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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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hatte, schlüpfte ich in ein paar pinkfarbene Pumps und ging zur Tür. Ein neuer Job wartete auf mich.

I ch hasste das Management – die Arbeit also, mit der mein Vater versuchte, mich mürbe zu machen. Er wusste, dass ich diesen Teil des Jobs nicht mochte, und er wusste auch, dass ich es nicht verdient hatte, ihn machen zu müssen. Er setzte diese »Foltermethode« ein, um mich dazu zu bringen, Angelina zu heiraten. Und, verdammt noch mal, er hatte Erfolg damit.
    Ich schob die Küchentüren auf, weil es offensichtlich mal wieder Ärger gab, und entdeckte Jimmy, meinen Oberkellner, der mit in die Hüften gestemmten Händen unsere neuste Bedienung – Jackie oder Frankie oder wie immer sie hieß – wütend anfunkelte. Die verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ebenso wütend zurück.
    »Was zum Teufel geht hier vor? Da draußen sitzen Gäste, die dringend bedient werden müssen, und stattdessen muss ich im Vorbeigehen hören, wie ihr euch hier drinnen an die Kehle geht. Will mir das jemand erklären, oder soll ich euch lieber einfach beide vor die Tür setzen?«, fragte ich gerade so laut, dass man mich außerhalb der Küche nicht mehr hören würde.
    »Ich kann dir schon sagen, was nicht stimmt. Sie nämlich! Da hast du eine Stinkfaule eingestellt. Die legt alle zehn Minuten eine Zigarettenpause ein, und wenn ich noch einmal einen Tisch von ihr mitbedienen muss, weil sie die Bestellung über fünf Minuten einfach stehen lässt, werde ich fuchsteufelswild. Hast du mich verstanden? Entweder sie geht oder ich!«
    Jimmy feuerte ich bestimmt nicht. Der schmiss ja die ganze Küche für mich. Außerdem war er der erklärte Liebling der weiblichen Clubmitglieder, die keine Ahnung hatten, dass er selbst eigentlich die männlichen Mitglieder vorzog. Wir behielten es für uns, damit er weiter so großzügige Trinkgelder einstreichen konnte.
    Ich wandte mich der neuen Bedienung zu. »Ich dachte, ich hätte bei deiner Einstellung klargemacht, dass Zigarettenpausen nicht drin sind. Wann jemand Pause macht, bestimmt Jimmy. Er ist der Boss hier.«
    Das Mädchen seufzte auf, riss sich die Schürze vom Leib und schmiss sie zu Boden. »Unter diesen Sklavenbedingungen kann ich nicht arbeiten. Ein Mädchen braucht mal eine Pause, und dann wird er gleich sauer, nur weil ich nicht so schnell bin wie er. Der kann mich mal. Ich bin raus hier!« Sie wirbelte herum und rauschte aus der Küche.
    Prima. Auf die Art musste ich sie weder feuern noch mich mit weiblichen Tränen herumschlagen. Das Problem war nur, dass eine neue Bedienung hermusste. Und zwar umgehend.
    »Gott sei Dank sind wir die los! Allerdings müssen wir jetzt irgendwoher Unterstützung anfordern«, stellte Jimmy das Offensichtliche fest.
    »Schau, dass du irgendwie zurechtkommst, bis ich jemanden organisiert habe, der einspringt.«
    Ich verließ die Küche und ging Richtung Büro, als das Klacken von Stöckelschuhen mich warnte, dass jemand mir folgte. Herrjemine, jetzt bitte nicht auch noch Angelina! Die hätte mir gerade noch gefehlt. Sofern sie keine Clubglieder bedienen wollte, konnte sie mir jetzt wirklich gestohlen bleiben. Ich drehte mich um, um ihr das zu sagen, doch die Worte blieben mir im Hals stecken.
    Es war nicht Angelina. Es war Della. Und sah noch mehr zum Anbeißen aus, als ich es in Erinnerung hatte. Dabei erinnerte ich mich an eine Menge. Verflixt, es verging ja kaum ein Tag, an dem ich nicht an sie denken musste! Vor allem dann, wenn ich unter der Dusche stand.
    Ihr dunkles Haar war inzwischen ein Stück länger, und sie hatte es auf eine Seite frisiert und sich locker über die Schulter gelegt. Sie trug ein eng anliegendes weißes Top, das der Phantasie in Bezug auf ihre Oberweite nicht mehr viel Spielraum ließ. Außerdem einen kurzen Rock und ein paar Stöckelschuhe, die ihre gebräunten schlanken Beine noch sexier wirken ließen. Was machte sie hier?
    »Woods?«, fragte sie. Ich riss die Augen von ihrem Körper los und begegnete ihrem überraschten und verwirrten Blick.
    »Della!«, erwiderte ich. War sie gar nicht hergekommen, weil sie nach mir suchte? Wieso wirkte sie so überrascht?
    »Was tust du denn hier?«, fragte sie, und über ihre Lippen glitt ein erfreutes Lächeln. Meinen Nachnamen hatte ich ihr nie verraten. Mit Absicht. Ich hatte nicht gewollt, dass sich aus dem One-Night-Stand mehr entwickelte. In den letzten vier Monaten hatte ich mir allerdings so manches Mal dafür in den Hintern treten wollen, dass ich ihr meine Nummer

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