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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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C-plus, »dann würden wir nämlich Informationen über unsere eigenen internen Abläufe preisgeben. Und ich bin ziemlich sicher, dass Nolan das nicht möchte.«
    »Und wenn ich es mir genau überlege, hat Nolan sicher recht«, sagte Richard. »Ich bin ein Idiot. Wir werden der chinesischen Regierung überhaupt nichts sagen.«
    »Soll ich das unserem geschäftsführenden Direktor weitergeben?«, fragte Corvallis in einem Ton, der klarmachte, dass er, wenn man ihn geradeheraus darum bat, es geradeheraus ablehnen würde.
    »Nee«, sagte Richard, »ich habe andere Gründe, ihm den Tag zu versauen.«

Zweiter Tag
    Im Dunkeln durch Xiamen zu fahren war wie eine Fahrt durch jede andere moderne Stadt, nur dass sie hier mehr darauf standen, Dinge zu beleuchten; der Highway war mit gestrichelten Linien aus blauem Neon illuminiert, und helle Schilder, manche davon mit vertrauten Firmenlogos und andere für Zula unlesbar, brachen oben aus den Gebäuden hervor.
    An einem brandneuen Hyatt unweit des Flughafens hielten sie an, um die beiden Piloten abzusetzen. Dann folgten sie einer Straße, die Zula für einen Stadtring hielt, da sich das Wasser immer rechts von ihnen befand, bis sie mitten in einem Viertel angekommen waren, das der vollste und am engsten bebaute Teil der Insel sein musste. Er stellte Seattle in den Schatten. Das Ufer zu ihrer Rechten war eine ununterbrochene Reihe von tiefliegenden Fährterminals. Zu ihrer Linken befand sich eine Mischung von Gebäuden: einige ganz neue Wolkenkratzer, ein paar Hotels und Bürogebäude, vielleicht zehn oder fünfzehn Stockwerke hoch, aus der Zeit vor dem Wirtschaftswunder, leere Baugrundstücke und einige sich hartnäckig haltende Flecken mit alten drei- bis siebenstöckigen reinen Wohngebäuden.
    Sie bogen vom Stadtring auf einen Platz ein, der wohl kürzlich landschaftsgärtnerisch gestaltet worden war. Ein riesiges Stahltor hob sich, und sie fuhren in eine Tiefgarage unter einem Büroturm. Die Stellplätze waren noch nicht eingezeichnet, und die Beleuchtung wirkte noch provisorisch. Überall um sie herum türmten sich Bauwerkzeuge und Verbrauchsmaterial.
    Den ganzen Weg über waren die beiden Vans hinter dem schwarzen Mercedes Kolonne gefahren. Ein Chinese, der zwanglos gekleidet, aber anscheinend mit großer Autorität ausgestattet war, stieg hinten aus dem Mercedes. Iwanow, der neben ihm gesessen hatte, stieg auf der anderen Seite aus. Mithilfe eines Kartenschlüssels rief der Chinese einen Aufzug. Er hielt die Tür auf, während sich Iwanow, die sieben Sicherheitsberater, Zula, Peter und Csongor hineinquetschten. Zum Schluss zwängte er selbst sich hinein, zog die Karte durch und drückte auf den Knopf zur dreiundvierzigsten Etage. Alles in allem schien das Gebäude fünfzig Stockwerke zu haben.
    Schon unter optimalen Umständen fühlte man sich etwas unbehaglich, wenn man mit einem Haufen fremder Menschen in einem Aufzug stand. Um wie viel mehr jetzt. Zula starrte wie die meisten anderen auf das protzige Hightechbedienfeld; darüber befand sich eine LED -Anzeige, auf der die Zahlen der Stockwerke, die sie passierten, aufleuchteten und hin und wieder auch chinesische Schriftzeichen erschienen, zusammen mit einer sinnlichen Frauenstimme, die vorgefertigte Phrasen in Mandarin äußerte.
    Die dreiundvierzigste Etage besaß einen recht hübschen Aufzugvorraum, der mit poliertem Stein verkleidet und mit Herren- und Damentoiletten ausgestattet war. Darüber hinaus bestand sie aus zwei weiträumigen, gleich großen Bürofluchten. Die eine links vom Aufzug, als sie heraustraten, war noch ganz im Rohbau. Die Fußböden waren blanker Beton, die Decken einfach die Unterseite des vierundvierzigsten Stockwerks: Stahltrapezbleche, die mit einem schaumigen Material überzogen waren und in weiten Abständen von mächtigen Trägern gestützt wurden. Die Büroflucht zur Rechten schien vor kurzem ausgebaut, aber noch nicht bezogen worden zu sein. Eine in eine gläserne Wand eingesetzte Glasdoppeltür führte in einen Empfangsbereich, der einen eingebauten Tresen, ansonsten jedoch keinerlei Mobiliar enthielt. Jenseits davon befand sich ein offener Raum, etwa so groß wie ein Tennisplatz, der offensichtlich mit einem Labyrinth von Zellen versehen werden sollte. Außen herum reihten sich verschieden große verglaste Büros aneinander, von denen jedes ein Fenster besaß. Das größte davon war ein Konferenzraum mit einem riesigen fest installierten Tisch und Bündeln von nicht angeschlossenen

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