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Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition)

Titel: Erst ich ein Stück, dann du! 3 Schulgeschichten: Themenband 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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„Bestimmt steckt innen auch kein Schlüssel“, sagte Herr Adel.
    „Ja, und ich habe meinen Dietrich leider zu Hause im Kühlschrank vergessen“, entgegnete Frau Blume und warf ihrem Kollegen einen finsteren Blick zu.
    Anna boxte Leonie in die Seite.
    „Was ist?“, zischte die.
    „Frau Blume bewahrt ihren Mann im Kühlschrank auf“, gluckste Anna in Leonies Ohr.
    „Quatsch“, sagte Leonie. „Frau Blumes Mann heißt Ottmar. Ein Dietrich ist ein Spezialschlüssel. Damit kann man fast jede Tür aufschließen.“
    Melf hatte eine Idee. „Vielleicht macht Badak ja eins von den unteren Fenstern auf“, sagte er.
    Jetzt rannten alle so oft um die Burg herum, bis sie völlig außer Atem waren und erschöpft ins Gras plumpsten.
    Badak hatte kein Fenster geöffnet.
    Er war verschwunden.
    „Die Burg hat ihn verschluckt“, sagte Tim.
    „Oh, oh“, meinte Frau Blume.
    „Das ist keine gute Überraschung.“

    „Da haben Sie ausnahmsweise recht“, sagte Herr Adel und rappelte sich wieder auf die Füße. „Los, Jungs, es hilft nichts. Wir müssen noch eine Räuberleiter machen.“
    „Und wer geht in die Burg?“, fragte Sofia ängstlich. Offenbar hatte sie keine große Lust, verschluckt zu werden.
    „Das ist bestimmt total gruselig da drin“, sagte Lukas.
    „Das glaube ich auch“, pflichtete Anna ihm bei.
    Niemand wollte Räuberleiter machen
    und keiner wollte in die Burg.
    „Aber wir können den kleinen Badak doch nicht verschluckt lassen“, redete Herr Adel ihnen ins Gewissen.
    „Na gut“, sagte Melf. „Dann geh ich eben.“
    „Klar“, meinte Piet und zupfte an Melfs Rock. „Du bist ja auch verliebt.“

    „Badak findet die Fußballunterhose bestimmt total cool“, gickerte Tim und zwinkerte Melf heftig zu.
    „Genug jetzt“, fuhr Herr Adel dazwischen. „Liebe ist etwas sehr Schönes.“
    Frau Blume nickte und dann machten sie und Herr Adel eine Räuberleiter.
    Melf kletterte an ihnen hoch und zog sich über das Fenstersims in die Burg hinein. Er landete in einem Raum voller Gerümpel und Spinnweben. In der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Tür.
    Sie stand offen.
    Zögernd ging Melf hindurch.
    Er trat in einen langen dunklen Gang.
    Hier gab es unendlich viele Türen.
    Alle waren verschlossen.
    „Badak?“, rief Melf leise.

    „Badak?“ – „Badak?“ – „Badak?“, warfen die Wände als Echo zurück.
    Melf stand ganz still und lauschte. Als er keine Antwort bekam, tappte er langsam den Gang entlang. Er traute sich nicht, eine der Türen zu öffnen. Wer weiß, was sich dahinter verbarg! Womöglich weckte er ein Burggespenst aus seinem Tagesschlaf oder – schlimmer noch – eine Riesenspinne sprang auf ihn drauf und wickelte ihn in einen klebrigen Kokon ein. Bestimmt hat Badak auch keine Tür geöffnet, dachte Melf. Und garantiert befindet sich am Ende des Ganges eine Treppe.
    Auf Zehenspitzen tappte er weiter.
    Leise. Leise. Leise.
    Da ertönte hinter Melf ein Knarzen. Es war laut und kreischend, so als ob eine schwere Tür geöffnet würde, deren Scharniere schon etliche Jahre nicht mehr geölt worden waren. Das Knarzgeräusch huschte die Wände entlang, schlug über Melf zusammen und packte ihn im Nacken.
    „Aaaah!“, schrie er und rannte los.
    Plötzlich war der Gang zu Ende.
    Melf stand vor einer großen Tür.
    Das Knarzgeräusch verstummte und ging in ein markerschütterndes Quietschen über. Und dann waren eindeutig Schritte zu hören. – Tapp! – Tapp! – Tapp! Sie klangen hell und metallisch und klapperten und quietschten, was das Zeug hielt.
    Melf klopfte das Herz bis zum Hals hinauf. Das war ganz bestimmt kein Burggespenst und auch keine Riesenspinne, das musste etwas anderes, womöglich viel Gruseligeres sein.
    Langsam drehte Melf sich um. Vielleicht konnte er ja nun doch noch durch eine der Türen in einen anderen Raum fliehen und hinter sich zusperren, bevor dieses schreckliche Metallding ihn zu fassen kriegte.
    Aber der Gang war zu dunkel.
    Melf konnte nichts erkennen.
    Sein Herz klopfte wie verrückt.
    Das Klappern und Quietschen wurde lauter, es dröhnte aus der Dunkelheit heraus und kam eindeutig näher. Todesmutig peilte Melf die erste Tür auf der rechten Seite an. So schnell wie eine Düsenrakete hechtete er darauf zu, umfasste die Klinke und wollte sie gerade runterdrücken, da schälte sich eine Ritterrüstung aus der Dunkelheit hervor.
    „Guten Abend, die Dame“, sagte sie
    mit Badaks Stimme.
    Melf stockte der Atem.
    Dann fing er an zu

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