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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gerade, sich an den russischen Fluß mit sieben Buchstaben zu erinnern, als sie plötzlich bemerkte, daß sich etwas verändert hatte. Sie schaute auf die Uhr. Es war genau 4.30 Uhr morgens.
    Der zusätzliche Überkopf-Monitor, der das TDRS-Signal von Herkules X-3 übertrug, war stumm. Das Signal hatte aufgehört.

 
    MONITOR
     
    WO SIND SIE ALLE?
     
    Kürzlich sprach Edward Gambini von der NASA beim jährlichen Astronomischen Symposium an der Universität von Minnesota über das Thema der inneren Mechanik von Sternen der Klasse K. Während seiner Ausführungen wandte er sich auch der Frage stabiler Biozonen zu, den vermutlichen Zeiträumen, die für die Entwicklung eines lebendigen Planeten nötig sind, und sprach schließlich (oder unausweichlich, wenn wir seiner Logik folgen) über das Auftreten einer technologisch ausgereiften Zivilisation.
    Ich bin irgendwie verwirrt hinsichtlich der Verbindung zwischen Science Fiction und der Mechanik eines Klasse K-Sterns. Es scheint, daß es heutzutage ganz gleich ist, wo Dr. Gambini auftaucht, am Ende kommt er auf Außerirdische zu sprechen. Kleine grüne Männchen. Und vermutlich auch kleine grüne Frauen. (Gelächter)
    Zwei Wochen vor dem Vortrag in Minnesota war er in New York und sprach vor einer Versammlung der Vereinigung Wissenschaftler gegen Atomwaffen über neue Friedensstrategien. Was die Wissenschaftler zu hören bekamen, war eine Aufforderung, uns in jeder Weise zurückzuhalten, damit wir der ›galaktischen Gemeinschaft‹ beitreten können, die wir eines Tages entdecken werden.
    Ich kann mir weitaus dringlichere Gründe vorstellen, um das Rüstungswettrennen zu beenden.
    Tatsache ist, daß jeder, der Dr. Gambini dazu einlädt, eine Rede zu halten, damit rechnen kann, von Außerirdischen zu hören.
    Das alles wirft ein seltsames Licht auf Gambini, und es erscheint geradezu grotesk, wenn man begreift, daß SKYNET, zu dem Dr. Gambini uneingeschränkten Zugang besitzt, die Planetensysteme im Umkreis von hundert Lichtjahren recht genau untersucht und keinerlei Hinweis auf die Existenz außerirdischen Lebens gleich welcher Art gefunden hat.
    Viele Menschen haben daraus die Schlußfolgerung gezogen, daß wir tatsächlich die einzige intelligente Spezies im Universum sind – eine Position, die zu erschüttern jedem vernünftigen Menschen schwerfallen dürfte.
    Es gibt sogar noch einen anderen wichtigen Gesichtspunkt. Wenn die Zivilisationen sich mit einiger Kontinuität entwickelten, wäre die Milchstraße nach den vergangenen mehreren Milliarden Lichtjahren von ihnen geradezu überlaufen. Es gäbe überall Touristen und Händler!
    Sogar nur eine Zivilisation würde mittlerweile jede bewohnbare Welt der Milchstraße und jenseits davon bevölkert haben, wenn sie sich verhältnismäßig schwerfälliger Fahrzeuge für die interstellaren Reisen bediente, einer Art von Raumschiff vielleicht, wie wir es voraussichtlich in einem Jahrhundert bauen können. Wenn sie also wirklich dort draußen sind, wie Enrico Fermi im vergangenen Jahrhundert bereits fragte, warum haben wir sie bisher nicht gesehen?
    Wo sind sie alle?
    – Michael Pappadopoulis
    Rede vor dem National Press Club am 1. Oktober

 
5 |
     
     
    Harry hatte in Washington noch nie einen kälteren Oktober erlebt. Der Himmel färbte sich weiß, und eisige, schneidende Winde drangen den Menschen scheinbar bis auf die Knochen. Die Temperatur fiel am ersten Tag des Monats unter den Gefrierpunkt. Harry freute sich natürlich: Die Pollen, die sich manchmal noch bis Weihnachten in der Luft hielten, wurden durch die Feuchtigkeit gebunden, und er hatte nun sieben angenehme Monate vor sich, ehe die Pappeln die nächste Runde eröffneten. Im Frühling und Spätsommer liebte Harry schlechtes Wetter.
    Es war auch der Monat, in dem Harry seinen Sohn aufgab. Er sah keine Möglichkeit, dem Jungen ohne Julie ein Zuhause zu bieten. Und diese Tatsache bedrückte ihn zutiefst, denn Tommy erwartete, daß sein Vater entschlossener um ihn kämpfte.
    Er spielte in einer Jugendbasketballiga mit anderen Dritt- und Viertkläßlern. Harry besuchte die Spiele immer, wenn er es einrichten konnte, und saß neben einer sich unbehaglich fühlenden Julie auf dem Turnhallenboden. Der Junge spielte gut, und Harry war stolz auf ihn. Aber am Ende flossen immer Tränen, und schließlich schlug Julie vor, daß sie einen Zeitplan ausarbeiteten, um sicherzugehen, daß nicht beide Eltern gleichzeitig anwesend waren.
    Harry erklärte sich nur widerstrebend

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