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Ertränkt alle Hunde

Ertränkt alle Hunde

Titel: Ertränkt alle Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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Aidan, temperamentvoller Radikaler seiner Zeit, der er nun mal war - nun, er haßte Fitz und die anderen Kacker auf eine ziemlich furchterregende Weise. Ich wäre überhaupt nicht weiter überrascht, wenn Mairead sich gerade davon am stärksten angezogen fühlte. Ich sagte, sie sei ein Engel gewesen, ich habe nicht gesagt, sie wäre klug bei der Wahl ihrer Männer, stimmt’s?«
    »Nein.«
    »Mairead wollte unbedingt heiraten. Sie wollte die ganze, pompöse Sache, einschließlich Kirche und ihrer ganzen Familie. Ich nehme an, sie konnte nicht alles hinter sich lassen, womit sie aufgewachsen war.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Lord Fitz - nun, seine Reaktion kannst du dir sicher vorstellen.«
    »Nicht direkt.«
    »Er sagte zu Mairead: >Ich mach ihn fertig, deinen Aidan -und dich mache ich auch fertig, wenn du ihn nicht verläßt.<«
    »Und natürlich hat sie nicht.«
    »Du meinst, deinen Dad nicht verlassen? Nein. Die beiden gaben ihre Verlobung bekannt. Und dann hat Lord Fitz sie fertiggemacht.«
    »Was hat er getan?«
    »Angefangen hat er damit, indem er dafür sorgte, daß kein Priester in ganz Dublin sich in der Lage sah, Aidan und Mairead zu verheiraten. Das hat deine Mutter fast umgebracht. Dann hat sich der Bastard Fitz deinen Vater vorgeknöpft.«
    »Ich glaube, ich kann raten. Er hat dafür gesorgt, daß mein Vater keine Arbeit fand?«
    »Richtig. Der Bastard hat dafür gesorgt, daß kein Pressewerk in der Stadt Aidan Hockaday veröffentlichte. Als sich dein Dad dann einen Job als Lehrer suchen mußte, wurde ihm auch dieser Weg versperrt. Aidan brauchte dringend Arbeit. Doch wohin er auch ging, immer rannte er gegen verschlossene Türen. Er hat nie eine Chance bekommen. Jeder schien zu wissen, daß Aidan Hockaday auf Stellensuche war, und sie warteten nur darauf, ihm ihre Türen vor der Nase zuzuknallen. Es sah aus, als wäre Lord Fitz ihm immer einen Schritt voraus, als wüßte er über sein Leben und seine Pläne immer bestens Bescheid...«
    »Zum Beispiel durch einen Informanten.«
    »Aye, und ich wäre nicht weiter überrascht, wenn dieser Informant den Namen Liam hätte. Zwischen beiden Brüdern herrschte eine ziemliche Verbitterung.«
    »Sind sie je darüber hinweggekommen?«
    »Erst als deinem Dad und deiner Mum keine andere Wahl blieb, als nach Amerika auszuwandern.«
    »So wie Sie das sagen, klingt es nach einem schrecklichen Schicksal. Man hat mir gesagt, mein Dad hätte immer schon nach New York gewollt. Ich besitze sogar einen Brief, den er einmal an Liam geschrieben hat und in dem er sagt, wie sehr er die Stadt liebt.«
    »Ich kann dir nur soviel sagen, daß zu der Zeit zumindest Mairead am Boden zerstört war. Hauptsächlich, weil sie die Reise nicht als richtige Braut antrat. Ich habe gesagt, sie sei eine feine Radikale gewesen, ich habe nie gesagt, sie hätte sich in dieser Rolle uneingeschränkt wohl gefühlt.«
    »Wo haben sie dann schließlich geheiratet?«
    »Vielleicht wird dich das erschüttern, aber die zwei sind von meinem eigenen Daddo verheiratet worden - in unserem Zigeunerlager, nach unserer eigenen Zeremonie.«
    »Wollen Sie mir damit etwa sagen...?«
    »Ich sage, soweit ich weiß, haben die zwei niemals richtig und rechtmäßig geheiratet, was auch immer dadurch anders sein soll.«
    »Und das haben Sie gemeint, als Sie sagten, es wäre zwischen meiner Mutter und Liam nie aus gewesen, soweit er betroffen war?«
    »Aye, das war mein Eindruck. Es tut mir leid, dir das alles sagen zu müssen, Junge. Aber Ruby hat mir erklärt, daß du hergekommen bist, weil du alles erfahren willst.« Sister Sullivan drehte sich zu Ruby um. »Sag ihm, daß das stimmt.«
    Ruby, die die ganze Zeit schweigend am Tisch gesessen hatte, sagte jetzt: »Du kommst doch damit klar, Hock, oder?«

    »Benimm dich anständig gegenüber deiner Bonny, und verlier sie niemals. Du wirst doch nicht hilflos und einsam auf dem Rücken liegend enden wollen, einer Melodie aus der Ferne lauschend, mit einem Text, der deinem Herzen Stiche versetzt durch die Erinnerung an alte Liebe.«

    An dem Baum hingen zwei Pflaumen, und eine davon nahm er, deshalb hat er weder Pflaumen genommen noch zurückgelassen...

41

    Am nächsten Tag ließ der Schmerz in meinem Bein soweit nach, um wieder aufstehen zu können. Ich konnte sogar ein wenig herumgehen, ohne mich auf Ruby abzustützen.
    Unterdessen lief für Oliver Gunston alles bestens. Wieder nahm er die Seite eins im Sturm, diesmal mit seinem Bericht über die entrüsteten

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