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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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einer Verhandlung.
    »Ich will mit Brage-Schmidt reden.«
    Boy zog sein Handy aus der Tasche und gab die Nummer ein. »Ich rufe ihn an, sobald Sie mir gesagt haben, wo die Aktien sind. Eins nach dem anderen. Er erwartet ohnehin meinen Anruf.«
    Snap wurde kreidebleich. Er ballte die Fäuste, dass die Knöchel weiß hervortraten. Dass ihm sein Partner dermaßen in den Rücken gefallen war!
    Für einen Moment sah es so aus, als würde Snap in seiner Wut auf ihn losgehen.
    »Wo sind die Aktien?«, wiederholte er.
    Snap deutete auf den Toilettentisch. »Sie haben die ganze Zeit davorgesessen, Sie Schwein.«
    Boy zog den groß geblümten Vorhang beiseite und öffnete die dahinter verborgene Schublade. Da lagen die Aktien, hübsch ordentlich mit einem Band verschnürt.
    In diesem Augenblick stürzte sich Snap von hinten auf Boy und schlug wie von Sinnen drauflos.
    Es sollte seine letzte Aktion sein.
    Nachdem Boy den Wagen auf seinem angestammten Stellplatz geparkt hatte, blieb er einen Moment im Auto sitzen. Er genoss den Anblick der glitzernden Regentropfen auf der Windschutzscheibe. An diesen merkwürdig sanften dänischen Frühlingsregen würde er sich mit Wehmut erinnern, wenn am Rand des Ruwenzori-Gebirges, wo er sich niederzulassen gedachte, schwarze Wolken aufzogen und der Regen nur so niederprasselte.
    Jetzt blieben nur noch wenige Stunden bis zu seinem Abflug. Doch, ja, er war zufrieden mit dem Verlauf der Dinge. Er hatte bekommen, wofür er nach Karrebæksminde gefahrenwar. Dort in dem Haus lag nun Snaps Abschiedsbrief auf dem Nachttisch, während hier, auf dem Beifahrersitz neben ihm, die Aktien in der Aktenmappe steckten. Perfekte Verteilung.
    Lächelnd griff er die Mappe, stieg aus dem Wagen, warf die Tür zu und ging auf dem üblichen inoffiziellen Weg zu Brage-Schmidts Villa – wie immer darauf bedacht, unentdeckt zu bleiben.

34
    Als Rose am späten Vormittag ins Präsidium kam, knallte sie Carl als Erstes einen Strafzettel für Falschparken auf den Schreibtisch.
    »Alle Achtung, Rose, das ist eine Leistung: ein Knöllchen zu kriegen, ohne ein Auto zu haben!« Assad lachte.
    Sie zuckte die Achseln. »Der Zettel steckte in meiner Tasche, ich habe ihn entdeckt, als ich vorhin nach meiner Busfahrkarte gesucht habe. Keine Ahnung, wie und wann er da reingekommen ist.«
    Carl reagierte nicht sofort. Bei seinem gestrigen Zusammenbruch hatte sich irgendetwas zwischen ihnen ergeben, etwas sehr Persönliches, das man nicht so einfach übergehen konnte.
    »Gestern, Rose, also, du weißt schon … Ich möchte mich bei dir bedanken.«
    Roses Schweigen füllte den Raum. Nicht etwa, weil sie so gerührt gewesen wäre. Es wirkte eher so, als würde sie diesen Kommentar am Arbeitsplatz völlig unpassend finden.
    »Schon in Ordnung«, sagte sie schließlich und fuhr sich mit der Hand ein paarmal durch die eh schon strubbeligen Haare. »Es geht dir jetzt also besser?«
    »Ja, danke. Viel besser.«
    Und damit hatte es sich. Rose war nicht der sentimentale Typ. Falls irgendwelche Gefühle sie jemals in die Knie gehen ließen, dann sicher nicht die anderer Menschen.
    Carl nickte. Okay, das war’s dann also mit der Vertraulichkeit. Da konnten sie ja wieder zum Dienstlichen übergehen.
    »Zwei Dinge«, sagte sie. »Erstens: Ich habe die Geschäfte rund um den Trianglen-Platz abgeklappert und den Ladenbesitzerndas Foto von Marco gezeigt. Rückmeldung gleich null. Okay, vielleicht die eine oder andere minimale Reaktion beim Anblick des Fotos, ein kleines Zucken im Gesicht oder so – aber an die Hand gegeben hat mir keiner etwas. Was anderes kann ich nicht berichten. Ich war an der frischen Luft, und mir tun die Füße weh, vielen Dank auch.«
    »Was hat das mit dem Strafzettel zu tun?«, fragte Carl.
    »Nichts. Das wäre das Zweite. Schaut ihn euch gut an«, sagte sie und deutete darauf. »Blockbuchstaben, da!«
    Carl und Assad gingen mit den Köpfen näher ran. Tatsächlich, auf dem Rand des Strafzettels war handschriftlich etwas notiert.
    »Das gibt’s doch gar nicht!«, rief Carl.

    Zola ist ein Verbrecher.
    Seine Leute bringen dauernd Diebesgut in ein Schließfach vom
    Schwarzen Diamant.
    Leeren es gegen 16 Uhr.
    Um 17 Uhr holt ein Lieferwagen Zolas Leute
    am Andersen-Schloss.
    Marco
    Assads Augen waren groß wie Untertassen. »Unglaublich, was dieser Junge für Finger hat! Die sollte man mal haben, wenn’s einen am Rücken juckt. Die kommen ja überall hin! Und obendrein bewegt er sich wie ein Schatten im

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