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des Leylinienschnittpunkts, der gleich unterhalb des Berges lag. Um der Gefahr zu entgehen, vom Schnittpunkt bei der Sackpfeifenschlucht aus verfolgt zu werden, begab er sich zu einem anderen LLS etwa hundertfünfzig Kilometer entfernt, unter einer großen Stadt an einem breiten Fluss, der aus dem Gebirge oberhalb des Torgai kam. Doch selbst dieser Ort war durch REAMDE völlig aus dem Gleichgewicht gebracht worden: Vor den Buden der Geldwechsler hatten sich lange Schlangen gebildet, und auf Heiltränke war so viel aufgeschlagen worden, dass sie auf dem Marktplatz für das Zehnfache des üblichen Preises versteigert wurden. Auf seinem Weg zum Stadttor wurde Egdod mehrmals von Kriegerbanden behelligt, die annahmen, dass er, oder besser die stachelhaarige Elfe, für die er sich ausgab, hergekommen war, um Lösegeld ins Torgai-Vorgebirge zu bringen. Glaub bloß nicht, du könntest allein da hochgehen , lautete der allgemeine Tenor ihrer Bemerkungen; zahl uns genug, dann geleiten wir dich zu den richtigen Koordinaten . Richard wurde sie rasch los, indem er behauptete, sein/ihr Auftrag habe nichts mit REAMDE zu tun. Bei der erstbesten Gelegenheit machte er den Charakter unsichtbar, anschließend, für den Fall, dass jemand ihn verfolgte, superunsichtbar, dann doppel-super- und schließlich hyperunsichtbar. Ganz normale Unsichtbarkeitszauber konnten nämlich von Gegenmaßnahmen unterschiedlicher Stärke durchdrungen werden. Zufrieden, dass niemand ihn/sie auf plausible Weise sehen konnte, schwang er/sie sich in die Luft, und flog die hundertfünfzig Kilometer nach Torgai in ein paar Minuten, sank am Ende auf Baumwipfelhöhe und ging in Tiefstflug, um eine bessere Sicht auf das zu haben, was da unten vor sich ging.
Eine Menge , war die prompte Antwort.
Natürlich war das Richard bereits klar gewesen; aber es hatte etwas, das tatsächlich zu sehen.
Und im Übrigen war das inzwischen fast so etwas wie sein Job. Der geschäftsführende Direktor, der tatsächlich Verantwortung trug, schaffte es gerade mal, die Zusammenfassungen zu lesen, und konnte es sich vielleicht erlauben, während der Kaffeepause beim Studieren der T’Rain-Gazette gesehen zu werden. Sich wirklich an den Ort zu begeben, war jedoch eine Verschwendung seiner schockierend kostbaren Zeit. Von Richard dagegen, der als Gründer und Verwaltungsratsvorsitzender nur eine symbolische Entschädigung erhielt, wurde beinahe erwartet, dass er hinging und sich derartige Spektakel anschaute, in etwa so, wie man von der englischen Königin erwartete, dass sie im Helikopter über entgleiste Züge flog.
Ein entscheidender Unterschied war, dass er unangemessene Emotionen haben durfte. »Das ist irre cool«, bemerkte er, während er aus einer Höhe von vielleicht dreihundert Metern auf eine mit Leichen und Skeletten übersäte Wiese blickte, auf der ungefähr zwanzig verschiedene Mittelalterliche Bewaffnete Kämpfe gleichzeitig stattfanden. »Wir sollten diese Kerle dafür bezahlen, dass sie das die ganze Zeit machen.«
»Welche Kerle?«
»Wer immer diesen Virus erzeugt hat.«
»Oh.«
»Wer hat ihn denn eigentlich erzeugt?«
»Unbekannt«, sagte C-plus, »aber dank deiner Nichte sind wir ziemlich sicher, dass er sich in Xiamen befindet.«
»Der Stadt mit der Terrakotta-Armee?«
»Nein, du meinst Xi’an.«
»Zula hat dir geholfen, diese Burschen ausfindig zu machen?«
C-plus wirkte etwas erstaunt. »Ich dachte, du wüsstest Bescheid.«
»Worüber?«
»Über ihre Beteiligung. Sie hat gesagt, es sei ein Nebenprojekt, auf das du sie angesetzt hättest.«
Wäre es jemand anders gewesen, hätte Richard gesagt: Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst , aber da es die Familie betraf, deckte er sie instinktiv. »Kann sein, dass es da eine Abweichung vom ursprünglichen Auftrag gegeben hat«, mutmaßte er.
»Wie auch immer. Jedenfalls haben wir eine IP -Adresse in Xiamen, aber sonst nichts.«
Richard versetzte Egdod in den Selbstschwebemodus, dann lehnte er sich zurück und nahm die Hände von Tastatur und Maus. »Gehören die chinesischen Polizisten zu denen, die uns bedrängt haben, hier etwas zu unternehmen?«
»Wenn ich es richtig verstanden habe, waren sie unter den ersten.«
»Dann bestünde ein Weg, sie zum Schweigen zu bringen …«
»… darin, sie zu bitten, diese IP -Adresse für uns ausfindig zu machen. Ja, der Meinung bin ich auch; wir würden nie wieder etwas von ihnen hören.«
»Und, machen wir das jetzt?«
»Das möchte ich bezweifeln«, sagte
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