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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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angemessene Ausbildung. Wir blicken auf das Goldene Zeitalter.«
    »Glauben Sie das wirklich?« fragte Wheeler.
    »Ich meine, wir müssen es versuchen. Aber wir müssen auch Informationen weitergeben. Sie verfügbar machen.«
    »Was Sie verfügbar machen würden«, sagte Gambini bedrückt, »ist mehr Leid. Wenn es zu viele Menschen gibt, dann bekommen wir es mit dem Hunger zu tun.«
    »Nicht der Hunger wäre ein Problem«, widersprach Hakluyt. »Sondern die Geburtenrate. Das macht das Ganze zu einer politischen Frage. Bieten Sie den Menschen Bildung, Wohlstand und ein langes Leben an, und Sie werden sich nicht um Millionen Neugeborener zu sorgen brauchen, weil es keine geben wird.«
    »Das klingt mir ein bißchen zu optimistisch, Cy«, entgegnete Leslie.
    Gambini betrachtete die Anwesenden und begegnete ihren Blicken.
    »Ich wollte, daß Sie über Cys Entdeckung unterrichtet sind, weil solche Neuigkeiten gewaltige Probleme für uns aufwerfen. Ich fühle mich nicht mehr wohl in meiner Haut. Es fällt uns schwer, die positiven Entdeckungen von den negativen abzugrenzen, denn jede Entdeckung, die einerseits der Menschheit helfen mag, kann zugleich auch in eine furchtbare Waffe umfunktioniert werden. Aber ich möchte Ihnen versichern, daß ich mich nach bestem Gewissen zu verhalten versuche, ganz egal, was für Gerüchte Ihnen zu Ohren kommen. Nun gut. Ob wir die Entscheidung nach oben abschieben oder selbst Details veröffentlichen, ich wünsche von Ihnen bis heute abend einen zusammenfassenden Bericht, in dem Sie mir Ihre Ansichten darlegen. Und wehe, Sie beschimpfen mich darin. Ich habe es nämlich satt, beschimpft zu werden. Wir sollten zusammenarbeiten. Wenn wir einen Fehler begehen, kommt er uns alle teuer zu stehen. Wenn beispielsweise Cys Erkenntnisse an die Öffentlichkeit dringen, bricht die Hölle los.«
    »Ich glaube nicht, daß wir uns entscheiden müssen«, sagte Leslie, »schließlich haben wir dafür die Politiker gewählt.«
    »Erwähnen Sie das in Ihrem Bericht, bitte.« Gambini preßte sich die Finger gegen die Schläfen. »Überzeugen Sie mich. Bedenken Sie, was unsere gewählten Politiker gemacht haben, als wir sie mit Informationen versorgten: Sie zögerten nicht, erst einmal ein Waffensystem daraus zu entwickeln. Bis jetzt haben sie die Informationen nicht zur Energiegewinnung oder ähnlichem verwertet, wovon zuerst die Rede war.«
    »Dennoch glaube ich«, sagte Wheeler, »daß Leslie recht hat. Ich finde, wir sollten alles weitergeben und den Präsidenten entscheiden lassen.«
    Harry teilte diese Meinung uneingeschränkt. Er würde diese Position in seinem eigenen Bericht deutlich vertreten.
    Zudem sah er es als seine Pflicht an, Ed darüber zu informieren, daß er die Notbremse ziehen würde, sollte er den Eindruck gewinnen, daß sich das Herkules-Team zuviel auf die eigenen Schultern lud.
    Und dennoch … Zum Teil wünschte er sich, Gambini oder jemand anderes würde die verfluchte Angelegenheit der Presse zuspielen.
    »Hurley ist kein Idiot«, sagte Gambini. »Er wäre uns nicht gerade dankbar, wenn wir ihm solch ein gewaltiges Problem zuschöben. Obwohl ich es nur ungern sage, Cy: Eine Methode zur drastischen Lebensverlängerung ist ein solch gewaltiges Problem. Dieses Thema sollte dem Präsidenten nur in aller Stille unterbreitet werden, wenn überhaupt. Das ist übrigens auch eine Entscheidung, die wir treffen müssen.«
    »Vielleicht könnten wir auch ein wenig Abwechslung gebrauchen. Das Arena hat uns einige Freikarten für Signals geschickt. Die Aufführung ist heute abend. Hat irgendwer Interesse?«
    »Ist das nicht eine Show über uns?« fragte Gambini.
    »Ja. Zumindest geht es um ein außerirdisches Funksignal. Es ist ein Musical.«
    »Das«, meinte Wheeler, »paßt ja wie die Faust aufs Auge.«
     
    Als Harry sich am nächsten Morgen an den Schreibtisch setzte, fand er Gambinis Zusammenfassung über die Berichte des Teams vor. Sie würden das Weiße Haus über Cys Entdeckung informieren und alles andere vorläufig zurückhalten. Mit dieser Entscheidung konnte Harry leben. Er rief das Weiße Haus an. Der Präsident hatte veranlaßt, daß Harry jederzeit ein Termin eingeräumt werden müsse, wenn er eine Unterredung wünschte. »Wir können Sie morgen nachmittag einschieben. Aber nur für einige Minuten.«
    »In Ordnung«, sagte er.
    Am Tag zuvor hatte er sich vor dem Musical mit Leslie zum Essen verabredet. Zur allgemeinen Überraschung hatte Gambini ebenfalls sein Kommen

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