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Erst ich ein Stueck, dann du - Dinosaurier

Erst ich ein Stueck, dann du - Dinosaurier

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du - Dinosaurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Neumayer
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triumphierend. „Wenn das hier kein Vogel ist, dann darfst du mich Zimtzicke nennen!“
    Drei weitere der seltsamen Tiere kamen aus dem Gebüsch und liefen vor Marc und Janine hinter Steinfresser her. Dabei stießen sie kreischende Laute aus, die Marc einen Schauer über den Rücken jagten.
    „Für mich sieht es so aus“, sagte Janine, „als würden die komischen Hühner unseren Steinfresser verfolgen. “
    „Das sind keine Hühner“, sagte Marc düster, „sondern Raptoren. Raubdinosaurier. Und weil sie so klein sind, jagen sie im Rudel. Am liebsten kranke, alte und schwache Dinos“, sagte Marc, und nach einer Pause: „Und Jungtiere. Wie unseren Steinfresser.“
    Janine sagte nichts. Stattdessen verschwand sie hinter einem baumstammdicken Schachtelhalm. Kurz darauf kam sie mit zwei Kiefern-Ästen zurück. Den einen drückte sie dem verdutzten Marc in die Hand.

    „Was soll ich damit?“, fragte Marc,
    obwohl er ahnte, was sie vorhatte.
    „Na, wir können Steinfresser
    ja nicht diesen Raubhühnern
    überlassen, oder?“, sagte Janine
    und machte sich an die Verfolgung
    der Raptoren.
     
    „Das sind keine Hühner!“, wollte Marc rufen, aber davon würde Janine sich nicht aufhalten lassen. Also sparte er seinen Atem und rannte hinter ihr her.
    Als sie die Gruppe erreichten, hatten die Raptoren Steinfresser bereits umzingelt. Er gab ein klägliches Muhen von sich. Marc lief es kalt den Rücken hinunter. Wie sollten sie den Maiasaurier vor diesen Raptoren retten? Aus der Nähe hatten sie mit Hühnern nur noch wenig Ähnlichkeit. Ihre nadelspitzen Zähne und die scharfen Klauen sahen furchterregend aus.
    „Dann los!“, rief Janine.

    Sie schwenkte ihren Ast wie eine Keule und rannte auf die Raptoren los. Marc traute seinen Augen kaum, aber zwei Raptoren wichen vor Janine zurück. Schnell schlüpfte sie durch die Lücke, baute sich vor Steinfresser auf und schwang ihren Ast. Ohne nachzudenken, sprintete Marc los. Im nächsten Moment stand er neben ihr. Hinter ihnen muhte Steinfresser. Die vier Raptoren tänzelten kreischend um sie herum. Marc schlug einem Raptor, der nach ihm schnappte, seinen Ast aufs Maul.
    „Nicht schlecht für einen Bücherwurm!“, rief Janine. „Danke, Zimtzicke!“, antwortete Marc.
     
    Dann hatten die beiden
    keine Zeit mehr zum Reden.
    Die Raubsaurier hatten sich
    von ihrem ersten Schreck erholt
    und stürzten sich nun furchtlos
    auf ihre Beute.

„Keule“ und „Dreihorngesicht“
    Marc und Janine kämpften bis zur Erschöpfung, aber sie konnten die Raptoren nicht zurückdrängen. Im Gegenteil: Einer hatte Marc ein Stück aus seinem T-Shirt gerissen. Wäre Janine nicht sofort dazwischengegangen, hätte Marc wohl mehr verloren als nur ein Stück Stoff …
    Marc war verschwitzt und furchtbar müde. Janine schlug immer noch mutig um sich, aber auch sie sah erschöpft aus. Eine Raptorenkralle hatte einen blutigen Kratzer an ihrem Bein hinterlassen. Lange würden sie nicht mehr durchhalten. Und das wäre nicht nur das Ende für Steinfresser, sondern auch für Marc und Janine.
    Es krachte. Ein riesiger Baumfarn wurde zu Boden gedrückt, als wäre er ein Grashalm.
    Und dann stand ein gigantisches Tier vor ihnen, das selbst der mutigen Janine einen Schrei entlockte.
    Es war so groß wie ein Lkw und am ganzen Körper gepanzert. Aus dem Panzer ragten überall dicke Stacheln hervor, die wie die Zähne eines Riesen aussahen.
    „Das ist ein Ankylosaurier“, flüsterte Marc.

    Janine verdrehte die Augen.
    „Gut zu wissen, wie er heißt,
    bevor er uns frisst.“
    „Der frisst nur Pflanzen“,
    sagte Marc mit zitternder Stimme.
    „Hoffentlich weiß er das auch“,
    antwortete Janine.
     
    Der Ankylosaurier kam näher. Mit der Knochenkeule am Ende seines Schwanzes zerschmetterte er einen Ginkgo-Baum. Marc ließ seinen Ast sinken. Gegen dieses Ungetüm konnte er damit so wenig ausrichten wie mit einer Stecknadel gegen ein Nashorn.
    Janine stieß Marc an und deutete auf die vier Raptoren. Sie liefen aufgeregt durcheinander und kreischten lauter als vorher. Der Ankylosaurier machte sie offenbar nervös. Das war ihre Chance!

    Marc zeigte auf eine Lücke in der Reihe der Raptoren. Janine nickte. Sie ging auf Steinfresser zu, der sie ängstlich ansah. Sie tätschelte ihm das Bein und flüsterte ihm etwas zu. Offenbar beruhigte ihn das. Staunend sah Marc, wie der Maiasaurier hinter Janine her trottete wie ein Hund. Oder eher: wie ein kleiner Elefant. Schnell ließen sie den Ankylosaurier und die

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