Erste Hilfe im Garten für intelligente Faule
Lieblingsobst der Kinder. Mit der passenden Befruchtersorte ist die Ernte gesichert. (© www.fotolia.de: FotoFrank)
Kirschen & Weichseln: ohne Würmer
Wie heißt es so schön: „Die süßesten Früchte wachsen meist ganz oben!“ Daher empfehle ich, Kirschen und Weichseln nicht als frei wachsende Bäume zu pflanzen, sondern als kleines Spalier. So bleiben sie in einer überschaubaren Größe, können leicht geschnitten und bequem abgeerntet werden – und das schon nach zwei bis drei Jahren.
Empfehlenswerte Kirschensorten sind z.B. ‘Burlat’ (frühreifend), ‘Prinzessinkirsche’ (mittelreifend), ‘Germersdorfer Riesenkirsche’ (mittelreifend) und ‘Hedelfinger Riesenkirsche’ (spätreifend).
Beugen Sie vor!
Lassen Sie wurmige Kirschen nicht unter dem Baum liegen, sondern entsorgen Sie diese mit dem Müll. Die Larven verpuppen sich, und im kommenden Jahr gibt’s noch mehr wurmige Kirschen.
Die besten Befruchter-Sorten
Die meisten Süßkirschsorten sind selbstunfruchtbar, d. h., sie benötigen Pollen eines anderen Baums zur Befruchtung. Mehrere Kirschbäume nebeneinander erhöhen den Fruchtansatz am Baum, weil so genügend Befruchtungspartner vorhanden sind.
Die Sorten ‘Hedelfinger Riesenkirsche’ und ‘Büttners Rote Knorpelkirsche’ sind gegenseitig fruchtbar und sehr gute Pollenspender, z. B. auch für ‘Burlat’. Selbstfruchtbare Sorten sind: ‘Starkrimson’, ‘Sunburst’, ‘Stella’ und ‘Lapins’. Auch Wildkirschen stellen gute Befruchter sowohl für Süß- als auch Sauerkirschen dar.
Nachgefragt
Die Kirschen sind wurmig – was tun?
Hängen Sie Gelbtafeln in die Bäume! Die Kirschfruchtfliege „fliegt auf Gelb“ und lässt sich von den großen gelben, mit Leim beschichteten Kunststofftafeln gut anlocken, um dann darauf kleben zu bleiben. Wenn sich die Kirschen von Grün auf Gelb färben, werden die Gelbtafeln in die Kirschbäume gehängt. Erst dann legen die Kirschfruchtfliegen nämlich ihre Eier in die Kirschen, aus denen bald die Larven, die wir dann als „Würmer“ bezeichnen, schlüpfen.
Der Weichselbaum trägt sehr schwach. Was ist der Grund?
Weichseln sind zwar meistens selbstfruchtbar, z. B. die Sorte ‘Gerema’, sodass auch der Wind Bestäubungsarbeit leisten kann, aber erst mithilfe der Insektenbestäubung wird eine hohe Ernte möglich.
Marillen: auslichten und pflegen
Marillen kann man auch in raueren klimatischen Gebieten gut kultivieren, wenn man einige Dinge beachtet:
• Pflanzen Sie Marillenbäume, die auf einer Zwetschke veredelt wurden. Nur deren Wurzeln garantieren, auch bei lehmigeren Böden, ein gutes Wachstum.
• Je schotterhaltiger und durchlässiger der Boden ist, desto besser. Geben Sie deshalb bei der Pflanzung Ziegel splitt und Kies ins Pflanzloch.
• Pflanzen Sie den Marillenbaum immer an einer Hauswand – am besten an die West- oder Ostseite, denn an der Südseite kommt es zu einem frühen Austrieb, der dann frostgefährdet ist.
Die Paradefrucht aus der Wachau. Mit ein paar Tricks kann man den Marillenanbau aber auch in weniger warmen Gegenden wagen. (© www.Istockphoto.com: lillisphotography)
Die besten Marillen
Als beste Sorte gilt nach wie vor die ‘Ungarische Beste’. Sie trägt verlässlich jedes Jahr, allerdings blüht sie sehr früh und ist damit frostempfindlich. Bewährt sind auch: ‘Ananas Aprikose’, ‘Aprikose von Nancy’, ‘Bergeron’ und ‘Hargrand’. Als immun gegen die Scharkakrankheit gilt die neue selbstfruchtbare Sorte ‘Kuresia’.
Nachgefragt
Was bedeutet es, wenn einen Marillenbaum „der Schlag trifft“?
Wenn Marillenbäume quasi über Nacht absterben, spricht man vom „Schlagtreffen“ (Apoplexie). Die betroffenen Bäume werden auch durch Schnitt nicht gesunden, denn der Fehler ist schon in den Jahren davor passiert: Junge Bäume überanstrengen sich und bilden zu viele Früchte, im Jahr danach ereilt sie der Tod.
Brechen Sie deshalb – bis der Baum etwa sechs bis acht Jahre alt ist – die kleinen Früchte so weit aus, dass zwischen den einzelnen Marillen etwa vier Fingerbreit Platz ist. Später, auch noch im hohen Alter des Baums, wird auf zwei Finger Abstand zwischen den Früchten reduziert.
Was verursacht welke Triebspitzen?
Nichts mit dem „Schlagtreffen“ hat es zu tun, wenn die Triebspitzen der Marillenbäume plötzlich welk werden, denn dabei handelt es sich um Monilia. Diese Krankheit tritt meist in Jahren auf, in
Weitere Kostenlose Bücher