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Error

Error

Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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Geldes.«
    »Sie vertrauen auf ihre Diskretion?«
    »Offensichtlich.«
    »Das erklärt, warum Ihr Erstkontakt mit mir über die Ukraine lief.«
    »Ja.«
    »Es ist gut, diese Frage geklärt zu haben«, sagte Wallace steif. »Das wichtigste Problem ist allerdings immer noch ungelöst.«
    »Und das wäre?«
    »Warum machen Sie das?«
    Darauf hatte Peter keine Antwort parat.
    »Erzählen Sie mir einfach, dass Sie kokainabhängig sind. Von Ihrer Domina erpresst werden. Das ist völlig in Ordnung.«
    »Ich hab Probleme mit meiner Hypothek«, sagte Peter.
    »Meinen Sie, auf dieses Hackerloch, in dem Sie wohnen?«
    »Es ist eine Gewerbeimmobilie in Seattle … ein Industrieviertel namens Georgetown …«
    Wallace nickte und gab aus dem Gedächtnis die Adresse wieder.
    Peters Gesicht wurde heiß. »Okay, Sie haben sich über mich informiert. Ist in Ordnung. Ich habe die Hütte erworben, bevor die Wirtschaft zusammengebrochen ist. Einen Teil davon nutze ich als Wohn-/Arbeitsfläche, den Rest vermiete ich. Als es mit der Wirtschaft bergab ging, sind die Leerstände völlig aus dem Ruder gelaufen, und die Immobilie hat viel an Buchwert verloren und gleichzeitig keine Mieteinnahmen mehr gebracht. Aber hiermit kann ich das wieder ins Lot bringen. Die Zwangsvollstreckung verhindern, ein paar Dinge instandsetzen, die Hütte verkaufen, mich umschauen nach …«
    »… einem richtigen Haus, in dem auch eine Frau gerne wohnen würde?«, fragte Wallace. Peter hatte nämlich trotz aller Bemühungen, es nicht zu tun, den Blick für einen Moment in Richtung Zula wandern lassen.
    »Sie müssen verstehen«, begann Peter.
    »Tja, Peter, ich will aber nicht verstehen.«
    »Seattle ist voll mit solchen Leuten – nicht schlauer als ich – nicht fleißiger als ich …«
    »… die superreich sind, weil sie Glück gehabt haben. Peter! Hören Sie mir mal genau zu«, sagte Wallace. »Ich habe Ihnen schon gesagt, für wen ich arbeite. Was glauben Sie, wie ich mich fühle?«
    Das ließ Peter so lange verstummen, dass Wallace hinzufügen konnte: »Und habe ich ausreichend klargemacht, dass es mir scheißegal ist?«
    »Ob diese ungelösten Probleme gelöst werden, ist Ihnen nicht scheißegal.«
    »Ach ja. Danke, dass Sie mich zu wichtigen Themen zurückbringen«, sagte Wallace. Er sah auf die Uhr. »Vor ungefähr einer halben Stunde bin ich hier angekommen. Wenn Sie den Parkplatz beobachtet haben, wird Ihnen nicht entgangen sein, dass zwei Fahrzeuge eingebogen sind. Das eine ist meins. Nettes kleines Cabrio, für die Straßen hier nicht besonders geeignet, aber es hat mich hergebracht. Das andere ist ein schwarzer Suburban mit zwei Russen drin. Wir haben links und rechts neben Ihrem orangefarbenen 2008er Scion xB geparkt. Einer der Russen, ein Computerfreak, nicht viel weniger begabt als Sie, hat seinen Laptop aufgeklappt und ist über das Wi-Fi des Schlosses ins Internet gegangen. Jetzt sitzt er da und wartet auf mich. Wenn wir dieses Geschäft durchziehen, sitze ich ungefähr dreißig Sekunden später auf der Rückbank des Suburbans und übergebe ihm diesen Stick. Und er hat, wie nennen Sie die doch gleich, Skripte , die im Handumdrehen Ihre Daten durchgehen und diese Kreditkartennummern überprüfen können. Und wenn er irgendeinen Fehler findet, tja, dann ist die Strafe, vor der ich Sie vorhin gewarnt habe, schon vollzogen, ehe Ihre Leber Zeit gehabt hat, diesen Schluck Mountain Dew zu verarbeiten, den Sie gerade genossen haben.«
    Peter trank noch einmal von seinem Mountain Dew. »Ich verwende dieselben Skripte«, sagte er, »und habe sie vor ein paar Stunden noch über diese Daten laufen lassen. Auch meine Freunde in Osteuropa haben die Dinge aufmerksam beobachtet; sie würden mir Bescheid sagen, wenn es ein Problem gäbe. Ich habe Angst vor den Leuten, für die Sie arbeiten, Mr. Wallace, und ich wünschte, ich wäre nie in diese Sache reingeraten; worüber ich mir aber gar keine Sorgen mache, ist die Integrität der Daten, die ich Ihnen verkaufe.«
    »Na gut.«
    Peter legte den Speicherstick auf den Tisch und schob ihn zu Wallace hinüber.
    Wallace zog einen Laptop aus seiner Tasche und öffnete ihn auf dem Tisch. Er steckte den Stick ein, worauf dessen Icon auf dem Bildschirm erschien. Mit einem Doppelklick brachte er eine einzelne Excel-Datei unter dem Namen »Daten« zum Vorschein. Diese Datei zog er in seinen »Dokumente«-Ordner und sah ein paar Sekunden lang der kleinen Bildschirmanimation zu, die ihm bestätigte, dass der Transfer

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