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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Hardy an die Stirn.
    »Ja, es ist einfach großartig.« Hardy schwieg einen Moment, um sich zu fassen. »Mika hat unglaublich dafür geschuftet«, fügte er mit zittriger Stimme hinzu.
    Carl richtete sich auf zu dem Muskelpaket, das ungerührt Hardys Rücken massakrierte, und presste die Lippen zusammen. Er wusste kaum, wie er es sagen sollte. Das Schuldbewusstsein plagte ihn nun schon so lange, dass es fast ein Teil von ihm geworden war. Und jetzt sollte auf einmal Erleichterung in Sicht sein – auch für ihn? Das musste er tatsächlich erst verdauen.
    Er seufzte und umarmte dann den nackten, verschwitzten Oberkörper, der sich mit Hardy abmühte.
    »Danke, Mika«, sagte er. »Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. Vielen, vielen Dank.«
    »Ey, verdammt, Kalle«, tönte es oben von der Treppe. »Bist du jetzt auch zum Feind übergelaufen? Dann bin ich ja wohl der Einzige hier im Haus, der nicht auf der Homo-Welle schwimmt!«
    Jesper, wie er leibte und lebte. Immer auf der Lauer, wie ein Bazillus.
    »Du sollst Mama anrufen«, fuhr Carls Stiefsohn fort. »Sie sagt, wenn du Großmutter nicht besuchst, würdest du ihr einige hunderttausend Kronen schulden. Was zum Teufel ist das denn für eine durchgeknallte Absprache, auf die du dich da eingelassen hast, Kalle? Warst du da im Vollrausch, oder was?«
    Er amüsierte sich prächtig, da gab es keinen Zweifel.
    »Und mach lieber, was sie sagt. Wegen der Sache mit Gurkamal ist sie gerade ziemlich gestresst.«
    »Aha? Und was ist mit dem?«
    »Na ja, die redet doch schon seit Ewigkeiten von nichts anderem als dieser Hochzeit und davon, dass die in Indien stattfinden soll, blabla. Und jetzt ist sie schon wieder verschoben worden. Wenn du mich fragst, wird da nix mehr draus.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Mama sagt, es sei wegen Problemen, die Gurkamal hat, seit er im Laden überfallen wurde, aber sie hat das Ganze doch nie so richtig durchschaut. Glaubst du etwa, dass er seinen kleinen Scheißladen mit ihr teilen will? Nie und nimmer.«
    Carl holte tief Luft. Hauptsache, sie stand nicht plötzlich wieder mit zig Koffern und fünfzehn Pappkartons bei ihnen auf der Matte.
    »Hast du das von Hardy gehört?«, lenkte er ab.
    »Ja, verdammt. Ich war hier, als die Tanten von der Kommune, oder wo auch immer die herkamen, ins Haus geströmtsind. Die waren über drei Stunden hier. Aber vergiss das mit Großmutter nicht.«
    »Kannst du sie nicht für mich besuchen, Jesper?«
    »Verdammt, nein. Die ist doch inzwischen nicht mehr ganz dicht. Die weiß ja kaum noch, wer ich bin.«
    »Das glaube ich aber schon. Ich möchte dich wirklich bitten, es zu tun.«
    »Tja. Aber ich mach’s nicht.«
    »Okay, wenn du mir den Gefallen nicht tun willst, dann muss ich dich eben zwingen.«
    »Uiuiui, du drohst mir, Kalle. Jetzt kriege ich aber Angst. Willst du nicht noch ein paar deiner Polizei-Jungs zur Verstärkung holen? Und parallel die Presse alarmieren? Bitte sehr, Kalle. Dann mal ran!«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und steckte den Kopf in den Kühlschrank. »Im Übrigen, Kalle«, rief er von dort. »Ich war auf dem Dachboden und habe meine Action-Man-Sammlung geholt. Was ist das denn für eine ominöse Kiste, die du da oben stehen hast? Und warum ist das Ding abgeschlossen?«
    Carl schüttelte den Kopf. Was faselte der Kerl da?
    »Keine Ahnung, wovon du redest«, rief er zurück. »Ich weiß nichts von einer Kiste. Die muss deiner Mutter gehören.«

20
    Als sein Handy klingelte, saß Teis Snap mit einem Whiskey Soda in der Abenddämmerung, vor sich die Palmen, hinter sich seine Ehefrau im Negligé. Ein schneller Fick am Ende eines hektischen Tags – das hatte ihnen beiden gutgetan. Der Kopf war leer und sämtliche Muskeln weich und entspannt. Deshalb hatte die Stimme im Handy dieselbe Wirkung wie ein kalter Guss auf die unteren Regionen.
    Teis stellte das Glas auf den Tisch. »Wie, du wagst es, mich anzurufen, René, nach dem, was du dir geleistet hast?«, knurrte er. »Hatten wir nicht abgesprochen, dass du uns auf jeden Fall informieren sollst, wenn du deine A-Aktien abstößt? Und, wichtiger noch, dass wir an niemanden außerhalb des Kreises verkaufen?«
    »Abgesprochen? Haben wir nicht so viele Absprachen, dass es völlig unmöglich ist, sie alle einzuhalten? Aber kommen wir doch mal zu dir: Ich habe von deiner Sekretärin gehört, dass du dich derzeit in Curaçao aufhältst, zusammen mit Lisa. Und da frage ich mich natürlich, was du dort tust. Willst du die MCB-Bank davon

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