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Lösungsmittel und Ähnliches. Als Vorrat für längere Fahrten hatten sie auch weiße Plastikfässer, vermutlich voll Trinkwasser, außerdem Säcke mit Reis und ein paar andere größere Gebinde an Lebensmitteln wie Sojasoße oder Haushaltsöl, eingelagert.
Dann war das Boot irgendwann von den Dschihadisten gekauft worden, die es in ein schwimmendes Waffenarsenal verwandelt hatten: mutmaßlich nicht genug, um einen Krieg oder auch nur einen Aufstand zu führen, aber eine ganze Menge, wenn das einzige Ziel darin bestand, ein Gebäude in die Luft zu jagen oder einen Anschlag im Mumbai-Stil zu planen. So stand auf einer Palette eine schwarze Stahltonne mit Heizöl, wie Csongor vom Geruch her vermutete, und eine weitere mit schweren Säcken aus Plastikgewebe, die ein weißes, als DÜNGER ausgewiesenes Pulver enthielten: wahrscheinlich Ammoniumnitrat. Diese beiden Zutaten würden, zusammengemischt, einen Sprengstoff ergeben, der, wie Csongor aus der Zeitung wusste, mithilfe einer Sprengkapsel gezündet werden konnte. Er wusste nicht einmal, wie eine Sprengkapsel aussah, fand es aber schon bald heraus, denn ein Karton davon stand praktischerweise auf einem Regal neben einer durchsichtigen Plastikkiste voller Handys, alle dasselbe Modell, dieselbe Machart.
Andere Kisten und Paletten waren mit Munition beladen worden, zumeist lose Gewehrpatronen in dunkelgrünen oder schwarzen Stahlkisten. Diese waren jedoch vor einigen Stunden, als Jones und seine Leute hastige Vorbereitungen für ihre Abfahrt getroffen hatten, geplündert und dezimiert worden. Dass die Gewehre alle fehlten, wusste Csongor schon, da sie bereits sorgfältig nach ihnen gesucht hatten.
Angenommen, sie würden schließlich von einem Schiff der Marine oder der Küstenwache aufgegriffen, wollte er nicht mit solchen Sachen an Bord angetroffen werden, und so fing er an sich zu überlegen, wie er sie am einfachsten über Bord werfen konnte. Mit einem Blick nach oben entdeckte er, dass ein großer Teil des Vordecks aus einer Ladeluke bestand, und nachdem er hinaufgegangen war und herausgefunden hatte, wie man sie öffnete, leuchtete er eine Weile mit seiner Taschenlampe die Geräte ab, die darüber hingen: Kräne und Winden und Kabel, die offensichtlich dort installiert worden waren, um das Ein- und Ausladen von Fracht durch die Luke zu erleichtern. Wenn er nur wüsste, wie man sie anstellte und bediente. Da manche der Winden über Handkurbeln verfügten, schätzte er, dass er es notfalls auch mit Muskelkraft schaffen könnte. Jetzt, wo er China verlassen hatte, bekam er endlich ein Gefühl dafür, wie man in diesem Land Dinge anging, und ihm wurde bewusst, dass die Chinesen eine Begabung für die Art von einfacher Technologie hatten, die keine Bedienungsanleitung erforderte. Das würde ihnen im Laufe dieser Reise helfen.
Er ging in den Frachtraum zurück und begann, die Sachen in drei Stapel zu sortieren: Abfall (z. B. leere Pappkartons), Zeug, das sie vielleicht würden verwenden können (Essen) und gefährliche oder verfängliche Objekte, die über Bord gehen mussten. Er fand vier zusammen in Schrumpffolie einpackte Kisten Instant-Ramen-Nudeln. Dann drei Kartons mit Armeerationen: verzehrfertige Mahlzeiten in schwarzen Beuteln. Nachdem er einen davon geöffnet hatte, um zu sehen, was drin war, wurde ihm bewusst, dass er ausgehungert war, und er aß das ganze Ding im Stehen leer, wobei er sich das Essen mit schmutzigen Händen in den Mund stopfte.
Er fand Zigaretten und Verbandskästen, die er auf den »Behalten«-Stapel räumte.
Csongor verbrachte viel Zeit damit, um die schwarze Heizöltonne herumzustreichen, und kam schließlich – vielleicht, weil die Energie aus dem Essen endlich ihren Weg zu seinem Gehirn gefunden hatte – auf den Gedanken, dass die Schiffsmaschinen es wahrscheinlich verbrennen würden. Aber wie es in die Treibstofftanks verfrachten? Er dachte sich einen verrückten Plan aus, der vorsah, die Tonne mithilfe des Krans aus dem Laderaum aufs Deck zu hieven und seinen Inhalt dann irgendwie in die Einfüllöffnungen zu befördern. Mit etwas mehr Überlegung – vielleicht kam der chinesische Umgang mit Technologie allmählich bei ihm an – erkannte er, dass ein Absaugrohr funktionieren müsste, da die Treibstofftanks tiefer lagen als die Heizöltonne. Also suchte er sich einen Schlauch und bastelte das Ding zurecht, und nach ein paar Fehlstarts, bei denen er Öl verschüttete oder ausspuckte, gelang es ihm, mithilfe eines funktionierenden
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