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Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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atmete so schnell und so laut, als ob sie eine Runde um den Pausenhof geflitzt wäre, und plötzlich hatte sie furchtbare Angst, dass man sie hören könnte.
    „Also, ich würde mich sehr freuen, wenn Merle heute noch kommt“, hörte sie Herrn Ringels sagen. „Ich hätte sie nämlich gerne etwas gefragt.“
    „Was denn?“, wollte Jonas wissen.
    „Zum Beispiel, wie sie unsere Schule findet. Ob sie mit allem einverstanden ist oder vielleicht noch etwas ändern würde“, erwiderte der Klassenlehrer.

    „Das können Sie uns doch auch fragen“, meinte Jakob.
    „Och nö“, sagte Herr Ringels. „Ich glaube, ihr seid ganz zufrieden mit der Schule. Jedenfalls habt ihr gestern alle ein fröhliches Gesicht gemacht.“
    „Nur die Merle nicht!“, rief Robin.
    „Genau“, sagte Herr Ringels.
    „Ich möchte aber gerne, dass die Merle genauso fröhlich ist wie ihr. Habt ihr vielleicht eine Idee, wie wir das hinkriegen können?“
    „Wir erzählen ihr einen Witz“,
    meinte Jonas.
    „Oder wir kitzeln sie“, schlug Franziska vor.
    „Nein!“, rief Merle.
    Erschrocken biss sie sich auf die Unterlippe. Hoffentlich hatte sie niemand gehört!
    „Das finde ich eigentlich auch nicht so gut“, sagte Herr Ringels. „Wenn man gekitzelt wird, lacht man doch nicht aus Fröhlichkeit. Da ist die Idee mit dem Witzeerzählen schon besser.“
    Merle atmete auf. Der Klassenlehrer hatte sie zwar
gehört, aber wohl gedacht, dass eines der anderen Kinder Nein gerufen hatte.
    Plötzlich klopfte es gegen die Kistenwand und ein Schatten fiel über den Riss.
    „Ist da jemand drin?“, raunte Jakob.
    Merle hörte auf zu atmen.
    Ausgerechnet dieser Blödi hatte sie gehört!
    „Hallo?“, zischte Jakob.
    „Bist du eine Quasselkiste?“

    Beinahe wäre Merle noch einmal ein Nein herausgerutscht, im letzten Moment schluckte sie es herunter. Doch jetzt musste sie husten.
    „… öch, öch, öch!“, presste sie leise hervor.
    „Dann bist du wohl eine Hüstelkiste“, wisperte Jakob.
    „Jakob!“, rief Herr Ringels. „Suchst du etwas da unten?“
    Sofort zuckte der Schatten zurück.
    „Nee, tu ich nicht“, sagte Jakob.
    „Dann hast du vielleicht eine Idee, wie wir Merle ein bisschen mehr Fröhlichkeit ins Gesicht zaubern könnten ?“, meinte der Klassenlehrer fragend.
    „Nee“, sagte Jakob. „Hab ich nicht.“
    „Och, das ist ja langweilig“, stöhnte Jonas. „Irgendeine Idee hat doch jeder.“
    „Klar“, brummte Jakob.
    „Mit Hokuspokus Fidibus,
    dreimal schwarzer Kater.“
    „Miau“, machte Merle leise.

    Allmählich fing ihr die Sache an, Spaß zu machen.
    Wenn dieser olle Jakob nur nicht so störrisch wäre!
    „Nanu?“, sagte Herr Ringels. „Habt ihr das auch gehört?“
    „Was denn?“, wollte Robin wissen.
    „Ich glaube, hier ist eine Katze“, sagte Franziska.
    „Was?“ Herr Ringels tat wahnsinnig entsetzt. „Etwa hier bei uns im Klassenraum?“
    Merle gluckste leise in sich hinein.

    „Wieso denn nicht?“, meinte Jonas. „Das wär doch lustig.“
    „Oder bist du etwa allergisch, Herr Ringels?“, fragte Lilli.
    „Das nicht“, erwiderte der Klassenlehrer. „Ich frage mich nur, wo die Katze wohl steckt.“
    Im nächsten Moment ertönte ein Geräusch, als ob sämtliche Stühle auf einmal zurückgeschoben würden. Anschließend trappelten hunderttausend Füße über den Linoleumboden.
    „Hallo!“, rief Herr Ringels. „Ich habe nichts davon gesagt, dass ihr sie suchen sollt!“
    Augenblicklich standen die Füße still.
    „Aber die arme Katze“, sagte Annabel.
    „Wir müssen sie doch finden!“
    „Wuff!“, machte Merle.
    „Huch!“, stieß Jonas hervor.
    „Die Katze ist in Wirklichkeit ein Hund.“
    „Das glaube ich erst, wenn ich es gesehen habe“, sagte Herr Ringels.
    „Wuff!“, machte Merle jetzt richtig laut. „Wuff! Wuff! Wuff!“
    Und dann fing sie wie verrückt an zu lachen.
    „Wusst ich’s doch!“, sagte Jakob. Der Deckel wurde heruntergerissen und mit einem Schwupps war es taghell in der Kiste. Merle blickte nach oben und sah geradewegs in Jakobs siegessicheres Gesicht.
    „Da ist sie!“, brüllte er so laut, als hätte er das neunte Weltwunder entdeckt.
    „Wer?“, fragte Franziska aufgeregt.
    „Die Katze?“
    „Nee“, sagte Jakob. „Da drin hockt …“

    Bevor er ihren Namen aussprechen konnte, schoss Merle in die Höhe und blitzte Jakob übermütig an.
    „Wuff!“, bellte sie. „Wuff! Wuff! Wuff!“
    Jakob machte einen Satz zurück. „Du bist vielleicht eine

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