden, um sich oberhalb der abgehängten Decke fortzubewegen. Zula, Peter und Csongor, die mitten in dem leeren Raum auf dem Boden saßen und ihre Rationen aßen, hörten Sokolow über sich scharren und klappern und dann prüfend an die Wände schlagen, die die Begrenzung dieser Büroflucht zum Aufzug-/Toilettenkern bildeten. Die Schlussfolgerung schien zu sein, dass diese Wände unmittelbar an die Unterseite der vierundvierzigsten Etage anstießen und deswegen der übliche Actionfilmtrick, bei dem jemand auf dem Weg über die Zwischendecke irgendwo eindrang oder entkam, bei dieser Büroflucht nicht funktionierte. Mit demselben Hintergedanken sah Zula sich die Lüftungsschlitze an und stellte fest, dass sie alle viel zu schmal waren, um einen menschlichen Körper durchzulassen.
    Anscheinend zufrieden darüber, dass es keine raffinierten Wege aus dem sicheren Haus hinaus gab, wies Sokolow Büroräume zu. Zula bekam einen für sich allein. Peter und Csongor mussten sich jeweils einen mit einem Sicherheitsberater teilen.
    »Ich muss zur Toilette«, meldete Zula an. Sokolow richtete sich auf, machte eine Art Verbeugung und begleitete sie zum Empfangsbereich, wo der Wachposten das Kabelschloss abnahm und die Türen öffnete. Sokolow trat vor Zula in die Damentoilette, sprang mit einem Satz auf den Waschtisch, drückte eine Deckenplatte hoch und erkundete den Zwischenraum darüber. Wie es schien, gefiel ihm das, was er dort sah, nicht so recht, denn er kam in nachdenklicher Stimmung wieder herunter. Nachdem er einen Moment überlegt hatte, zog er sich in eine der Kabinen zurück, schloss die Tür, machte es sich auf dem Klodeckel bequem und sagte: »Okay, ich warte. Ist in Ordnung!«
    Zula ging in

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