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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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es geschafft, das Geld von der Bank loszueisen. Natürlich habe ich an ihrem Talent dazu niemals gezweifelt. Sie kann sehr überzeugend sein, wenn sie es will.«
    Colin freute sich über die Nachricht. Er gönnte dem General nicht einen Penny von Alesandras Vermögen. »Dreyson braucht sich also keine Sorgen mehr zu machen«, schloß er. »Wenn das Geld erstmal hier auf der Bank liegt …«
    »Guter Gott, Colin, du glaubst doch nicht etwa, die Mutter Oberin wird die Gelder an uns weiterleiten?«
    »Doch, ich dachte …«
    Ihr Gelächter unterbrach ihn. »Was ist daran so komisch?«
    »Das Geld aus den Fängen des Generals zu bekommen, war nicht schwierig, aber die Mutter Oberin dazu zu bringen, es wieder aus den Händen zu geben, dürfte praktisch unmöglich sein.«
    »Warum das denn?« fragte er verwirrt.
    »Weil sie eine Nonne ist«, antwortete sie. »Nonnen bemühen sich um Gelder. Sie geben sie nicht einfach wieder her. Für die Mutter Oberin war der General kein Gegner, und du bist es auch nicht, lieber Gemahl. Gott möchte, daß sie das Geld behält.« Dann setzte sie hinzu: »Im übrigen war es ein Geschenk, weißt du noch? Sie kann das Geld sicherlich für einen guten Zweck gebrauchen. Dreyson wird eine Weile schmollen und die ganze Sache dann vergessen.«
    Colin beugte sich über sie und küßte sie. »Ich liebe dich, Alesandra.«
    Sie hatte darauf gewartet, daß er ihr es sagte, und hakte nun sofort nach. »Vielleicht liebst du mich ein bißchen, aber bestimmt nicht so sehr, wie Nathan seine Sara liebt.«
    Ihre Bemerkung verblüffte ihn. Er stützte sich auf einen Ellenbogen, um sie anzusehen. Sie lächelte nicht, aber in ihren Augen funkelte etwas. Seine kleine Frau hatte ganz sicher etwas vor.
    »Warum sagst du so etwas?«
    Alesandra ließ sich durch sein Knurren überhaupt nicht beeindrucken. »Ich verhandele wieder«, erklärte sie.
    »Was willst du denn jetzt?« Colin hatte Mühe, sein Stirnrunzeln beizubehalten. Am liebsten hätte er laut gelacht.
    »Du und Nathan, ihr wolltet Saras Geschenk vom König in euer Unternehmen stecken, und ich bitte dich – nein, ich verlange von dir –, daß du den gleichen Betrag von meinem Erbe nimmst. Das ist nur gerecht, Colin.«
    »Alesandra …«
    »Ich möchte nicht übergangen werden, lieber Mann.«
    »Übergangen? Wie zum Teufel kommst du denn auf so eine Idee?«
    »Ich bin jetzt wirklich müde, Colin. Denk mal über meine Bitte nach und teile mir morgen deinen Entschluß mit. Gute Nacht, Colin.«
    Bitte? Er würgte an dem Wort. Sie hatte es gefordert, das war es. Er wußte, daß sie nicht mit sich reden lassen würde, denn sie war entschlossen, ihren Dickkopf durchzusetzen. Irgend wie hatte er sie beleidigt, so daß sie sich übergangen fühlte.
    »Ich denke darüber nach«, versprach er schließlich.
    Doch sie schlief schon tief und fest. Colin löschte die Kerzen, zog seine Frau an sich und schlief kurz darauf auch ein.
    Doch im Haus hatten sich noch nicht alle zur Ruhe begeben. Flannaghan war noch dabei, der Arbeit seiner Schwester den letzten Schliff zu geben. Er hatte Megan den Auftrag erteilt, im Salon Staub zu wischen, und entfernte nun gewissenhaft die Fleckchen, die sie übersehen hatte. Flannaghan war ein Perfektionist, vielleicht ein bißchen penibel, und er würde erst aufhören, die Arbeit seiner Schwestern zu tadeln, wenn sie gelernt hatten, sie so zu erledigen, wie es seinen Anforderungen entsprach.
    Es war bereits nach eins, als er endlich fertig war und die Kerzen im Salon ausblies. Er trat gerade ins Foyer, als an die Haustür geklopft wurde.
    Weil es bereits so spät war, öffnete Flannaghan nicht gleich, sondern lugte erst einmal durch das Seitenfenster hinaus. Als er den Freund seines Herrn entdeckte, entriegelte er die Tür und öffnete sie.
    Morgan Atkins kam förmlich hereingeschossen. Bevor Flannaghan ihm sagen konnte, daß sich Colin und Alesandra bereits zur Ruhe begeben hatten, sagte Morgan schon: »Ich weiß, daß es ein bißchen spät ist, aber es ist ein Notfall, und ich muß sofort mit Colin reden. Sir Richards wird in wenigen Minuten hier sein.«
    »Aber Mylord ist bereits zu Bett gegangen«, stammelte Flannaghan.
    »Dann wecken Sie ihn«, fauchte Morgan. Etwas freundlicher setzte er hinzu: »Wir stecken wirklich in Schwierigkeiten. Er wird erfahren wollen, was los ist. Beeilen Sie sich, Mann. Richards kann jeden Moment hier eintreffen.«
    Flannaghan wollte nicht mit dem Earl streiten, sondern wandte sich um und lief die Treppe

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