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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Bürschchen!, versuchte er auszustrahlen, als Gordon an ihm vorbeitänzelte. So schnell würde er nicht vergessen, mit welcher Lässigkeit der Idiot seinen Gürtel justierte. Sie warteten noch eine Minute, dann betraten sie den Schauplatz.
    »Ach, seid ihr doch noch mal gekommen?« Rose saß erstaunlich gelassen hinter ihrem Schreibtisch. »Wolltet ihr nicht anschließend gleich nach Hause gehen?«
    Carl sah sich um. Papiere auf dem Schreibtisch waren beiseitegeschoben. Schuhe lagen vor der Wand. Auf dem Tisch eine leere Flasche Rotwein und zwei Gläser.
    »Hast du während der Arbeitszeit getrunken, Rose?«
    Seltsam entspannt zuckte sie die Achseln. »Ein Schlückchen, ja.«
    »Und Gordon, gehört der jetzt hier unten zum Inventar? Da mach ich nicht mit, damit das mal klar ist.«
    »Zum Inventar? Um Himmels willen! Er geht mir nur ein bisschen zur Hand.«
    Hier kicherte sie, während Assad sich hinter Carls Rücken beinahe ausschütten wollte vor Lachen.
    Sonderbar, wie sich die Tage derzeit entwickelten.
    »Hör mal, wir sind wiedergekommen, um meinen Wagen zu holen. Ich bringe Assad zur Routineuntersuchung ins Krankenhaus. Und dir wollte ich sagen, dass du morgen früh ins Ministerium gehen und William Starks Kollegen befragen sollst, ob ihnen an seinem Verhalten etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Du weißt, was ich meine.«
    »Okay«, antwortete sie handzahm. Kein Gezicke, kein Trara. Sex hatte doch manchmal eine wundersame Wirkung.
    »Das sind ja gute Nachrichten, Assad, ich gratuliere.«
    Carl legte Assad einen Arm um die Schulter und drückte ihn.
    »Das war eine kurze Untersuchung.«
    »Ja, und jetzt bist du frei. Du wirst völlig wiederhergestellt sein, Assad, das ist doch fantastisch!«
    Carl sah sich um. Am liebsten hätte er jeden Einzelnen der Weißgekleideten auf diesem geschäftigen Gang im Rigshospital umarmt – Krankenschwestern, Ärzte, Träger und Pfleger. Vor ein paar Monaten war die Flüssigkeitsansammlung in Assads Gehirn noch lebensbedrohlich gewesen, und jetzt war sie nahezu verschwunden.
    Nur eine Frage der Zeit, bis die letzten Hämatome verschwinden und die Nervenbahnen zu den Gesichtsmuskeln, zum Sprachzentrum und den Beinen wieder wie früher funktionieren würden, hatte der Arzt gesagt. Ein bisschen Training sei nie verkehrt, aber Assads Job, kombiniert mit etwas Spazierengehen, könne an Stimulation ausreichen. Kurz gesagt, er brauche nicht mehr wiederzukommen.
    Sie waren deshalb bester Laune, als Carl Assad in die öffentliche Cafeteria begleitete und ein Tablett mit Kaffee und Kopenhagener Gebäck vor ihn hinstellte.
    »Und was hast du mit den Bibliothekaren in der Dag Hammarskjölds Allé besprochen?«, fragte Assad.
    »Sobald der Junge das nächste Mal auftaucht, rufen sie an.«
    »Dann heißt es schnell sein, Carl …«
    Assad unterbrach sich, legte Carl eine Hand auf den Arm und deutete diskret in die Ecke.
    Hinter einem Gestell mit Tabletts und schmutzigem Geschirr saß niemand Geringerer als Marcus Jacobsen. Die Hände um eine Tasse gelegt, starrte er vor sich hin.
    Vor dem Wochenende war er ihr Chef gewesen, der sich von seinem alten Leben verabschiedete.
    Im Augenblick sah es so aus, als würde er sein neues Leben noch nicht überschauen.
    Alles in allem ein noch perfekterer Scheißtag, als es die meisten Scheißtage sind, dachte Carl, als er zu Hause ankam.
    »Super Job«, sagte er anerkennend zu Morten, als er den Flur betrat. Ein wahres Wunder, was ein paar Stunden Schrubben und Wischen so alles bewirken konnten. Im Magnolievej 73 glänzte und funkelte es nur so, es war, als hätte es dieses gut besuchte, feucht-fröhliche Fest nie gegeben.
    »Wie geht’s unserem Charmeur auf der Liege?«, fragte er Mika, der mit ölglänzenden Händen etwas in Hardys nackte Rückenpartie einmassierte, das eher gesund roch als gut.
    »Hardy ist voll dabei, der macht mit, sodass wir den ganzen Prozess mit Hilfsmitteln und allem drum und dran jetzt in Gang setzen. Heute hatten wir ein Zielgespräch, in dem wir übereinstimmend festgestellt haben, dass wir Hardy in den Rollstuhl bekommen wollen. Was sagst du dazu, Hardy?« Schwungvoll klatschte er Hardy die Hand auf den nackten Po.
    »Ich sage, es ist schön, wenn einem auf den Hintern gehauen wird, aber schöner wäre es, wenn man es merken würde.«
    Carl ging in die Hocke und sah Hardy in die Augen. Sie waren feucht – es war eben doch ein bewegender Tag für ihn gewesen.
    »Gratuliere, mein Freund«, sagte er gerührt und klopfte

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