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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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mich hier heimsuchten, gehörte ich hierher. Braden war mein Zuhause. Sie war alles, was ich hatte.
    »Wieso geht ihr beide nicht ins Wohnzimmer, macht es euch auf der Couch bequem und weint, so viel ihr wollt?«, schlug Kent mit sanfter Stimme vor.
    Braden nickte, ließ mich aber dennoch nicht los. Nach einigen weiteren Schniefern und Schluchzern lösten wir uns ein Stück voneinander und sahen uns an.
    »Alles okay mit dir?«, fragte sie.
    Ich nickte und schüttelte dann den Kopf. »Weiß nicht. Bin gerade ziemlich neben der Spur.«
    Braden nahm mich an der Hand. »Komm, wir gehen ins Wohnzimmer und machen es uns da gemütlich.«
    Ich war eigentlich noch nicht bereit, alles zu erzählen, aber die beiden hatten eine Erklärung verdient. Ich musste ihnen genau berichten, was in Rosemary passiert war. Und vielleicht konnten sie mir dabei helfen herauszufinden, was ich jetzt mit meinem Leben anfangen sollte. Meine Reise lag hinter mir. Nun musste mein Leben hier stattfinden. Wo ich mir meiner Umgebung sicher war und ich niemandem sonst wehtun konnte.
    I ch erzählte ihnen, wie alles an der Tankstelle in Rose mary Beach begonnen hatte und wie ich dort durch Tripps Betreiben schließlich wieder in diesem Ort gelandet war. Dann schilderte ich, wie ich mein Herz an Woods verloren hatte und es immer wieder von Neuem tun würde.
    Als ich geendet hatte, wischte Braden sich erneut Tränen aus den Augen. »Ich hasse diesen Mann. Den würde ich am liebsten erwürgen! Wie konnte er dir das antun? Weiß Woods eigentlich davon?«
    Ich schüttelte den Kopf und hielt dann inne. Ich hatte keine Ahnung, ob Woods es inzwischen wusste oder nicht. Dachte er, ich hätte ihn einfach Knall auf Fall verlassen? Spielte das eine Rolle?
    »Ist doch egal. Ich kann sowieso nicht mit ihm zusammenbleiben. Das weißt du doch am besten. Was geschieht, wenn ich überschnappe und den Verstand verliere? Ich möchte nicht, dass Woods mich liebt, um dann nur mit der Hülle einer Frau zurückzubleiben, so wie es mir mit meiner Mutter erging. Er hat so auf das Leben hingearbeitet, das noch vor ihm liegt. Ich kann nicht die Frau sein, die er braucht. Ich versuche die zu sein, die ich brauche. Ich bin keine, die überhaupt ein Mann braucht, Braden. Das weißt du.«

D ie Mittagsschicht hatte vor zehn Minuten geendet. Noch war ich nicht zu spät dran. Ich parkte den Pick-up und lief ins Gebäude. Ich hatte Della seit sechs Stunden nicht mehr gesehen, und das war einfach zu lang. Noch mal setzte ich sie nicht zwei Schichten hintereinander ein, und wenn sie noch so sehr darum bettelte. Ich schob die Küchentür auf, und alle erstarrten. Komisch, normalerweise erregte mein Erscheinen nicht so viel Aufmerksamkeit. Die Angestellten waren ja daran gewöhnt, dass ich in der Küche ein und aus ging.
    Jimmy war gerade am Gehen. Er funkelte mich an und stemmte eine Hand in die Hüfte.
    »Ach nein, lässt du endlich auch mal blicken, nachdem wir die ganze Zeit mit viel zu wenig Personal auskommen mussten? Und das, nachdem du die beste Kraft hast verhaften lassen, die ich je hatte, seitdem Blaire hier gearbeitet hat! Und noch dazu, ohne eine Erklärung folgen zu lassen oder auch nur kurz mal vorbeizuschauen!«
    Verhaften? Seine beste Kraft? Welche Kraft?
    »Wovon redest du?«, fragte ich und sah mich nach Della um. Vielleicht konnte sie mir ja erklären, was der Ausbruch dieser Dramaqueen zu bedeuten hatte.
    »Oh, ich weiß nicht, Woods. Vielleicht ja von der Tatsache, dass die Bullen aufgetaucht sind, um die süße kleine Della zu verhaften und sie zu Tode erschrecken, während du dich einfach tot stellst! Du lässt zu, dass sie sie mitnehmen, und machst dir gar keine Gedanken, dass sie heute eigentlich zwei Schichten hintereinander arbeiten sollte!«
    Ich packte mir das Erstbeste, was mir in die Finger kam, und das war in diesem Fall Jimmys Shirt. »Was hast du über Della und die Polizei gesagt? Das Ganze noch mal im Klartext, bitte!«, brüllte ich. Mir schoss das Blut in den Kopf und pochte in meinen Schläfen. Ich hatte gewusst, dass etwas nicht stimmte, aber nichts, was Jimmy sagte, ergab einen Sinn.
    »Gleich nachdem Della heute Morgen erschienen ist, ist die Polizei aufgetaucht. Hast du das gar nicht gewusst? Sie haben gesagt, Mr   Kerrington wünsche, dass man Della aus dem Gebäude begleitet, bevor man ihr Handschellen anlegt. Mensch, hatte die Angst. Solche Angst!«
    Ich ließ Jimmys Shirt los, und er taumelte zurück. Dieses selbstsüchtige Schwein, das

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