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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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seinem Knie landete und das Lenkrad sich ohne sein Zutun bewegte. Der SUV schoss vorwärts, schlingerte nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links. Die Männer, die die Leiche schleppten, füllten die ganze Windschutzscheibe aus; dann verschwanden sie unter dem Rand der Kühlerhaube, und das Fahrzeug stampfte und bockte, als es sie auf die Fahrbahndecke schmetterte und überrollte.
    Ein Blick nach unten zeigte Csongor Marlons linke Hand auf seinem Knie, die seinen Fuß aufs Gaspedal drückte, und Marlons rechte Hand am Lenkrad. Marlon hatte sich in der Fahrerkabine zur Seite geworfen und lag praktisch auf Csongors Schoß.
    »Ich hab’s im Griff«, sagte Csongor. »Ich hab’s! Alles gut!« Marlon ließ los und schob sich wieder auf den Beifahrersitz zurück.
    »Vielleicht sollten wir zurückfahren und ihre Pistolen holen«, schlug er vor.
    »So würde es in einem Computerspiel funktionieren«, sagte Csongor – seine Form der Zustimmung,. Er ließ das Gaspedal einen Moment lang vom Boden hochkommen.
    Dann schrie Marlon auf, als unmittelbar vor ihnen das Heck des Suburban sichtbar wurde. Drumherum standen Männer, die beunruhigt aufblickten. Csongor riss das Steuer herum, um ihnen auszuweichen. Dann fiel ihm wieder ein, dass das die Typen waren, die sie überfahren wollten. Er versuchte, den Irrtum zu korrigieren. Spürte, wie das Fahrzeug unter ihnen zur Seite kippte, als es sich auf zwei Räder stellte.
    In seinem peripheren Blickfeld kam etwas auf ihn zu. Er schaute zu Marlons Fenster hinaus und sah, dass es die Straße war, die direkt ins Glas hochschwang. Marlon drehte sich davon weg und riss zugleich die Hände hoch, um sein Gesicht zu schützen.
    Dass sie sich überschlagen hatten, war deutlich genug. Nicht deutlich wurde mehrere Augenblicke lang, dass sie sich komplett überschlagen hatten, wieder auf allen vier Rädern schräg auf der Straße aufgekommen waren und in der Aufhängung sanft hin- und herschaukelten.
    Csongor blickte zu seinem offenen Fenster hinaus und sah Dschihadisten (es wurde Zeit, sie so nennen) in ihre Kleidung greifen, genau wie Marlon es vor wenigen Minuten pantomimisch dargestellt hatte.
    Er riss das Steuer herum. »Runter!«, sagte er.
    Überall um ihn herum splitterte Glas. Seine Tür war, als sie sich überschlagen hatten, aufgesprungen. Er stieß sie weit auf, damit er Platz bekam, sich zur Seite zu beugen. Den Blick direkt auf die Straße gerichtet, orientierte er sich an ihrem Rand, lenkte den SUV in die, wie er hoffte, richtige Richtung und trat aufs Gaspedal.
    Wenige Augenblicke später richtete er sich gerade noch rechtzeitig auf, um zu erkennen, dass er auf einen Frontalzusammenstoß mit einem dicken Mann zusteuerte, der ihm, ein Gewehr auf dem Schoß, auf einem Quad genau in der Mitte der Straße entgegenkam. Es folgte ein wechselseitiges Schlingern, und sie vermieden den Zusammenstoß um Haaresbreite.
    Er schaute zu Marlon hinüber und sah, dass dieser sich zumindest bewegte. Er hatte sich während des Überschlags an irgendetwas den Kopf gestoßen und blutete aus einer Verletzung, auf die er ein Stück zusammengepresstes Geografisches Lexikon drückte.
    Die Straße beschrieb eine sanfte Linkskurve. Rustikale Häuser zogen an ihnen vorbei, größtenteils auf der rechten Seite.
    Einige sahen vertraut aus, und er begriff, dass er im Kreis fuhr. Die Straße hatte in einer großen Schleife geendet. Von hier aus kam er nicht weiter.
    Außer, vielleicht, eine Einfahrt entlang? Er musste irgendetwas tun, weil die Dschihadisten bald kommen würden – vielleicht schon auf derselben Schleife Runden drehten –, und hier, am Kopf des Tals, hatten sie ihn in die Enge getrieben. Er hielt an der Mündung einer Einfahrt, sah, wie ein Weißer mit einem Sturmgewehr in der Hand auf sie zukam. Ein Sturmgewehr! Er gab Gas bis zur nächsten Einfahrt, die jedoch unmittelbar neben der Straße mit einem Tor versperrt war. Nichts, wo man sich vor rachsüchtigen Dschihadisten verstecken konnte.
    Die Einfahrt danach schien sich ein ganzes Stück weit in den Wald hineinzuschlängeln. Csongor, der ohne nachzudenken reagierte, bog in sie ein und betete, dass keiner von den Leuten, die sie verfolgten, dieses Manöver bemerkt hatte. Denn das war keine Entscheidung, die er revidieren konnte; er konnte nicht davon ausgehen, dass sich am Ende dieser Straße eine praktische Endlosschleife befand.
    Sie beschrieb eine einzige Biegung und endete vor einem wuchtigen Holztor. Csongor brachte den Wagen

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