Ersehnt
genug für dich bin. Wir ergänzen einander. Du kannst dagegen ankämpfen und auf Teufel komm raus versuchen, weiter einen auf Playboy zu machen, aber ich lasse nicht locker! Ich will diesen Ring, den dein Vater meines Wissens nach bereits gekauft hat, an meinem Finger sehen, und ich will deinen Nachnamen. Der Sex zwischen uns könnte unglaublich sein, wenn du es nur zulassen würdest. Ich werde nicht immer die Hure bleiben, über die du Phantasien spinnst. Du solltest es genießen, solange du kannst.«
Sie stand auf und strich sich den Rock glatt. »Du weißt, wo du mich findest, wenn du endlich zugeben kannst, dass das hier – du und ich – einfach perfekt ist.«
I ch bog in die Tankstelle ein, in der ich vor gerade mal vier Monaten Woods kennengelernt hatte. Es war der Ausgangspunkt meiner Reise gewesen. Was für eine Ironie des Schicksals, dass die Wegbeschreibung, die Tripp mir gegeben hatte, mich hierher zurückgeführt hatte. Wobei ich mir nicht mal sicher war, ob Woods überhaupt in dieser Stadt wohnte. Vielleicht war er an jenem Tag ja auch nur auf der Durchreise gewesen. Doch vielleicht sah ich ihn auch wieder.
Was, wenn er verheiratet ist?
Nein, diesen Gedanken schob ich schnell wieder beiseite. Nur nicht alle Männer mit Jeffery über einen Kamm scheren! Das wäre unfair. Tripp etwa. Der war das krasse Gegenteil von Jeffery. Er hatte mir den Schlüssel zu seiner Wohnung gegeben, in der ich umsonst wohnen durfte, solange ich sie sauber hielt. Und einen Job hatte er mir auch verschafft.
Ich blickte auf den Zettel in meiner Hand. Tripp hatte mir Jaces Telefonnummer gegeben und gesagt, ich solle seinen Freund anrufen, sobald ich mich häuslich eingerichtet hätte. Er würde dann einen Termin mit Mr Kerrington für mich ausmachen.
Ich fuhr wieder auf die Straße und folgte den letzten beiden Straßenbiegungen, bevor ich vor einem Gebäude mit Eigentumswohnungen anhielt, die direkten Blick aufs Meer hatten. Ich vergewisserte mich noch mal, ob die Adresse, die Tripp mir gegeben hatte, auch stimmte. Hier konnte er doch wohl nicht wohnen? Rosemary Beach war der reinste Nobelort, und diese Wohnungen hatten alle ein Vermögen gekostet. Wie sollte Tripp sich so was leisten können?
Der nagende Verdacht, dass Tripp eigentlich nicht von Haus aus Barkeeper war, der eine Harley-Davidson fuhr, stieg wieder in mir hoch. Hinter seiner Fassade steckte mehr, als er den Leuten in Dallas weismachen wollte.
Ich kramte mein Handy aus meiner Handtasche und wählte Tripps Nummer. Keine Antwort.
Dann wählte ich Jaces Nummer. Nach dreimaligem Läuten meldete sich eine junge Frauenstimme.
»Hallo?«, sagte sie gedehnt.
»Ähm, ja also, ich bin, äh, Della Sloane. Ich bin eine Bekannte von …«
»Tripp!«, kreischte sie ins Telefon. »Wir haben dich schon erwartet. Ich freue mich so, dass du heil angekommen bist! Hast du dich denn in Tripps Wohnung schon so weit eingerichtet?«
Ich war mir ziemlich sicher, Tripp hatte gesagt, Jace sei ein Kerl.
»Ähm, nein, nicht wirklich. Bin gerade erst angekommen, aber das Haus sieht supernobel aus. Da bin ich wohl bei der falschen Wohnung gelandet, fürchte ich.«
Die Frau lachte. »Nö, nö, du bist da schon richtig. Scheinbar weißt du nicht allzu viel über Tripp. Vertrau mir, Süße, er kann sich diese Wohnung leisten, und mehr. Oh, und übrigens, ich bin Bethy. Jaces Freundin. Er selbst ist gerade unterwegs.«
Ich mochte sie. Sie war superfreundlich.
»Wenn du dir sicher bist, dass ich hier richtig bin, dann mache ich mal die Wohnung ausfindig und packe mein Zeug aus. Ich wollte Jace bitten, dass er für mich einen Termin bei Mr Kerrington ausmacht.«
»Oh, da braucht man eigentlich gar nicht großartig was auszumachen. Er hat Jace gesagt, er solle dich zu ihm schicken, sobald du startklar bist. Er braucht ein paar neue Bedienungen. Hast du einen Zettel und einen Stift zur Hand? Dann kannst du dir aufschreiben, wie du hinkommst.«
Z iemlich sicher war dies die schönste Wohnung, die ich je betreten hatte. Tripp hatte sie beschrieben, als wäre sie total heruntergekommen und ich müsste dringend einziehen, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei kam ganz offensichtlich regelmäßig jemand und machte sauber, so picobello, wie hier alles aussah. Ich packte meine Sachen aus und ging dann auf den Balkon, von dem aus man auf den Golf von Mexiko sah. Es war so schön hier draußen. Tripp hatte recht gehabt. Eine Erfahrung wie diese brauchte ich. Ich konnte
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