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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dazu einen passenden Hausmantel. Colin trug keinen Fetzen. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und als er wieder vor Behagen seufzte, freute sie sich, daß ihr Mann ihr gegenüber überhaupt keine Hemmungen mehr hatte … und ihre Berührung genoß.
    »Na gut, ich gebe zu, daß Caine ein wenig umherrannte, aber nur, weil eine winzige Möglichkeit bestand, daß Morgan irgend etwas damit zu tun gehabt haben könnte.«
    »Ein bißchen umherrannte? Du machst Witze, Colin. Der Mann hat seine Frau aus dem Haus gezerrt, sie in die Kutsche geschubst und ist dann in Höchstgeschwindigkeit hinter Catherine her in den Park gerast.«
    Colin mußte über das Bild grinsen. »Also gut, er ist in Panik geraten. Ich aber nicht.«
    Sie stieß einen undamenhaften Grunzer aus. »Dann habe ich dich also nicht auf die Kutsche zusprinten sehen, damit man dich bloß nicht vergißt?«
    »Lieber auf Nummer Sicher gehen, als es nachher bereuen.«
    »Und alle Aufregung für nichts«, bemerkte sie. »Catherine wäre vor Scham gestorben, wenn ihr sie eingeholt hättet. Gott sei Dank hat Morgan sie nach Hause gebracht, bevor ihre Brüder sie erwischten. Im übrigen ist das alles meine Schuld.«
    »Was ist deine Schuld?«
    »Ich habe die ganze Aufregung verursacht«, gestand sie. »Ich hätte deine Verwandten nicht so beunruhigen dürfen.«
    »Es sind auch deine Verwandten«, sagte er.
    Sie nickte. »Warum, glaubst du, hat Victoria Morgan einen Korb gegeben?«
    Der Themawechsel verwunderte Colin nicht. Er gewöhnte sich langsam an die Art, wie die Gedanken seiner Frau von einem Punkt zum anderen sprangen. Sie war ausgesprochen intelligent und besaß eine rasche Auffassungsgabe. Aus diesem Grund verwarf er keinen einzigen ihrer Einwände mehr. Wenn sie nicht vollkommen davon überzeugt war, daß Neil der Täter war, dann war er es auch nicht.
    »Morgan steckt bis zum Hals in Schulden und könnte durchaus bald sein Land verlieren.«
    »Woher weißt du das?«
    »Richards hat es mir erzählt«, antwortete er. »Vielleicht glaubte Victoria, sie könnte eine bessere Partie machen.«
    »Ja«, stimmte Alesandra zu. »Das könnte wohl sein.«
    »Liebling, laß uns jetzt an etwas anderes denken.«
    Sie sprang vom Bett und stellte die Wasserschüssel auf die Bank am Fenster. Dann nahm sie die feuchten Tücher ab, faltete sie und legte sie daneben.
    »Colin, hast du ein schlechtes Gewissen, weil du mir nicht zuhören wolltest, als ich mit dir über Victoria sprechen wollte?«
    »Teufel, ja, das habe ich. Jedesmal, wenn du das Thema angeschnitten hast, habe ich dir gesagt, du sollst es vergessen.«
    »Gut.«
    Er öffnete ein Auge, um sie anzusehen. »Gut? Du willst, daß ich ein schlechtes Gewissen habe?«
    Sie lächelte. »Ja«, sagte sie. Sie zog ihren Hausmantel aus, drapierte ihn über der Stuhllehne und begann, ihr Nachthemd aufzuknöpfen. »Gut, weil ich jetzt bei unseren Verhandlungen die Oberhand habe.«
    Er mußte über ihre Wortwahl grinsen. Sie blickte ihn ernsthaft an. »Worüber genau möchtest du denn verhandeln?«
    »Über unser Schlafarrangement. Ich will die ganze Nacht in deinem Bett schlafen, Colin. Und es bringt nichts, wenn du jetzt darüber streiten willst.«
    Alesandra hörte auf, ihr Nachthemd aufzuknöpfen und huschte zu ihm ins Bett. Für ihn wäre es nämlich einfacher, ihr Ansinnen abzulehnen, wenn sie bereits unbekleidet neben ihm lag. So zog sie die Decke über ihren Körper, schüttelte ihr Kissen auf und sagte dann: »Wenn die Gewissensbisse nicht ausreichen, dann möchte ich dich nur an meinen Zustand erinnern. Du kannst der Mutter deines Kindes ja wohl nicht gut etwas abschlagen.«
    Er lachte auf, rollte sich auf die Seite und legte einen Arm um seine Frau. »Du bist wirklich eine gerissene Geschäftspartnerin«, sagte er gedehnt. »Aber, Liebes, es hat nichts damit zu tun, daß ich dich nicht bei mir haben will. Aber ich wache meistens nachts auf und bleibe wach, und ich will dich nicht wecken. Du brauchst deine Ruhe.«
    »Du weckst mich nicht auf«, antwortete sie. »Heute ist übrigens ein netter, langer Brief von der Mutter Oberin gekommen«, sagte sie dann. »Er liegt auf deinem Schreibtisch, damit du ihn lesen kannst. Die Rosen in Stone Haven stehen in voller Blüte. Vielleicht können wir nächstes Jahr um diese Zeit unser Schloß besuchen, Colin. Es ist ein wunderschöner Anblick.«
    »Himmel, ich bin tatsächlich ein Schloßbesitzer, stimmt das?«
    Sie kuschelte sich näher an ihn. »Die Mutter Oberin hat

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