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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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fasziniert von American Football«, sagte Boz. »Ich fürchte, demnächst wird er noch mitspielen wollen.« .
    »Ich schätze, das könnte er«, erwiderte ich. »Er könnte ziemlich hart spielen und bräuchte sich keine großen Sorgen um Verletzungen zu machen.«
    »Touchdown«, verkündete Boz, der ein Plätzchen hochgeworfen und mit dem Mund wieder aufgefangen hatte.
    »Wow, zwei Punkte! Hast du das gesehen?«
    »Klar, du hattest ja auch nur ein paar Jahrhunderte Zeit, diesen Trick zu üben«, sagte ich streng und er warf ein Plätzchen nach mir. Es fiel mir in den Schoß und ich aß es auf.
    »Ich finde, er sollte Rugby spielen«, sagte Boz. »Nicht diese merkwürdige Sportart mit den Riesenpolstern und Gesichtsschutzen und was nicht alles.«
    »Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so gelangweilt war«, bemerkte Incy trocken und steuerte sein Zimmer an. »Ich gehe ein paar Anrufe erledigen. Ruft mich, wenn ihr endlich startbereit seid.«
    »Incy«, sagte Cicely überrascht.
    »Wir sind jetzt startbereit«, fing ich an, aber seine Tür war schon zu. Ich sah Cicely und Boz verblüfft an. »Was ist denn mit dem los? Sehen wir aus, als wären wir noch nicht fertig, oder was?«
    Boz zuckte mit den Schultern: Incy war wieder launisch, wie so oft. Ich hob die Brauen, ließ mich auf eine kleineCouch fallen und legte die Füße hoch. Ich musste noch den ganzen Abend in diesen fantastischen Folterinstrumenten im Leopardenmuster herumlaufen - da konnte ich meine Füße jetzt ruhig noch etwas schonen. »Wen ruft er an?«
    Cicely trank ihren Wein aus. »Wer weiß? Wir haben neulich bei Clancy's ein paar Leute getroffen.«
    Beinahe wäre ich zusammengezuckt. Ich war vor ein paar Monaten bei Clancy's gewesen, als ich versucht hatte zu entkommen, unterzutauchen. Dort war ich ein paar alten Freunden begegnet (ha, ha - alt, guter Scherz) und ich hatte Beatrice erzählt, dass ich mich nur vor Incy versteckte, weil wir eine Art Wettstreit austrugen. Hatten sie sie letzte Woche getroffen? Was hatte sie ihnen erzählt? Das war der Abend gewesen, als unsere Freundin Kim ihre Magie dazu verwendet hatte, einen kleinen Prozentsatz des Vogelbestandes von Boston auszulöschen. Es war ... grotesk gewesen. Abstoßend.
    Ein totaler Missbrauch von Macht. Das hatte sogar ich erkannt. Es war diese Aktion gewesen, die mich dazu veranlasst hatte, ein zweites Mal nach River's Edge zu fahren.
    Und da wir gerade von Missbrauch von Macht sprechen ... »Hat einer von euch Incy gestern Abend in der Galerie mit diesem Mädchen gesehen?«, fragte ich halblaut. Incys Tür war zwar geschlossen, aber ich wollte lieber vorsichtig sein. »Welches von denen?«, fragte Katy. »Da sind immer so viele.« Sie tat so, als würde sie jemanden anhimmeln, und wir mussten lachen.
    »Die große in dem lila Kleid«, sagte ich. »Ich dachte, ich sah - es kam mir so vor ... als würde Incy Magie bei ihr einsetzen.« Cicelys Brauen hoben sich.
    »Wie denn?«, fragte Katy.
    »Für mich sah es so aus, als würde er seine Magie benutzen, um ... ihre Energie anzuzapfen. Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll. Aber jeder hat es und mit Magie kann man es anderen wegnehmen. Und es macht den Nehmer stärker.«
    »Ja, klar«, sagte Boz und ich fiel fast von der Couch.
    »Du weißt davon?« Damit hatte ich nicht gerechnet. War ich die Einzige hier, die keine Ahnung hatte?
    »Ja, ich hab davon gehört«, sagte Boz stirnrunzelnd. »Aber man muss wissen, wie man es macht, und braucht selbst eine gewisse Kraft. Magische Kraft. Von uns ist keiner auch nur annähernd in der Lage, so etwas zu tun. Es reicht, um ein Taxi zu kriegen oder jemand stolpern zu lassen.« Eine Erinnerung brachte ihn zum Lächeln. »Aber für die großen Dinge musst du voll bei der Sache sein und lernen, wie es geht.«
    »Ich glaube, Incy hat es gelernt«, flüsterte ich und beschrieb ihnen, was ich gesehen hatte und auch dass Incy behauptet hatte, das Mädchen hätte eine Pille eingeworfen.
    Cicely verzog abschätzig das Gesicht. »Jeder benutzt doch gelegentlich ein bisschen Magie.«
    »Ja, ein bisschen«, bestätigte ich. »Aber das hier ist ein paar Nummern größer.«
    »Hört sich wirklich nach einer Pille an. Und du meinst, er hätte Magie bei ihr eingesetzt? «, fragte Boz absichtlich leise.

    Ich nickte. Diese Unterhaltung machte mir keine Freude.
    Ich kam mir vor wie eine Verräterin. Eine Schnüffelnase.
    Würden sie mir überhaupt

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