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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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und schwarzen Haaren in einem Tanktop und Cargohosen kletterte in sichtlicher Angst um ihr Leben den Hang hinauf. Salven aus einer Maschinenpistole von einer Stelle, die sie zunächst nicht sehen konnten. Bis sie eine neue Position eingenommen hatten, von der aus Sokolow den Mann mit der Maschinenpistole ins Visier nehmen konnte, hatte dieser zu schießen aufgehört und wartete ab, während ein Gefährte von ihm mit einer Pistole in der Hand wild rudernd den Hang hinaufkletterte.
    »Geh runter«, befahl ihr Sokolow, »und hol Zula.«
    Das – mehr als der Hubschrauber, das plötzliche Auftauchen des Sturmgewehrs, die schrecklichen Salven aus der Maschinenpistole – ließ Olivias Kopf herumfahren.
    »Das ist sie!?«
    Sokolow nahm das Gesicht vom Visier des Gewehrs, wandte es ihr zu und bedachte sie mit einem bestimmten Blick, der sehr männlich und sehr russisch war.
    »Okay«, sagte sie, »aber was ist mit dem Kerl mit der Pistole?«
    »Zula wird ihn töten«, sagte Sokolow.
    »Im Ernst?«
    Wieder dieser Blick. »Im Ernst. Aber dann. Nur eine kurze Zeit – wie nennt ihr das – Zeitfenster –, wo sie zu sicherer Stelle laufen kann. Ich gebe Deckungsfeuer.«
    Alle Chinesen, die Richard jemals kennengelernt hatte, waren kultivierte Städter gewesen, sodass er halb damit gerechnet hatte, diese Yuxia irgendwann huckepack nehmen zu müssen. Aber es wurde fast sofort deutlich, dass sie eine halbe Bergziege war, oder was auch immer in China einer Bergziege entsprach. Erkennbar war das daran, dass er ständig ihr Gesicht sah. Was daran lag, dass sie ihm ständig voraus war und sich häufig umdrehte, um festzustellen, warum er so lang brauchte.
    Er befürchtete, dass sie ihn fragen würde, ob er Hilfe brauche.
    Bei einer dieser Gelegenheiten, nur wenige Minuten, nachdem sie losgerannt waren, nahm ihr Gesicht einen ehrfurchtsvollen Ausdruck an. Richard hatte, zum Teil dank Zulas Beschreibung von ihr in dem Papierhandtuchbrief, bereits das Gefühl, sie zu kennen. Ihr Gesicht war ausdrucksvoll und schön, ohne je eine gewisse Beherrschtheit abzulegen. Meistens zeigte sie einen aufmerksamen, interessierten Ausdruck, und oft grinste sie wissend, als fände sie irgendetwas lustig. Unverhohlene Verblüffung würde sie sich nur anmerken lassen, wenn es sich um eine wirklich große Sache handelte. Also bremste Richard ab, drehte sich um und machte in einem vor Erstaunen staksigen Gang ein paar Schritte rückwärts. Eine pilzförmige Wolke aus gelbem Feuer stülpte sich von innen nach außen, während sie über dem Ort des Hubschrauberabsturzes in die Luft quoll.
    »Bestimmt ist alles in Ordnung«, stieß er hervor, während er sich wieder umdrehte und ihr sanft die Hand auf die Schulter legte, um sie aufzufordern, sich ihrerseits umzudrehen und weiterzulaufen. Sie fuhr zurück, aber nicht im Sinne von »Hör auf, mich zu betatschen, alter Lustgreis«. Sie hatte bei dem Hubschrauberabsturz mehr abgekriegt, als sie sich anmerken lassen wollte. Als sie sich schließlich umdrehte, tat sie es mit einer steifen Bewegung, und Richard begriff, dass die Behändigkeit, um die er sie beneidete, zumindest teilweise gespielt war, die bewusste Weigerung, Schmerz zu zeigen. Weil sie nicht wollte, dass Männer für sie einspringen mussten. Weil man für erwiesene Ritterlichkeit manchmal einen Preis bezahlen musste.
    »Ich habe Seamus in den fünf Minuten, die ich den Hubschrauberabsturz und so weiter beobachtet habe, nicht sehr gut kennen gelernt«, sagte Richard, der nun längere Schritte machte und sich bemühte, die plötzlich unentschlossene Yuxia in seinem Kielwasser mitzuziehen, »aber er ist mir wie ein schlauer Bursche vorgekommen, der weiß, was er tut, und ich glaube nicht, dass er einfach in der Nähe von irgendwas rumhängen würde, das kurz vor der Explosion steht.«
    Sie hatte sich wieder in Bewegung gesetzt, vielleicht weil es sie ein bisschen getroffen hatte, dass ein schwerfälliger alter Mann mehrere Meter Vorsprung vor ihr gewonnen hatte. Er sah jetzt die Steifheit in ihrem Hals, den gequälten Blick eines Menschen, den stärkere Kopfschmerzen plagen.
    »Hören Sie«, sagte er nach einer Weile, »man kann nicht wissen, wie lange wir noch in diesen Bergen herumrennen und von Dschihadisten verfolgt werden, deswegen möchte ich Sie gern mit unserem neuen Freund und Reisegefährten Mr. Mossberg bekannt machen.«
    Yuxia blickte sich theatralisch um, nämlich größtenteils mit den Augen, da der Hals sich nicht bewegen mochte. »Ich

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