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Erwacht

Erwacht

Titel: Erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Baumstämme hingelegt, die so riesig waren, dass normalerweise drei Männer notwendig gewesen wären, sie zu heben. Und ein Bett. Ein richtiges Bett – na ja, zumindest eine Matratze – aber mit Laken und Kissen.
    »Ich wollte ein Zelt mitnehmen, aber heute Nacht ist es klar und da dachte ich, wir brauchen es eigentlich nicht.«
    Ich schaute das Bett an. »Es ist … es ist…« Ich wusste wirklich nicht, was ich sagen sollte. Ich hätte viel erwartet, aber das nicht.
    »Ich weiß, es ist nur ein Bett, aber ich habe noch eine zweite Matratze. Ich habe sie nur noch nicht aufgeblasen.«
    Ich verkniff mir, »wie praktisch« zu sagen.
    »Wie hast du …?« Um alles in der Welt den ganzen Kram hierhergeschleppt?
    Er lächelte nur und setzte sich auf die andere Seite des Feuers, wo einer der Baumstämme so perfekt in Position gebracht war, dass er von jeglichen Rauchschwaden verschont blieb.
    »Wenn ich gegen jemanden kämpfen muss, sollten wir vielleicht üben«, sagte ich und überraschte ihn damit.
    »Nein. Das sollten wir nicht.« Sein Ton war endgültig. Das Thema war damit eindeutig abgeschlossen.
    Natürlich machte ich weiter. »Warum nicht? Ich nehme an, du könntest mir das eine oder andere beibringen.«
    Er preschte durch das Feuer und katapultierte sich so schnell auf mich zu, dass er aussah wie ein Komet. Er raste in mich hinein und ich stürzte nach hinten auf den Boden, sein schwerer Körper auf mir. Seine Hand umklammerte fest meinen Hals.
    »Lektion Nummer eins«, knurrte er. »Kämpfe niemals mit jemandem, den du nicht schlagen kannst.«
    Seine Augen funkelten gefährlich. Ich spürte, wie sich sein Körper mit jedem tiefen Atemzug hob und senkte, was mich daran erinnerte, dass Teile von ihm vollständig menschlich waren, gleichgültig, was er vielleicht selbst dachte. Wie ich so unter ihm lag, völlig atemlos, wusste ich, dass er nicht im Traum daran dachte, mit mir zu kämpfen.
    »Okay, okay.«. Ich kapitulierte. Er hielt noch immer meinen Hals umklammert. Warum gehen sie mir immer gleich an den Hals? Ich öffnete den Mund, um wieder zu sprechen, aber er verstärkte seinen Griff so, dass er meine Worte erstickte und ich nach Luft schnappte. Langsam lockerte er seinen Griff und ließ seine Hand über meinen Hals hinunter zum Schlüsselbein wandern, wobei er mich aus dunklen Augen anblickte. Als sich mein Atem beschleunigte, lächelte er.
    »Ich mag deinen Hals … sehr sogar«, sagte er nachdenklich, und dann rollte er von mir herunter und rappelte sich geschmeidig auf.
    Ich stemmte mich auf meine Ellbogen. »Also, wenn ich je als Grigori zurückkomme, dann tret ich dir in den Hintern.«
    »Du wirst zurückkommen und du wirst eine Grigori sein.« Er sagte das mit solcher Gewissheit, dass ich lächeln musste. »Allerdings bezweifle ich sehr stark, dass du mir in den Hintern treten wirst. Aber mein Hintern und ich werden uns über deine Bemühungen freuen.«
    Ich warf eine Handvoll Erde nach ihm. Er entwischte und stand hinter mir und half mir hoch, noch bevor die Erde auf dem Boden aufkam.
    Nachdem ich mich abgeklopft hatte, setzte ich mich neben ihn auf den Baumstamm und bekam glasige Augen, während ich ins Lagerfeuer starrte. Phoenix hieb mir den Ellbogen in die Seite und gab mir eine weiße Take-away-Box, in der oben Stäbchen steckten. »Chinesisch?«, bot er an.
    Er sagte das so, als würden wir am Esstisch sitzen, wie an irgendeinem beliebigen Abend. Ich fing an zu lachen.
    Wir aßen kaltes Hühner-Chao-Mein, und obwohl ich nicht viel hinunterbrachte, war es tröstlich, etwas zu essen zu haben. Ich war dankbar, dass Phoenix da war. Noch nie hatte ich so sehr jemanden gebraucht, der sich um mich kümmerte, und für jemanden, der nicht komplett menschlich war, machte er das überraschend gut.
    »Glückskeks?«, fragte er und warf mir noch eine weiße Schachtel zu.
    Ich warf sie zurück. »Nein, danke.« Ich brauchte nicht noch etwas, was mir meine Zukunft voraussagte.
    »Alles wird gut laufen, Violet. Du wirst sicherer sein, wenn dir erst mal mehr Mittel zu Verfügung stehen, dich selbst zu verteidigen. Du wirst stark sein und sie werden dich nicht überrumpeln können.«
    Ich wusste, dass er mich damit aufmuntern wollte, aber ich hatte den schleichenden Verdacht, dass ihm gefiel, was dies alles aus meiner Beziehung zu Lincoln machen würde.
    »Du glaubst wohl, dass ich über all das glücklich bin.«
    Es war, als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Es

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